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Friedrich-von-Keller-Schule eingeweiht

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Ludwigsburg-Neckarweihingen.| Die modernisierte Friedrich-von-Keller-Schule in Neckarweihingen ist am Freitag, 28. Oktober, offiziell eingeweiht worden. Die Grundschule hat einen Erweiterungsbau erhalten, der Bestandsbau wurde generalsaniert. Die Gebäude konnten bereits nach den Osterferien 2022 vollständig genutzt werden. Jetzt sind auch die Außenanlagen fast fertig.

Bei der Einweihung waren Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht, Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz und Baubürgermeisterin Andrea Schwarz dabei. „Mit der erweiterten Schule sind wir optimal für die Zukunft gerüstet“, so der OB. Denn die Schülerzahlen in Neckarweihingen steigen. Vor der Sanierung wurden 231 Schülerinnen und Schüler in neun Klassen unterrichtet, aktuell sind es 272 Kinder in zwölf Klassen. Ausgelegt ist die Schule 3,5-zügig für circa 300 Kinder in 14 Klassen. 3,5-zügig bedeutet, dass pro Jahrgang drei oder vier Klassen gebildet werden.

In den vergangenen Jahren stieg außerdem die Nachfrage nach Ganztagesbetreuung stetig an, aktuell nutzen 159 Kinder der Friedrich-von-Keller-Schule die Ganztagesbetreuung. Diesem Trend trägt die erweiterte Schule Rechnung: Sie verfügt jetzt über eine großzügige Mensa mit den erforderlichen Nebenräumen und vier ansprechend eingerichtete Betreuungsräume. Bei den Planungen wurde Wert auf eine multifunktionale Nutzung der Räume gelegt. Die großzügigen Flurflächen des bestehenden Gebäudes sind nach der Sanierung wesentlich besser nutzbar: Dort befinden sich unterschiedliche Lern- und Bewegungslandschaften.

Die Klassenzimmer sind modern ausgestattet – unter anderem mit interaktiven Tafeln, Laptops und Dokumentenkameras. Die Mensa im Erdgeschoss wird nicht nur zu Schulzwecken genutzt, sondern steht auch Vereinen aus dem Stadtteil zur Verfügung.

Die Schule wurde in zwei Abschnitten nach Plänen des Architekturbüros „h4a Architekten“ modernisiert: Im August 2018 begannen die Bauarbeiten. Zunächst wurde der Erweiterungsbau, der sich direkt an das Bestandsgebäude anschließt, erstellt und der Bestandsbau in der unteren Ebene saniert. Der zweigeschossige Erweiterungsbau nimmt in seiner Holzverschalung das Fassadenraster des Bestandsbaus auf. Im zweiten Bauabschnitt, der im August 2020 startete, sanierte die Stadtverwaltung den gesamten Bestandsbau. Dafür zogen die Schülerinnen und Schüler in ein Interimsquartier aus Modulbauten auf dem ehemaligen Kleinsportfeld des Pausenhofs.

Die Friedrich-von-Keller-Schule wurde vom bekannten Architekten Günter Behnisch als Stahlbeton-Skelettbauwerk entworfen. Das Gebäude wurde 1966 eingeweiht und ist typisch für die Nachkriegsmoderne. Es steht zwar nicht unter Denkmalschutz, wurde aber aufgrund der soliden Substanz als erhaltenswert eingestuft. Ziel war es, den architektonischen Ausdruck des Gebäudes zu erhalten und durch behutsame Eingriffe zu bewahren und zu stärken. Bei der Generalsanierung wurden Fenster ausgetauscht, Dämm- und Brandschutzmaßnahmen vorgenommen und die gesamte Haustechnik erneuert. Außerdem wurden sämtliche Beläge und Oberflächen im Innenbereich erneuert beziehungsweise überarbeitet.

Durch die Sanierung und den damit verbundenen Erhalt der Stahlbeton-Konstruktion kann die CO2-Bilanz gemindert werden. Denn auf diese Weise muss die sogenannte „graue Energie“, die in der bestehenden Konstruktion gebunden ist, im Gegensatz zu Abbruch und Neubau nicht erneut aufgewendet werden. Unter „grauer Energie“ versteht man die Energie, die etwa bei der Herstellung, beim Transport oder bei der Lagerung von Produkten entsteht.

Zur CO2-reduzierten Wärmeversorgung wurde die Friedrich-von-Keller-Schule an das Fernwärmenetz der SWLB angeschlossen. Außerdem wurde eine Photovoltaik-Anlage zur Eigenstromversorgung auf der Dachfläche des Erweiterungsbaus aufgestellt.

Das Thema Barrierefreiheit wurde bei der Modernisierung der Schule großgeschrieben. So ist der Schulkomplex zum Beispiel mit zwei Aufzügen ausgestattet. Dies ermöglicht auch, dass eine Kooperationsklasse des sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums an der Friedrich-von-Keller-Schule unterrichtet wird. Bei der Neugestaltung der Außenanlagen spielte das Thema Barrierefreiheit ebenfalls eine große Rolle: Die Zugänge zur Schule und der Pausenhof sind stufenlos angelegt.

Der neue Pausenhof bietet viel Raum für Bewegung und Spiel. Wesentliche Elemente sind ein Kletterparcours, ein Ballspielfeld, Spielrasenflächen und eine große, teilweise überdachte Pausenhof-Fläche. Der Schulgarten wurde umgestaltet.

Durch die Neuordnung des Lehrerparkplatzes konnten die Zufahrt für die Fahrzeuge und der Fußweg zur Schule baulich getrennt werden. Vor dem Eingangsbereich der Schule wurde eine kleine Platzfläche mit Sitzmöglichkeit angelegt.

Ein Großteil des wertvollen Baumbestandes wurde erhalten und in die Gestaltung integriert. Insgesamt wurden 15 Bäume, 60 Großgehölze und 700 Heckenpflanzen gepflanzt.

Die Kosten für die Erweiterung und Generalsanierung des Gebäudes – einschließlich Außenanlagen – betragen rund 16,8 Millionen Euro. Das Land fördert das Projekt mit knapp 1.370.000 Euro.


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