Böblingen.| Vom 18. bis zum 26. November 2019 waren in Böblingen rund 2.250 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 18 Jahren aufgerufen, ihren inzwischen siebten Jugendgemeinderat zu wählen. Der Jugendgemeinderat Böblingen existiert seit 2006 und kann somit auf eine rund dreizehnjährige Tradition zurückblicken.
Gewählt wird der Jugendgemeinderat Böblingen alle zwei Jahre von den Böblinger Jugendlichen. Seine Aufgabe ist es deren Interessen gegenüber der Stadt Böblingen vertreten und sich für die Bedürfnisse der Jugendlichen einsetzen. Das Gremium bietet die Möglichkeit, dass Jugendliche aktiv mitgestalten können, wie sie in Böblingen leben wollen. Dabei geht es nicht nur um die eigenen Interessen, im Gegenteil: Ein Jugendgemeinderat soll gegenüber Politik, Verwaltung und Bevölkerung der Stadt Böblingen die Interessen sämtlicher Jugendlicher vertreten.
18 junge Menschen hatten sich dieses Mal zur Wahl gestellt, davon zwölf Gymnasiasten, vier Realschüler, ein Werkrealschüler und eine Schülerin der Paul-Lechler-Schule. Alle weiterführenden Schulen in Böblingen sowie die Einrichtungen der Jugendarbeit, Vereine, Jugendverbände, politische Jugendorganisationen verfügen über eine bestimmte Anzahl von Sitzen. Für jede Schulart bzw. Gruppierung gibt es eine Kandidatenliste. Entsprechend der Wahlordnung wurden im ersten Schritt die Listenplätze vergeben. Dadurch, dass manche Listen keine eigenen Kandidaten stellten, wurden die übrigen Kandidaten nach ihrer Stimmenzahl sortiert, damit der Jugendgemeinderat aus den vorgesehenen 17 Mitgliedern bestehen kann. Jeder Stimmberechtigte verfügte über 17 Stimmen. Pro Kandidat/-in konnten bis zu drei Stimmen vergeben werden.
Bei der Bekanntgabe der Wahlergebnisse durch Böblingens Ersten Bürgermeister Tobias Heizmann am Mittwoch im casa nostra, dem städtischen Zentrum für Jugendkultur, waren die anwesenden Kandidatinnen und Kandidaten sichtlich aufgeregt. Manche hatten als Unterstützung Eltern, Freunde und Bekannte mitgebracht. Um 19.00 Uhr war es dann soweit und der Erste Bürgermeister konnte das Ergebnis der neuntägigen online-Wahl präsentieren. In seiner Ansprache lobte er das ehrenamtliche Engagement der Kandidatinnen und Kandidaten. „Ich freue mich auf die neugewählten Jugendgemeinderätinnen und -räte und bin gespannt auf die Themen, die das neue Gremium angehen wird“, so Tobias Heizmann.
So hat die Böblinger Jugend gewählt
In den Jugendgemeinderat gewählt wurden:
- Marie Schulz (Liste Gymnasien / LMG) mit 249 Stimmen
- Patricia Kube (Liste Gymnasien / LMG) mit 217 Stimmen
- Larissa Ocak (Liste Gymnasien / LMG) mit 197 Stimmen
- Richard Rozek (Liste Gymnasien / LMG) mit 177 Stimmen
- Vivien Ketema (Liste Gymnasien / AEG) mit 176 Stimmen
- Patricia Lavarde (Liste Gymnasien / LMG) mit 156 Stimmen
- Francisca Avdija (Liste Realschulen / FSR) mit 125 Stimmen
- Dorina Gllareva (Liste Realschulen / ASR) mit 82 Stimmen
- Hayat Rhamani (Liste SBBZ / PLS) mit 73 Stimmen
- Fiona Tarus (Liste Realschulen / FSR) mit 63 Stimmen
- Bleron Islami (Liste Werkrealschulen / EDS) mit 34 Stimmen
- Sania Panahi (Liste Realschulen / ASR) mit 32 Stimmen
- Sarah Reich (Liste Gymnasien / MSS) mit 152 Stimmen
- Vlera Beqiri (Liste Gymnasien / MPG) mit 107 Stimmen
- Berkay Gezgin (Liste Gymnasien / MPG) mit 132 Stimmen
- Nirupa Ilangan (Liste Gymnasien / AEG) mit 81 Stimmen
- Azra Ünsal (Liste Gymnasien / AEG) mit 74 Stimmen
Ersatzbewerberin:
18. Zoe Kersten (Liste Gymnasien / MPG) mit 64 Stimmen
Wahlbeteiligung: 7,2% (2017: 15,4%; 2015: 8,9%; 2013: 20,4%)
Der neue Jugendgemeinderat besteht aus 14 Mädchen und 3 Jungen mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren. Stadtjugendreferent Frank Kienzler freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit dem Gremium. „Unsere Gesellschaft braucht das demokratisches Engagement unserer Jugend. Ob als Jugendgemeinderat, Jugendrat, Jugendforum oder in welcher Beteiligungsform auch immer. Wir hier in Böblingen sind mit dem Jugendgemeinderat gut aufgestellt.“
Als nächstes gilt es, sich kennen zu lernen, etwas über die Grundlagen eines Jugendgemeinderates zu erfahren und das Programm für die kommenden zwei Jahre zu erarbeiten. Im Februar 2020 wird das neue Gremium dem Gemeinderat vorgestellt. Bis dahin werden die frisch gewählten Nachwuchs-Gemeinderäte auch die ersten Arbeitssitzungen absolviert haben.