Die neuen Trails schaffen ein attraktives Angebot für alle Mountainbikerinnen und Mountainbiker und sorgen gleichzeitig für ein gutes Miteinander im Wald
Plüderhausen.| Dank des Projekts „Runder Tisch Mountainbike“ sind neue legale Mountainbike-Trails im Gemeindewald Plüderhausen freigegeben. Mit dem Ziel, ein gutes Miteinander für die unterschiedlichen Nutzungen im Wald zu finden, arbeiten der Rems-Murr-Kreis und die Gemeinde Plüderhausen mit Naturschützern, Wanderern, Jägern, Waldbesitzenden und Mountainbikern unter der Leitung des Kreisforstamtes eng zusammen. Die Mountainbike-Trails im Gemeindewald in Plüderhausen wurden dabei gemeinsam von allen Projektbeteiligten entwickelt und durch das Forstamt genehmigt.
Dank der guten Kooperation konnten auch schon kreisweit in 11 Kommunen 48 kilometerlange Trails konzipiert, errichtet und freigegeben werden. Durch legale Trails kann die Nutzung und der Neubau illegaler Trails verhindert werden. Gleichzeitig werden die Interessen von anderen Waldnutzenden sowie sensible Bereiche des Naturschutzes und die Ruhezonen von Tieren geschützt.
Am 23. April hat die feierliche Eröffnung der neuen Trails im Gemeindewald Plüderhausen stattgefunden.
Landrat Dr. Richard Sigel zeigte sich vor Ort erfreut über die Früchte, die der Runde Tisch in Plüderhausen trägt: „Als Landkreis setzen wir uns dafür ein, die verschiedenen Interessen im Wald zu vereinen und Konflikte zwischen Naturschutz, Jagd, Fußgängern und Bikern gemeinsam und konstruktiv zu lösen. Der Runde Tisch hat sich wieder als ideales Format erwiesen. Die Zusammenarbeit hat sehr gut geklappt und ich freue mich, dass wir hier den Mountainbikerinnen und Mountainbikern mit den Trails ein attraktives Angebot machen können, anstatt nur Verbote auszusprechen.“
Die neuen Trails schaffen ein attraktives Angebot für Anfängerinnen und Anfänger, aber auch für Fortgeschrittene. Nachdem die Gemeinde Plüderhausen bereits frühzeitig mit dem bereits bestehenden Flowtrail „Flowing Fuxx“ auf die wachsenden Bedürfnisse der Mountainbikerinnen und Mountainbiker eingegangen ist, zeigt sich Bürgermeister Benjamin Treiber ebenfalls begeistert über die neuen Mountainbike-Trails in Plüderhausen: “Die Waldfläche rund um Plüderhausen wird bereits seit einigen Jahren intensiv von Mountainbikern genutzt. Dank des Engagements des Landkreises sowie des ehrenamtlichen Einsatzes der künftigen Nutzer ist es gelungen, attraktive und gleichzeitig offiziell genehmigte Trails zu schaffen. Wir hoffen, dass viele Mountainbiker diese legale Alternative annehmen, so Bürgermeister Benjamin Treiber.“
Die im August 2020 gegründete Interessengemeinschaft Rems-Murr der DIMB (Deutsche Initiative Mountainbike e.V.), übernimmt bei neuen Mountainbike-Trails einen Großteil der Planungs- und Kartierarbeit. Deshalb hat sich die Interessensgemeinschaft im Landkreis als Hauptansprechpartner in Sachen Mountainbike etabliert. Die DIMB IG Rems-Murr stellt zudem ein Bindeglied zu örtlichen Vereinen und Ortsgruppen dar.
Auch die Sektion Schorndorf des Deutschen Alpenverein (DAV) unterstützt den Mountainbikesport und übernimmt ab sofort die Trailpatenschaft der eröffneten Wege. „Hier im Gemeindewald ist nach vielen Stunden gemeinschaftlicher und harter, ehrenamtlicher Arbeit ein attraktives Angebot für Mountainbiker*innen entstanden. Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten recht herzlich“, sagt Lars Fersterra vom Referat Mountainbike des DAV, der die Kartierung und gemeinsame Planung übernommen hat und auch lokale Mountainbikende animiert hat, beim Projekt mitzuwirken.
Weitere Trails in Planung
Anfang Mai werden in Rudersberg weitere legale Trails der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben. Auch dort werden viele Trails, die ohne Genehmigung angelegt wurden, wieder geschlossen. Das schützt den Wald, die Natur und die Wildtiere. Eine besondere Herausforderung stellt sich bei den Planungsüberlegungen im Schorndorfer Stadtwald: Dort wird erstmals ein FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) mit einem hohen Schutzstatus für Natur und Umwelt tangiert. Das Kreisforstamt ist deshalb im Austausch mit dem Umweltministerium und der Staatsforstverwaltung. Hierbei wird abgestimmt, welche pragmatischen Lösungen für sensible Bereiche gefunden werden können.