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StartLokalesStuttgartBonus-Markt sichert die Nahversorgung in Sonnenberg

Bonus-Markt sichert die Nahversorgung in Sonnenberg

LokalesStuttgartBonus-Markt sichert die Nahversorgung in Sonnenberg

Eröffnung am 15. November

Stuttgart.| Sonnenberg erhält wieder einen Lebensmittelmarkt: Am 15. November hat in der Laustraße 10 im Stadtteil Sonnenberg ein „Bonus-Markt light“ im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper eröffnet. Der kleine Markt, der von dem gemeinnützigen Unternehmen Bonus gGmbH betrieben wird, wurde mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung und durch Förderung des Amts für Stadtplanung und Wohnen der Stadt Stuttgart ermöglicht. Der Stadtteil wies in den vergangenen Jahren ein erhebliches Nahversorgungsdefizit auf.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper: „Unser Einsatz gemeinsam mit dem Sonnenberg- Verein hat sich gelohnt. Sonnenberg bekommt endlich wieder eine bessere Lebensmittel- Nahversorgung, einen Einkaufsladen mit den wichtigsten Artikeln des täglichen Gebrauchs, indem man auch Freunde und Nachbarn trifft und ein ‚Schwätzle‘ halten kann.“

Das Konzept „Bonus-Markt light“ ist ein Novum im Lebensmittelhandel, denn der Laden bietet auf einer Verkaufsfläche von nur 80 Quadratmetern ein großes Sortiment von zirka 2.000 Produkten. „Insofern ist es eine Besonderheit, dass wir mit der Firma Bonus einen Betreiber für eine solch kleine Fläche gefunden haben“, erläutert Dr. Iris Gebauer, Wirtschaftskoordinatorin für Stadtteilzentren bei der städtischen Wirtschaftsförderung. „Die Wohnbevölkerung von Sonnenberg hat ab sofort vor Ort Zugang zu einer breiten Palette an Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs. Der neue Laden wird nicht nur die Nahversorgung verbessern, sondern auch Arbeitsplätze schaffen und ein neuer sozialer Treffpunkt sein.“

Die Wirtschaftsförderung und das Amt für Stadtplanung und Wohnen übernehmen an vielerlei Standorten im Stadtgebiet eine initiierende und koordinierende Rolle bei der Förderung von Unternehmensansiedlungen in unterversorgten Gebieten. In Sonnenberg wurde unter anderem der Kontakt zwischen Bonus und dem Eigentümer der Gewerbefläche hergestellt und vermittelt.

Matthias Pfeiffer, stellvertretender Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung, ergänzt: „Wir sind sehr froh, dass wir es nach dem Engagement in den vergangenen Jahren und zahlreichen Gesprächen mit unterschiedlichen Akteuren vor Ort geschafft haben, ein Angebot für die Wohnbevölkerung in Sonnenberg zu etablieren. In Sonnenberg wohnen viele Menschen, die auf eine fußläufig erreichbare Nahversorgung angewiesen sind. Wir hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger das Angebot nutzen und damit den Erhalt des Ladens sichern.“

Der Laden wird montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 19 Uhr geöffnet sein, samstags von 8 bis 13 Uhr.

Das Unternehmen Bonus gGmbH

Bonus steht für „Berufliche Orientierung, Nachbarschaftsmärkte und Service“ und ist ein gemeinnütziges Konzept zur Sicherung der Nahversorgung. Die Bonus gGmbH ist eine hundertprozentige Tochter der sbr – gemeinnützige Gesellschaft für Schulung und berufliche Reintegration mbH und wurde Ende 2004 speziell für den Handel gegründet. Ziel der Bonus gGmbH ist die individuelle Arbeitsmarktintegration von Benachteiligten am Arbeitsmarkt durch Beschäftigung und Qualifizierung im Handel sowie die Sicherung der fußläufigen Nahversorgung von Ortschaften, Gemeinden, Städten und Stadtteilen. Das Konzept der Bonus-Märkte beinhaltet eine sinnvolle Verknüpfung zwischen einer auf spezifische Zielgruppen ausdifferenzierten, lokalen Arbeitsförderung und einer öffentlichen Bedarfslage wie der Wiederherstellung von Nahversorgungsstrukturen. Die Bonus gGmbH betreibt bereits über 20 Lebensmittelmärkte in Baden-Württemberg und Bayern, davon acht Märkte in Stuttgart. Zuletzt hatte Bonus mit Unterstützung der Stadt Stuttgart im Juli den ersten „Bonus -Markt light“ auf einer Kleinstfläche im Stuttgarter Stadtteil Mönchfeld eröffnet.

Entwicklung der Nahversorgungssituation

Der fortschreitende Strukturwandel im Einzelhandel, der auch die Lebensmittelbranche zunehmend verändert, hat in den vergangenen Jahren zu einer Vergrößerung der Anzahl und der Ausdehnung unterversorgter Teilräume im Stadtgebiet geführt. Entwicklungen, die hierbei eine maßgebliche Rolle spielen, sind unter anderem die zunehmende Konkurrenz durch den Online- und Versandhandel, der allgemeine Trend hin zur Flächenkonzentration mit immer weniger, aber größeren Märkten sowie Veränderungen im Einkaufsverhalten der Kunden. Erschwerend hinzu kommen vielerorts altersbedingte Betriebsaufgaben, Personalmangel und fehlende Nachfolger. Die jüngsten Folgen der Corona-Pandemie sowie Preissteigerungen im Lebensmittel- und Energiebereich haben auch in der Lebensmittelbranche Spuren hinterlassen. Eine Entspannung der Situation oder gar eine Umkehrung des derzeitigen Trends ist nicht wahrscheinlich. Die Stadtverwaltung kann diesen Strukturwandel aktiv begleiten, jedoch nicht aufhalten.

Förderprogramm „Nahversorgung konkret“

Mit dem städtischen Förderprogramm „Nahversorgung konkret“ setzen sich die Abteilung Wirtschaftsförderung und das Amt für Stadtplanung und Wohnen gemeinsam für die Stärkung der Nahversorgungsstrukturen in nicht versorgten, unterversorgten und in ihrer Versorgung gefährdeten Stadtteilen oder Quartieren ein. Für den großflächigen Lebensmitteleinzelhandel handelt es sich dabei oft um nicht rentable Standorte. Der Fokus des Förderprogramms liegt auf der Bestandssicherung und Neuansiedlung kleinflächiger, alternativer Versorgungsangebote sowie der Stärkung der Arbeitsmarkt- oder SGB- geförderten Lebensmittelmärkte (Cap und Bonus). Die Mittel werden genutzt, um die Nahversorgung durch gezielte Investitionen in die Ladeninfrastruktur sowie individuelle Beratungsangebote zu sichern und zu stärken.


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