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Stuttgart will schwächelndem Wohnungsbau in schwierigen Zeiten entgegenwirken

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Die Wohnungsbauaktivitäten in ganz Deutschland sind stark rückläufig. Schon im vergangenen Jahr hatte die Landeshauptstadt Stuttgart deswegen dem Eigenkapital der städtischen Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) 200 Millionen Euro zugeführt. Damit sollen auch in Zeiten gestiegener Kosten für Baufinanzierung und Gebäudeerstellung bis zum Jahr 2027 1.890 neue SWSG- Wohnungen mit fairen und bezahlbaren Mieten entstehen. Kurz vor dem Abschluss stehen dabei die Keltersiedlung in Zuffenhausen mit 180 Wohneinheiten (WE) sowie die Umnutzung des früheren Bettenhauses am Bürgerhospital mit 136 Wohnungen. Kurz vor Baubeginn stehen u.a. die Projekte in der Böckinger Straße in Zuffenhausen (420 WE) und im Teilgebiet 6 auf dem Hallschlag (320 WE). Die SWSG hat mit diesem Neubauprogramm deutschlandweit auf den Wohnungsbau bezogen eine der höchsten Neubauquoten der städtischen Wohnungsbaugesellschaften.

Die Stadt stellt jetzt zusätzliches Geld zur Verfügung, um den Bau neuer Sozialmietwohnungen mit 300 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche zu unterstützen. Hierfür werden im Doppelhaushalt 2024/2025 acht Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit kann der Bau von rund 400 neuen Sozialmietwohnungen mitfinanziert werden. Darüber hinaus unterstützt die Stadt mit weiteren Mitteln auch Wohnungsunternehmen, wenn sie die Belegungs- und Mietpreisbindungen bei bestehenden Wohnungen verlängern. Mit diesem Gesamtpaket unterstützt die Stadt Stuttgart den sozialen Mietwohnungsbau wie nur wenige andere Städte in ganz Baden-Württemberg.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper geht davon aus, dass im Paket mit der Wohnungsbauförderung des Landes im extrem schwierigen Umfeld für die Wohnungswirtschaft Wohnungsbauvorhaben angeschoben werden können oder zumindest die Umsetzung von laufenden Wohnungsbauprojekten ermöglicht wird. Auch für die Förderung der energetischen Gebäudesanierung wurden im Doppelhaushalt 2024/2025 zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt. Insgesamt sind dies weitere 55 Millionen Euro. Damit können die Mietnebenkosten reduziert werden.

Mit der privaten Wohnungswirtschaft wurde zudem ein Kompromiss erzielt – in der Frage, wie viele Sozialwohnungen bei einer Wohnungsbaumaßnahme entstehen müssen, wenn durch die Stadt neues und ein höherwertiges Baurecht geschaffen wird. Zukünftig sollen 30 Prozent der neuen Wohnungen in diesen Konstellationen Sozialmietwohnungen sein. Bisher waren dies 20 Prozent. Darüber hinaus müssen die Mieten bei 10 Prozent der neuen Wohnungen preisgedämpft, also unter der ortsüblichen Vergleichsmiete, angeboten werden. Alternativ können auch 10 Prozent der neuen Wohnungen preiswerte Eigentumswohnungen oder Mietwohnungen für mittlere Einkommen sein. In der Summe wären dies Vorgaben für 40 Prozent der neuen Wohnungen. Der Gemeinderat, der ursprünglich eine Sozialquote von 50 Prozent gefordert hatte, wird in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Wohnen am 23. Februar über diesen Kompromiss befinden.

OB Nopper sagt: „Der Wohnungsbau ist bundesweit ins Stocken geraten. Daher ist es ein positives Zeichen, dass sich Stadt und Wohnungswirtschaft auf eine engere Zusammenarbeit verständigt haben. Die Stadt investiert in den Bau neuer und bezahlbarer Wohnungen sowie in die Sanierung bestehender Wohnungen. Wir wollen die Interessen der Wohnungssuchenden, der Wohnungswirtschaft und der Stadt zusammenbringen – unter Berücksichtigung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte des Wohnens.“

Jürgen Oelschläger, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Stuttgarter Wohnungsunternehmen, betont: „Die Rahmenbedingungen für den Bau neuer Wohnungen sind derzeit alles andere als einfach. Dennoch bekennen wir uns zu Stuttgart als Standort und möchten in unserer Stadt investieren. Die Unterstützung der Stadt ist dabei ein wichtiges Signal.“

Bettina Klenk, Vorständin Wohnen des Verbandes der Immobilienwirtschaft Stuttgart e.V. (IWS) und damit Vertreterin vor allem der privaten Bauträger, fügt hinzu: „Die Stadt ist auf uns angewiesen und wir sind auf die Stadt angewiesen, wenn es um den Wohnungsbau in Stuttgart geht. Eine eigene Immobilie ist nach wie vor eine gute Form der Altersversorgung. Darüber hinaus werden Mietwohnungen dringend benötigt. Ich bin daher sehr zufrieden, dass wir in konstruktiven Gesprächen mit der Stadt nun für alle Marktteilnehmenden den Zugang zu städtischen Grundstücken ermöglichen können.“


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