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StartSportLudwigsburg verliert Finale gegen die White Sharks

Ludwigsburg verliert Finale gegen die White Sharks

SportLudwigsburg verliert Finale gegen die White Sharks

Wasserball Best-of-Three

Eine miserable zweite Hälfte – und das Aus für die SVL-Wasserballer. Ludwigsburg verliert das dritte Spiel der Best-of-Three-Serie um den Einzug ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft deutlich gegen die White Sharks Hannover. Dem SVL bleibt nun maximal das Spiel um Platz fünf.

Hoffentlich nicht ganz so viel Spannung wie am Samstag – diesen Wunsch äußern viele Ludwigsburger am Sonntag vor dem Anpfiff des dritten und entscheidenden Spiels gegen die White Sharks Hannover. Am Vortag hatten der SVL die Sharks in einem Herzschlag-Spiel in allerletzte r Sekunde und im Fünfmeterschießen bezwungen. Dieses Spiel Nummer drei – das erste in Hannover ging an die Sharks – wird zum Ende hin dann alles andere als spannend. Aber nicht so, wie es sich die Ludwigsburger vorgestellt hatten. Der SVL kann nur bis zur Halbzeit gegenhalten, da steht es im Sportbad Stuttgart noch 6:5 für Ludwigsburg. Beim Schlusspfiff heißt es jedoch 7:16 für Hannover.

Eine Stunde vorher, Sonntag, 16 Uhr, Sportbad Stuttgart. Der SVL geht nach einem Tor von Domagoj Mijatovic in Führung. 1:0. Aber im Gegenzug der Ausgleich zum 1:1. Vitor Pavicic Capucho macht das 2:1. „Gefällt mir gut, der Junge“, sagt Jan Wörsinger, der Sprecher des SVL-Livestreams. Ein deutlich besserer Start als im Spiel am Vortag. Ludwigsburg ist gut im Spiel. Aber auch die Sharks sind nicht müde. Foul Sharks, Strafwurf SVL, Nino Blazevic tritt an – und verschießt. Kurz vor Schluss des Viertels der Ausgleich zum 2:2.

Im zweiten Viertel legt der Deutsche Nationalspieler Tobias Bauer für den SVL vor, 3:2 – aber wenig später gleicht Hannover wieder aus. 3:3. Dann schlägt der Ludwigsburger Goalgetter zu, Sergio Prieto Hernandez erzielt das 4:3, dann macht Kristian Lipar auch noch das 5:3. Na also, zwei Tore vorne! Ludwigsburg gelingt es aber nicht, richtig wegzuziehen, Hannover macht den Anschlusstreffer zum 5:4. Eine halbe Minute vor dem Halbzeitpfiff erzielt Domagoj Mijatovic das 6:4. Kurz vor Schluss zieht Hannover erneut nach. 6:5. Am Samstag, im zweiten der drei Spiele, lag der SVL zur Halbzeit mit drei Toren zurück.

Der Start in die zweite, miserable Hälfte – Hannover gleicht aus. 6:6 und geht dann in Führung. 6:7. „Jetzt nicht einbrechen“, sagt Jan Wörsinger. Die Antwort des SVL-Kapitäns kommt schnell, der Ausgleich zum 7:7. Dann geht es Schlag auf Schlag. Hannover macht das 7:8 und das 7:9. Unruhe im Ludwigsburger Spiel, wieder einmal Unterzahl SVL. Rote Karte für den SVL-Betreuer – und das 7:10 für Hannover. Der SVL hat die Führung leichtfertig aus den Händen gegeben. Wichtig wäre jetzt der Anschlusstreffer, aber zwei Minuten vor Schluss erzielt Hannover auch noch das 7:11, das 7:12 und das 7:13. Hannover hat in diesem Viertel acht Tore erzielt, acht! Der SVL bis dato insgesamt nur sieben Tore, in diesem Viertel nur eins. Die Ludwigsburger Spieler sind komplett von der Rolle.

Im letzten Viertel wird es ganz schwer für den SVL. Sechs Tore müssten her – und die Sharks dürften keins schießen. Ludwigsburg verschießt aber einen weiteren Fünfmeter, Hannover macht das 7:14, das 7:15 und das 7:16. Das war’s mit dem Einzug ins Semifinale. Eine herbe Niederlage für den SVL – und ein Schritt zurück auf dem geplanten Weg an die Spitze der Bundesliga.

Erklärungen für das schlechte Spiel in der zweiten Hälfte? Gibt es zunächst keine. Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle sagt, die Enttäuschung sei groß. „Das müssen wir erstmal verdauen.“ Bis zum nächsten Wochenende haben die Spieler nun Zeit, dann geht es gegen Aufsteiger Krefeld. Gescheidle sagt, es gelte, die gesamte Saison zu betrachten, „die Chemie im Team stimmt“.

