3.2 C
Stuttgart
Samstag, 7. Dezember , 2024

Black Friday: Cyberkriminelle lauern auf Schnäppchenjäger

Bonn, 28. November 2024.| Rund um die...

Zukunft des Stuttgarter Radverleihs RegioRad auf dem Prüfstand

Region Stuttgart.| Trotz der Ausstiege von Kommunen...

Weiterer Ermittlungserfolg gegen internationale betrügerische Callcenter-Betreiber

Auslieferung eines Tatverdächtigen aus Nordmazedonien Stuttgart.| Nachdem die...
StartRegionKreis BöblingenGeplante Schließung der Notfallpraxis Herrenberg

Geplante Schließung der Notfallpraxis Herrenberg

RegionKreis BöblingenGeplante Schließung der Notfallpraxis Herrenberg

Landrat Roland Bernhard wendet sich entschieden gegen die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW)

 Roland Bernhard: „In seiner aktuellen Form ist das neue Standortkonzept für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst eine gravierende Verschlechterung der Gesundheitsversorgung”

Kreis Böblingen.| Die KVBW hat heute ihre Pläne zur Neuordnung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes am Wochenende vorgestellt. Im Landkreis Böblingen soll die Notfallpraxis Herrenberg, frühestens zum 01. April 2025, geschlossen werden. Diese Praxen werden von der KVBW betrieben; der Protest gegen die schon vor Tagen durchgesickerten Schließpläne für zahlreiche Standorte reicht von Ober- und Bürgermeistern über Landräte bis hinein in die Ministerien.

„In seiner aktuellen Form ist das neue Standortkonzept für den Ärztlichen Bereit schaftsdienst eine gravierende Verschlechterung der Gesundheitsversorgung“, so die scharfe Kritik des Böblinger Landrats Roland Bernhard. Schon beim ersten Bekanntwerden der geplanten Schließungen hatte er sich umgehend gegen die geplanten Schließungen der Notfallpraxen im Bereich des Klinikverbund Südwest (KVSW) gestellt. (Neben Herrenberg stand auf der ersten Streichliste auch der Standort Calw – heute wurde bekannt, dass Nagold geschlossen werden soll). Ende vergangener Woche hatten sich zahlreiche Landräte in einem gemeinsamen Schreiben an Sozialminister Lucha gegen die geplanten Schließungen positioniert.

„Es braucht schnell wirksame politische Leitplanken zur Orientierung“, unterstreicht Roland Bernhard nochmals. Die Pläne berücksichtigten zu wenig individuelle örtliche Gegebenheiten und seien tatsächlich weder am tatsächlichen Bedarf noch an der Lebenswirklichkeit ausgerichtet. Befürchtet wird außerdem eine Überlastung der ohnehin schon stark frequentierten Notfallambulanzen in den Kliniken. Kurz gesagt zweifelt Landrat Bernhard so wie viele seiner Amtskollegen an, ob die KVBW ihrem gesetzlichen Sicherstellungsauftrag angesichts der geplanten Neuordnung noch gerecht werden kann.

„Es ist unser aller Ziel, eine gute und sichere medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen“, wiederholt Bernhard. Jedoch sei die Betrachtungsweise der KVBW einmal mehr zu einseitig. „Die Notfallversorgung ist eine zentrale Aufgabe der Daseinsvorsorge und es ist nicht akzeptabel, dass dieser Sicherstellungsauftrag der KVBW auf die Kliniken abgewälzt wird – und nichts anderes wäre die unmittelbare Folge. So wie das heute vorgestellte Standortkonzept aussieht, hat es gravierende Auswirkungen für die Gesundheitsversorgung der Menschen, und zwar nicht zum Besseren“, so der Böblinger Landrat.

Derzeit gibt es im Gebiet des KVSW, in den Landkreisen Böblingen und Calw, fünf Notfallpraxen, die jeweils direkt in die Kliniken in Sindelfingen-Böblingen, Calw, Nagold, Herrenberg und Leonberg integriert sind.


Weitere Artikel

Beliebte Artikel