Ostfildern.| In der vergangenen Gemeinderatssitzung hat sich Rainer Glohr aus den Reihen der Freien Wähler aus dem Gremium verabschiedet. Der Gemeinderat stellte wie erforderlich einstimmig einen wichtigen Grund gemäß der Gemeindeordnung fest. Nachrückerin ist die 43 Jahre alte Finanzbuchhalterin Carola Eisemann. Die Mutter dreier Kinder möchte sich vor allem für den Bereich der Bildung einsetzen.
Oberbürgermeister Christof Bolay würdigte den ausscheidenden Kommunalpolitiker Glohr. Kaum ein anderer könne auf so einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen wie der Gemeinderat aus Nellingen. „Es gibt wohl keine Hecke, die Sie nicht persönlich kennen“, so scherzte der Oberbürgermeister. Dabei meldete sich Glohr nicht oft zu Wort. Aber wenn er etwas sagte, dann „zeugte das von Bodenständigkeit und gesundem Menschenverstand“, sagte Bolay. Auch Theo Hartmann, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, würdigte Glohr: „Er hinterlässt eine Lücke.“ Seit 1994 habe der Gemeinderat die Geschicke der Stadt mit gestaltet und dabei sein Ohr stets am Puls der Zeit gehabt. Vor allem der Sport lag ihm am Herzen, aber auch „sein“ Stadtteil Nellingen. „Wir haben in Rainer Glohr einen zuverlässigen Partner und Freund, der positive Spuren hinterlässt“, sagte der Fraktionschef.
Der ausscheidende Gemeinderat ist über die Fraktionsgrenzen hinweg beliebt und geschätzt. Werner Schmidt, der Fraktionsvorsitzende der SPD, sagte: „Für die SPD war Rainer Glohr über Jahrzehnte hinweg ein liebenswerter Kollege“ und für ihn selbst ein sehr angenehmer Sitznachbar, mit dem von Tisch zu Tisch nicht nur auf sachlicher Ebene stets gut kommuniziert werden konnte, „manchmal auch über Fußball-Zwischenergebnisse“. Dem Kommunalpolitiker in Ruhestand gab Schmidt einen guten Rat mit auf den Weg: „Es gibt ein Leben nach dem Gemeinderat, freie Mittwochabende mit der Champions-League oder auch beim Bäume schneiden.“
Glohr dankte für die lobenden Worte. In den 34 Jahren im Gemeinderat habe er an vielen Vorlagen und Abstimmungen mitgewirkt. Er dankte der Fraktion, der Verwaltung und dem Gemeinderat für die gute Zusammenarbeit.