Der Trainer Marko Curic spricht von einem „super Start in der ersten Hälfte, exzellent“. Bei den Sharks seien wieder fünf Spieler des Meisters Waspo Hannover angetreten, was nun regeltechnisch hoffentlich endlich abgeschafft werde. Warum in Deutschland Spieler für zwei Vereine in ein- und derselben Liga antreten dürfen, versteht nicht nur er nicht. „Verrückte Regeln.“

Wegen einer diskutablen Roten Karte vom Vortag hatte Curic auf den Zuschauerrängen sitzen müssen. Mit Blick auf das dritte Viertel spricht der Trainer von einem „schwarzen Loch“. Danach sei klar gewesen: dieses Spiel ist verloren.

Der Kapitän Nino Blazevic sagt mit Blick auf die lange Phase ohne SVL-Tor: „Es war nicht das erste Mal, dass uns das passiert.“ Sergio Prieto Hernandez antwortet auf die Frage, was zu tun ist: „trainieren, trainieren, trainieren – wir haben nicht genug getan.“ Der Ersatztrainer Leopold Friedrich sagt: „Wir waren zu unruhig und nicht zu 100 Prozent auf das Spiel konzentriert, haben uns von etlichen Fehlschüssen entmutigen und von misslichen Situationen runterziehen lassen.“

Der SVL-Vizepräsident Matthias Nagel sagt, „es war mehr drinnen – aber das dritte Viertel war sehr schlecht von uns und wir haben uns von den äußeren Umständen aus dem Konzept bringen lassen“. Er blickt nun lieber nach vorne als zurück. Jetzt werden mit SVL-Beteiligung die Plätze fünf bis acht ausgespielt. Ludwigsburg wird voraussichtlich zuerst in Krefeld gegen Krefeld und am Wochenende in Stuttgart nochmal gegen Krefeld spielen.

Trainer, Spieler und Vize gehen fest davon aus, dass der SVL sich gegen den Aufsteiger aus der B-Gruppe durchgesetzt – und dann voraussichtlich gegen Potsdam um Platz fünf spielen wird. Das, sagt Nagel, „wäre für den SVL immer noch ein ordentliches Ergebnis“ – obgleich es etwas mehr hätte sein können, die Zeit spielt für uns und man bleibe dran an den von den Verbänden geförderten Teams. Ein wenig stolz sei man schon darauf, dass man das alles bislang aus eigener Kraft geschafft habe.

Tobi Bauer sagt, die kommenden Spiele „müssen wir unbedingt gewinnen – wir wollen jetzt Platz fünf und in der nächsten Saison wieder im Eurocup spielen“.

RÜCKBLICK AUF DAS SAMSTAGSSPIEL

Ein verrücktes Spiel gegen die Sharks – SVL gewinnt im Fünfmeterschießen und gleicht aus

Was für ein verrücktes Spiel! Nach einem schwachen Start haben die SVL-Wasserballer ihr zweites Spiel in der Best-of-Three-Serie gegen die White Sharks Hannover knapp gewinnen können. Nun steigt an diesem Sonntag das entscheidende, dritte Spiel, in dem es um den Einzug ins Halbfinale der deutschen Meisterschaft geht.

Das war nichts für schwache Nerven. Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle hat das zweite Spiel Ludwigsburg gegen die White Sharks Hannover im Livestream im Kurzurlaub in Barcelona gesehen und erklärt nach dem Ende der turbulenten Partie: „Ein absolut verrücktes Spiel, ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen.“ Er spricht von einem glücklichen Ende für Ludwigsburg.

Jetzt steht es eins zu ein, die Sharks hatten vor ein paar Tagen ihr Heimspiel gewonnen, der SVL hat jetzt die Partie im Sportbad Stuttgart für sich entschieden. Also steigt an diesem Sonntag das entscheidende, dritte Spiel – ebenfalls in Stuttgart. Gscheidle sagt, das Team müsse weniger Rausstellungen provozieren, „wir hatten über 20 – es wäre sehr ärgerlich gewesen, wenn wir rausgeflogen wären“. Die Sharks hätten nicht gut gespielt, „aber wir waren das Spiel über schlechter, hatten am Ende – eine Sekunde vor Schluss – das Glück, ein unglaubliches Tor zu machen, ein Tor, das es im Wasserball eigentlich gar nicht gibt“. – „Aber wer trifft, hat Recht.“

Gut eine Stunde vorher. 18 Uhr, der Anpfiff. Erste gute Aktion des SVL-Torwarts Josip Katusa, Parade. Die Mannschaften tasten sich ab, zunächst fallen keine Tore. Fast vier Minuten gespielt, immer noch kein Treffer. Die Ausgangslage ist klar: Der SVL muss diese Partie gewinnen, nur dann findet am Sonntag das entscheidende, dritte Spiel statt. Foul SVL, Strafwurf Hannover, verschossen. Wenig später, wieder Strafwurf für Hannover. Parade Katusa. Dann fällt das erste Tor – leider für die Sharks. 0:1. Eine Minute später legt Hannover nach. 0:2.

