Gegen den Deutschen Meister Heidenheim waren die Stuttgart Reds allerdings nicht chancenlos
Stuttgart.| Beim Württemberg-Derby der 1. Baseball-Bundesliga Süd, das am Wochenende mit je einem Spiel in Stuttgart bzw. Heidenheim ausgetragen wurde, unterlagen die Stuttgart Reds zweimal gegen den amtierenden Deutschen Meister Heidenheim Heideköpfe. Einem 3:10 am Freitagabend auf dem Gelände des TV Cannstatt folgte am Samstag die 4:9-Niederlage auf der Ostalb. Die Heidenheimer zeigten in beiden Spielen, warum sie unangefochten die Südgruppe der Bundesliga anführen und auch 2018 zu den Titelfavoriten gehören. Stuttgart erwies sich zwar phasenweise als gleichwertig, erlaubte den Heideköpfen aber durch unpräzises Pitching im ersten Spiel viel zu viele Walks. Je ein 3-Run-Homerun in beiden Spielen brachte Heidenheim auf die Siegerstraße.
Der Derby-Charakter war hör- und sichtbar: Unter den zahlreichen Baseball-Fans, die beim Spiel 1 im DB Ballpark auf dem Schnarrenberg die Tribüne füllten, befand sich auch viel Heidenheimer Anhang. Der hatte gleich im ersten Inning Grund zum Jubel, denn ihr Team legte vor. Pitcher Paul Kirkpatrick, einer der Stuttgarter Neuzugänge, hatte Schwierigkeiten, die Strikezone zu treffen. Vier der ersten sechs Heideköpfe kamen auf Base, ohne schlagen zu müssen. Dazu ein Hit des Ex-Stuttgarters Gary Owens – und die Reds sahen sich schnell 0:4 im Rückstand.
In den folgenden Spielabschnitten bewiesen die Stuttgarter dann, dass man durchaus nicht chancenlos gegen Heidenheim ist. Kirkpatrick warf nun sehr präzise und sein Team kam durch Hits von Daniel Zeller, Charles van Wyk und Riley Moore auf 3:4 heran. Wären einige weit geschlagene Bälle nicht jeweils knapp vor dem Zaun von den Heidenheimer gefangen worden, wer weiß wie das Spiel weitergegangen wäre.
So aber erhöhten die Gäste im sechsten Inning auf 3:5 und Paul Kirkpatrick wurde nach 113 Würfen durch Hagen Rätz abgelöst. Rätz gab gleich zu Beginn zwei Freiläufe ab bevor Heidenheims Mitch Nilsson mit einem Home Run drei Punkte und das vorentscheidende 3:8 erzielen konnte. Die Gäste erhöhten im weiteren Spielverlauf gegen Rätz und den, das restliche Spiel sehr effektiv werfenden Ruben Kratky auf 3:10. Nur: weitere Punkte konnten die Reds im Gegenzug gegen Heidenheims hart werfende Einwechselpitcher nicht erzielen.
Bei Spiel 2 in Heidenheim war es Shawn Larry, der im zweiten Inning mit einem Schlag über den Zaun das erste Ausrufezeichen setzte – 3:0 für die Ostälbler. Aber die Reds zeigten gleich im folgenden Spielabschnitt, dass sie gegenhalten können: Bei einem Aus wurden nach Hits von Jannik Denz und Daniel Zeller sowie einem Walk von Danilo Weber alle Bases besetzt. Die beiden als nächste schlagenden Stuttgarter Neuzugänge Riley Moore und Dominick Golubiewski konnten allerdings aus dieser Großchance nicht viel machen – ihre Flyballs wurden gefangen und Stuttgart verkürzte nur auf 3:1. Ein Defensivfehler der Heideköpfe führte zum 3:2-Anschlussrun bevor die Hausherren nach einem Fehler von Stuttgarts Golubiewski sowie einem 2-RBI-Hit von Gary Owens im vierten Inning auf 6:2 davonzogen.
Weitere der insgesamt 16 Heidenheimer Hits brachten im sechsten Inning das vorentscheidende 8:2. Jannik Denz gelang für die Reds im Schlussabschnitt noch ein sehenswertes Triple – also ein Schlag, der ihn bis auf das 3. Base brachte. Aber der darauffolgende Punkt war nur noch Ergebniskosmetik.
Reds-Pitcher Tim Brown lies in seinen sechs Innings 15 Hits und acht Runs der Heideköpfe zu. Von den acht Hits und vier Runs der Reds erzielte Jannik Denz jeweils zwei.
Die aktuelle Situation
Mit zwei Auswärtsspielen in Regensburg schließen die Stuttgart Reds am kommenden Wochenende die reguläre Saison ab. Da auch die unmittelbaren Abstiegskonkurrenten Saarlouis und Ulm ihre Spiele verloren, steht Stuttgart mit sechs Siegen und 20 Niederlagen weiterhin auf dem drittletzten Tabellenplatz. Die Play-Downs beginnen am letzten Juli-Wochenende.