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50 Jahre Evangelische Hochschule Ludwigsburg: unglaublich sozial!

LokalesLudwigsburg50 Jahre Evangelische Hochschule Ludwigsburg: unglaublich sozial!

Ludwigsburg.| Die Evangelische Hochschule Ludwigsburg mit einem weiteren Campus in Reutlingen wird 50 Jahre alt. Das wurde am Montag, 15. November 2021  an der Hochschule und über Live-Stream gefeiert.

Landesbischof Dr. Frank O. July griff in seinem Beitrag das Motto des Jubiläums „unglaublich sozial“ auf und sagte: „Sie als Hochschule bilden oftmals eine Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft. In ihrem Tun lenken Sie die Blicke auf alle Menschen und ihre Würde.“

In zwei Gesprächsrunden erzählten danach ehemalige Studierende von ihrer Ausbildung. Sie diskutierten zunächst mit Altrektor Prof. Jost Bauer über die „alten Zeiten“. Sozialbürgermeisterin Renate Schmetz, Stadt Ludwigsburg, richtete im Gespräch dann den Blick in die Zukunft. Diese sei von zahlreichen gesellschaftlichen Entwicklungen geprägt, darunter Digitalisierung, Migration und Vielfalt. Dass Vielfalt eine Chance und Ressource ist, hat die Evangelische Hochschule schon vor Jahren in ihrem Leitbild aufgenommen, berichtete Rektor Prof. Dr. Norbert Collmar.

Collmar ist aber auch überzeugt: „Zukunft braucht Herkunft“ (nach Philosoph Odo Marquart). „Einfacher formuliert könnte ich auch sagen: wir verstehen Menschen, Institutionen und uns selbst auf dem Weg in die Zukunft besser, wenn wir die Vergangenheit bewusst mitbedenken“, meint Rektor Norbert Collmar. Der Erziehungswissenschaftler hat im Team mit Dozierenden und Studierenden den Schweinwerfer auf die Professionalisierung der sozialen und pädagogischen, pflegerischen, diakonischen und kirchlichen Berufe im Land gerichtet. In Archiv- und Forschungsarbeit sind nun Entwicklungen festgehalten.

Die Historie der EH Ludwigsburg verlief parallel zur Akademisierung von Ausbildungen im Bundesland. 1971 wurden in Baden-Württemberg erstmals Fachhochschulen gegründet. Oft waren es keine vollständigen Neugründungen, sondern es wurden bestehende Ausbildungsstätten in Fachhochschulen umgewandelt. Auch die Evangelische Landeskirche in Württemberg und ihre Diakonie standen vor schwierigen Entscheidungen. Hilfreich war dazu eine Empfehlung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vom 23.04.1970. Bundesweit wurde geraten, Sozialpädagogik, Soziale Arbeit, Religions- und Gemeindepädagogik an Fachhochschulen in kirchlicher Trägerschaft auf akademischem Niveau anzubieten. Ein entsprechender Beschluss der Württembergischen Landeskirche folgte und so wurde die Ausbildung von Sozialarbeitenden und Sozialpädagoginnen auf Fachhochschulebene sichergestellt.

Von bislang fünf Ausbildungsstätten für diese Berufsbilder und das kirchliche Amt der Diakoninnen und Diakone arbeiteten nach Neuordnungen 1951 und 1971 noch die Kirchliche Ausbildungsstätte für Diakonie und Religionspädagogik der Karlshöhe Ludwigsburg und die Evangelische Fachhochschule für Sozialwesen Reutlingen. Aus diesen zwei Einrichtungen ist 1999/2000 die Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, seit 2007 Evangelische Hochschule Ludwigsburg als Hochschule für Angewandte Wissenschaften entstanden (HAW).

Mehr als ein Drittel aller Hochschulen in Baden-Württemberg gehören zu diesem Hochschultyp. Gemeinsam bieten sie mehr als 600 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Unglaublich wichtig, ist das gemeinsame Motto. An der Evangelischen Hochschule wird nun mit dem Slogan „unglaublich sozial“ der Geschichte und der Zukunft der Einrichtung gedacht. Neben dem Festakt auf dem Campus Ludwigsburg wird es eine weitere Veranstaltung am Campus Reutlingen geben. Ein Jubiläums-Videoclip ist entstanden, das Jahresmagazin EH Werkstatt ist dem Thema gewidmet und ein Herausgeberkreis bereitet ein umfassendes Jubiläumsbuch vor. „An einem so wichtigen Meilenstein sollen alle Hochschulangehörigen beteiligt sein“, sagte die Moderatorin des Festaktes und Dekanin Professorin Dr. Elisabeth Nicolai.

Das Hochschulensemble EH Brass unter Leitung von Professor Hubertus von Stackelberg gestaltete die Feier musikalisch. Im Ensemble sind zahlreiche ehemalige Studierende, für die es seit 2006 einen Alumni-Verein gibt. Rund 2500 von ihnen halten auch über einen Newsletter Kontakt zu „ihrer Hochschule“, darunter einige Bundes- und Landtagsabgeordnete sowie leitende Personen in Diakonie und Kirche.


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