Das zweite Viertel beginnt mit einer Ludwigsburger Unterzahl. Aber zunächst wieder keine Tore. Gute Verteidigungsarbeit des SVL, vorne trifft der Kapitän Nino Blazevic nur das Lattenkreuz. Pech. Nächster Angriff der Sharks, Treffer zum 0:3. Nach fast zwölf Minuten noch immer kein einziger Treffer für den SVL. Dann, endlich: Jakov Skiljic macht den Anschlusstreffer zum 1:3. Ein Abpraller. Ludwigsburg ist dran. Doch kurz vor dem Halbzeitpfiff machen die Sharks das 1:4.

Rote Karte für den Trainer und für Ivan Pisk, offenbar wegen Meckerns. Der Spieler Leopold Friedrich übernimmt das Kommando am Beckenrand. Und Jakov Skiljic macht das 2:4 für Ludwigsburg. Jetzt hagelt es Ausschlüsse – auf beiden Seiten. Überzahl SVL, Auszeit SVL. Doch die Sharks machen den nächsten Treffer zum 2:5. Blazevic hält Ludwigsburg im Spiel, Treffer zum 3:5, ein Traumtor ins Eck. Wenig später die nächste wichtige Parade des SVL-Keepers. Unterzahl Ludwigsburg, Auszeit Sharks. Treffer Sharks. 3:6. Jetzt wird es schwer für Ludwigsburg. Mittlerweile sitzt fast die halbe Ludwigsburger Mannschaft wegen vieler Aussschlüsse auf der Tribüne. Trotzdem gelingt Vitor Pavicic Capucho der wichtige Anschlusstreffer zum 4:6.

Das letzte Viertel. Der SVL hat nur noch zwei Auswechselspieler auf der Bank. Die Sharks gewinnen das Anschwimmen. Treffer für Hannover. 4:7. War’s das? Ludwigsburger Fehlschlüsse und Fehlpässe. Unterzahl SVL. Dann sogar doppelte Überzahl Hannover. Trotzdem gut verteidigt. Kein Gegentreffer. Angriff SVL, Schuss Kristian Lipar, Treffer 5:7. „Noch ist alles drinnen“, sagt der Kommentator des SVL-Livestreams. Nächster Angriff SVL, nächster Treffer. Der Kapitän macht das 6:7.

SVL spielt jetzt Pressverteidigung. Überzahl Hannover, Schuss Hannover, Block. SVL am Ball. Angriff. Leider kein Tor. Wenig später das 6:8 für die Sharks. Noch knapp vier Minuten auf der Uhr. Foul Sharks. Strafwurf SVL. Blazevic trifft. 7:8. Angriff Sharks, stark verteidigt. Angriff SVL. Was für ein Distanzschuss! Nikolai Dimitrov macht den Ausgleich zum 8:8. Unterzahl SVL, Treffer Hannover zum 8:9. Angriff SVL, Schuss über das Tor. Nur vier Sekunden, Auszeit SVL.

Ludwigsburg macht tatsächlich noch das Tor zum 9:9. Vitor Pavicic Capucho aus gut acht Metern Entfernung. Unentschieden! In den Playoffs muss es einen Gewinner geben, also geht es ins Fünfmeterschießen. Spannung pur.

Jetzt müssen die Teams eine Liste schreiben mit den Namen der Spieler, die gleich antreten – antreten dürfen, antreten müssen. Hannover legt los, Treffer. 9:10. Nino Blazevic verschießt. Weiter 9:10. Treffer Hannover 9:11. Mijatovic trifft, das 10:11. Katusa hält den nächsten. Tobi Bauer haut einen Aufsetzer in die rechte Ecke. 11:11. Hannover verschießt. Weiter 11:11. Dimitrov macht das 12:11. Josip hält den nächsten Schuss der Sharks – und der SVL gewinnt dieses völlig verrückte Spiel.

Der Trainer Marko Curic spricht von einem „unglaublichen Spiel“. Josip Katusa „hat uns gerettet, ich hoffe, er spielt am Sonntag auf demselben Niveau“. Das Team habe nie aufgeben und in der zweiten Hälfte besser gespielt. Der Kapitän erklärt kurz und knapp: „Wir haben gewonnen, das ist das Wichtigste.“ Ansonsten gebe es wenig Gutes über das Spiel zu sagen. „Das Glück war auf unserer Seite, weil wir gekämpft haben.“ Der

SVL-Vizepräsident Matthias Nagel sagt: „In diesem Spiel war alles drinnen – von schwach bis beeindruckend, aber schlussendlich haben wir verdient gewonnen.“ Das dritte Spiel dürfe gerne weniger spannend werden. Das Momentum sei jetzt, nach dem knappen Sieg, „auf unserer Seite“. Gscheidle erklärt am Samstagabend: „Jetzt nochmal die gleiche Geschichte – alles geht wieder bei null los.“


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