Gelungener Schüleraustausch zwischen Ludwigsburg und Bains
von N. Payzin
Ein erlebnisreicher Schüleraustausch zwischen der Oscar-Walcker-Schule in Ludwigsburg und der BTP CFA Haute-Loire in Bains bei Le Puy-en-Velay, Frankreich, hat am Wochenende seinen erfolgreichen Abschluss gefunden. Bereits vor der Coronapandemie ins Leben gerufen, fand dieser Austausch nun zum dritten Mal statt und bot den Schülern beider Länder eine einzigartige Gelegenheit zur interkulturellen Zusammenarbeit.
Nachdem deutsche Schüler bereits im März dieses Jahres in Frankreich waren, besuchten die französischen Schüler ihre deutschen Gastgeber nun vom 5. November bis zum 18. November. Dabei bekamen die vier Maurerlehrlinge, zwei angehende Maler sowie ihr Lehrer von ihren Kollegen an der Oscar-Walcker-Schule ein umfangreiches Programm geboten: Nach einem herzlichen Empfang in der Schule lernten sie mit Butterbrezeln nicht nur die regionale Kost sondern auch die hiesige Kultur kennen: Stadtführungen durch Ludwigsburg und Stuttgart sowie Besichtigungen des Porsche- sowie des Mercedes-Benz Museums bereicherten die Schüler nicht nur, sondern förderten auch den interkulturellen Austausch. Ein ganz besonderer Höhepunkt des Besuchs war das gemeinsame Werkstattprojekt, bei dem die Schüler eine Sitzbank herstellten. Die Füße wurden von den Maurerlehrlingen aus Beton gefertigt, während die Malerlehrlinge die Beplankung aus Holz gestalteten – natürlich in den Landesfarben der beiden Länder.
Während der zweiten Woche des Austauschs lernten die Gäste aus Frankreich regionale Betriebe kennen und bekamen Einblicke in den Alltag auf deutschen Baustellen. So arbeiteten die Maler bei der Firma Heinrich Schmid in Ludwigsburg und die Maurer bei der Firma Köhler in Besigheim sowie dem Bauunternehmen Wildermuth in Bietigheim-Bissingen mit. Trotz Sprachbarrieren kommunizierten die Schüler effektiv mithilfe von ganz vielen Gesten – und natürlich der Übersetzungs-App auf dem Smartphone.
Alexander Tellier, Lehrer an der Oscar-Walcker-Schule und Organisator des Austauschs, betonte die Bedeutung dieser Erfahrung: “Der organisatorische Aufwand lohnt sich für mich auf mehreren Ebenen. Die direkt beteiligten Auszubildenden haben die Möglichkeit, mit ihren französischen Kollegen in Kontakt zu treten und dürfen so erste Sprachhürden überwinden. Sie lernen auch die unterschiedlichen Herangehensweisen auf Baustellen in Frankreich sowie in Deutschland kennen“. Ganz automatisch werde so der Blick geweitet und mögliche Vorurteile abgebaut. „Aber auch viele anderen Schüler wurden durch die Präsenz unserer französischen Freunde neugierig und bekamen Lust, sich mit ihnen auszutauschen“, sagte Tellier weiter. Auch Schulleiterin Sabine Haveneth hat sich über den Besuch gefreut: „Diese erlebnisreichen zwei Wochen haben nicht nur in Sachen Handwerk den Horizont erweitert, sondern auch ganz wichtige Brücken zwischen unseren Ländern gebaut“.
Mit einem herzlichen Empfang im Landratsamt, bei dem die Schüler sich ins Gästebuch eintragen durften, fand der deutsch-französische Schüleraustausch seinen feierlichen Abschluss. Zumindest vorläufig, denn schon in wenigen Monaten werden sich erneut deutsche Schüler auf den Weg ins Nachbarland machen.