Ostfildern gehörte zu den ersten Kommunen im Landkreis mit einer Altenhilfeplanung und ist seit fast 30 Jahren Modellstadt in dem Bereich. Damit auch die Pflege im Alter weiterhin zukunftssicher aufgestellt ist, hat sich die kommunale Altenhilfe Ostfildern mit dem Arbeitskreis Pflege am Landeswettbewerb „Wiedereinstieg und Verbleib im Pflegeberuf“ beteiligt. Für seine Ideen gegen Personalmangel in der Pflege hat der Arbeitskreis rund 80.000 Euro vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration erhalten.
Führungskräfte aller Pflegeeinrichtungen in Ostfildern haben sich zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen, mit dem Ziel, neue Mitarbeitende zu werben. Sie starteten mit der Kampagne „Wir. Für eine zukunftsfähige Pflege und Betreuung in Ostfildern“ die Initiative Pflege in Ostfildern, die deutlich machen sollte, wie attraktiv Pflegeberufe sind. „Wir haben einfach verstanden, dass wir effektiver arbeiten können, wenn wir mehr voneinander wissen und mehr von der jeweiligen Arbeit des anderen verstehen. Denn eine gute Versorgung im Alter und bei Hilfe- und Unterstützungsbedarf geht nur Hand in Hand mit professionellen und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Pflegeberufen“, sagte Barbara Mächtle-Braun, Leiterin der Tagespflege Ostfildern, anlässlich des Besuchs des Sozialministers und bei der Vorstellung des Projektes. Kooperation statt Konkurrenz sei das Stichwort. Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, zeigte sich bei seinem Besuch anlässlich seiner Sommertour am vergangenen Mittwoch in der Tagespflege in Ostfildern beeindruckt: „Bereits beim Wettbewerb ist uns der Arbeitskreis besonders aufgefallen. Der Pflegeberuf ist ein toller und erfüllender Beruf – und genau das zeigen Sie mit der Kampagne und in der täglichen Arbeit.“
Der Arbeitskreis, kurz AK Pflege, ist ein Verbund aus zehn Diensten und Einrichtungen und setzt sich durch Vernetzung untereinander aktiv für die Attraktivität der Pflegeberufe ein. Er versteht sich auch als ein wichtiger Akteur in der Stadtgesellschaft mit dem Ziel, Pflege in der Stadt auch künftig zu gewährleisten. Dafür braucht es qualifiziertes Personal und adäquate Rahmenbedingungen, wie Angebote für Kinderbetreuung oder bezahlbare Wohnungen. Die Kampagne des Arbeitskreises zeichnete ein zeitgemäßes Bild der vielfältigen und vor allem krisensicheren Berufe in der Pflegebranche. Vorzüge, Aufstiegs- und Weiterbildungschancen haben die Pflegeeinrichtungen in der Kampagne ebenso dargestellt, wie die Möglichkeiten eines Quereinstiegs und flexible Teilzeitarbeit.
„Mit dem Preisgeld wollen wir bereits erarbeitete Strukturen in der Stadt weiter ausbauen und weiterhin deutlich machen, dass Pflegeberufe gerade auch für jüngere Menschen attraktiv sind“, sagte Barbara Mächtle-Braun. Ein Beispiel dafür sei der gemeinsame Einstieg in die Telematik im Verbund, durch welche die Beteiligten im Gesundheitswesen elektronisch miteinander vernetzt werden können. Das bringe viel Zeitersparnis mit sich.
Am Ende des Termins gab es noch lobende Worte des Ministers zur Arbeit der Stadt im Bereich der kommunalen Altenhilfe. „Ostfildern war und ist schon immer eine am Allgemeinwohl orientierte Stadt und in dem Bereich eine Nasenlänge voraus.“
An der Initiative beteiligen sich in Kooperation mit der kommunalen Altenhilfe: Nikolaus-Cusanus-Mobil, Medius-Klinik Ruit, Samariterstift Ostfildern, Samariterstift im Nachbarschaftshaus, Tagespflege Ostfildern, Krankenpflegeverein Ostfildern, Diakoniestation auf den Fildern, Pflegedienst Bal, Pflegedienst Regenbogen, Samariter-Mobil Ostfildern.