OB Skrzypek informiert Betroffene über eine absehbare Interimslösung in Enzweihingen
Vaihingen/Enz.| Die Grundschule Aurich ist dringend sanierungsbedürftig. Um die Betroffenen auf den aktuellen Stand zu bringen und um Gelegenheit für Rückfragen zu geben, hat Oberbürgermeister Uwe Skrzypek am Dienstagabend zu einer Gesprächsrunde in die Räume der Grundschule eingeladen. Das in die Jahre gekommene Gebäude ist inzwischen in einem Zustand, der es nicht mehr erlaubt, Kinder dort zu unterrichten. Großer Handlungsbedarf besteht unter anderem bei Brandschutz, Elektroinstallationen und Sanitäranlagen. Als provisorische Lösung sollen die Auricher Kinder in der rund drei Kilometer entfernten Kornbergschule in Enzweihingen unterrichtet werden. Dort stehen zeitgemäße Räumlichkeiten zur Verfügung.
Lage analysieren und Lösungen finden
„Dass sich die Eltern- und Bürgerschaft Gedanken über die Schulsituation in Aurich macht, ist absolut verständlich. Doch wir dürfen nicht wegschauen, sondern müssen die Lage analysieren und gute Lösungen finden“, erklärt OB Skrzypek. Er betont, dass es keine Entscheidung dafür gibt, die Grundschule in Aurich zu schließen. Im ersten Schritt sei die Stadt in der Pflicht, den Kindern angemessene und sichere Schulbedingungen zu bieten. Das ist im Auricher Schulgebäude nicht mehr möglich, sehr wohl aber in der Kornbergschule in Enzweihingen. Auch die Lehrkräftesituation ist wie schon in der Vergangenheit kritisch. Die kommunalpolitische Diskussion, wie es in dieser Frage langfristig weitergeht, steht erst am Anfang. Eine Option ist, die Schule in Aurich zu sanieren. Eine andere ist, die Auricher Kinder dauerhaft in Enzweihingen zu unterrichten. Der Weg zu einer Entscheidung des Gemeinderats ist aber noch weit und hängt von vielen Faktoren ab.
Ganztagsbetreuung ab 2026
Zu diesen Faktoren gehört die rechtliche Verpflichtung der baden-württembergischen Kommunen, ab 2026 eine Ganztagsbetreuung an Grundschulen anzubieten. In Vaihingen lässt sich das nicht für alle neun Grundschulen umsetzen, die extrem unterschiedliche Schülerzahlen aufweisen. Die bisherigen Pläne gehen davon aus, an vier Standorten eine solche Ganztagsbetreuung anzubieten: in Horrheim, in Enzweihingen, in Kleinglattbach und in der Kernstadt. Ein Effekt könnte sein, dass Eltern bevorzugt in diesen Schulen anmelden und die Schülerzahlen der kleineren Einrichtungen nicht mehr für einen Schulbetrieb ausreichen. „Aber das ist Zukunftsmusik. Vor einer Entscheidung des Gemeinderats gehen wir schrittweise vor und tauschen uns intensiv mit den Betroffenen aus“, sagt Oberbürgermeister Skrzypek. Die Gesprächsrunde am Dienstagabend ist in einer konstruktiven Atmosphäre abgelaufen, die Verwaltung hat einige Bedenken und Anregungen aufgenommen.