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Die Filder als Mobilitätsdrehscheibe

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Ostfildern.| Der Gemeinderat hat in der vergangenen Sitzung die Ergebnisse der Filderstudie zur Kenntnis genommen. Die Filder wird zu einer bundesweit bedeutsamen Mobilitätsdrehscheibe.

Das Büro Albert Speer und Partner in Frankfurt hat im Auftrag des Verbands Region Stuttgart und des Kommunalen Arbeitskreises Filder eine Studie erarbeitet, wie Wachstumspotenziale auf den Fildern genutzt und entwickelt werden können. Der Planer Christian Hübner hat die Ergebnisse aus der Studie im Gemeinderat vorgestellt.

Wesentliche Erkenntnisse daraus: mit der Erweiterung des Verkehrsknotens am Flughafen und der Messe im Zuge von Stuttgart 21 wird sich dort mit der Verknüpfung von Fern- und Regionalverkehr wie auch lokalem Verkehr „eine Mobilitätsdrehscheibe zeigen, wie sie nur selten in Deutschland zu finden ist“, sagte Hübner im Gremium. Als Folge dieses Verkehrsknotens und weiterer innovativer Entwicklungen auf den Fildern ist eine wesentlich höhere Zahl an Reisenden, Beschäftigten und Wohnenden zu erwarten. Ziel der Filderstudie ist es, diese Entwicklung in sinnvolle Bahnen zu lenken und die Potenziale zu beleuchten. Die Planer haben dabei drei mögliche Szenarien untersucht, eine Entwicklung von einem Zentrum aus, eine polyzentrische Entwicklung sowie eine ungeordnete Entwicklung. „Die polyzentrische Entwicklung entspricht am ehesten der Situation in der Region“, sagte Hübner. Auf Grundlage der ersten beiden Szenarien entwarfen die Planer ein Raumbild Filder mit so genannten Eignungsräumen für Wohnen, Gewerbe sowie Forschung und Bildung.

In dem Raumbild sind Naturräume im Körschtal und dem Schönbuchgebiet abgebildet. Ein Wissens- und Forschungsband könnte sich von Vaihingen über den Campus Hohenheim durch das Körschtal ziehen, auf den so genannten Filderterrassen könnte ein Technologieband entstehen.

In Ostfildern sehen die Planer nach der starken Aufsiedlung in den vergangenen Jahren noch einen moderaten Bevölkerungszuwachs, gepaart mit einem Beschäftigungszuwachs. „Das hier ist kein Schlafstandort, sondern vielmehr ein gleichermaßen qualitätsvoller Wohn- und Arbeitsort“, sagte Hübner. Das Planungsbüro gibt für die Entwicklung der Stadt in den kommenden Jahren folgende Empfehlungen ab: Bei der landschaftlichen Entwicklung sollte die Vielfalt des Landschaftsraums Filder erhalten werden und eine Grünzäsur zwischen den Stadtteilen Scharnhauser Park und Nellingen geschaffen werden. Zwischen dem Körschtal im Süden und den so genannten Filderterrassen wird eine Grünvernetzung empfohlen.

Beim Thema Wohnen heißt die Empfehlung, neue Wohnquartiere in Ruit-Nordwest und Nellingen an bestehenden und neuen Stadtbahnhaltestellen anzusiedeln. Und im Bereich Gewerbe sehen die Planer Entwicklungen nur noch in einer Ergänzung des Gewerbestandorts Scharnhausen. Zudem sollten die Gewerbegebiete Berkheim, Nellingen und Denkendorf zu einem Hochtechnologiestandort weiterentwickelt werden.

Die Planer empfehlen, im Bereich Verkehr ein nachhaltiges Mobilitätskonzept zu entwickeln, noch bevor eine Verlängerung der Schienenverbindung von Nellingen ins Neckartal realisiert wird. Als Vorschlag skizzieren die Planer ein neues Elektro- Expressbussystem, zum Teil auf eigener Fahrbahn, zur Verknüpfung von Ostfildern mit Esslingen und auch dem S-Bahn-Halt in Neuhausen.

Für das weitere Vorgehen empfehlen die Planer eine regionale Zusammenarbeit der auf den Fildern angesiedelten Städte und Gemeinden mit einer Abstimmung der Flächennutzungspläne und Stadtentwicklungen. „Es ist notwendig, über die eigenen Stadtgrenzen hinaus zu denken“, ergänzte Oberbürgermeister Christof Bolay. Das werde auf den Fildern schon seit längerer Zeit praktiziert. Die Filderstudie biete spannende Ansätze in der Planung. Einiges bestätige die Überlegungen in der Stadt bereits, anderes bedürfe einer weiteren Konkretisierung. „Sicher ist, der Filderraum wird sich fortentwickeln, und das besser gesteuert als unkoordiniert.“


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