Dieser Frage geht die Autorin und Politikwissenschaftlerin Karin Schnebel am kommenden Donnerstag, den 27. Juni, 19 Uhr in der ehemaligen Synagoge in Remseck-Hochberg (Hauptstr. 37) nach. Beth Shalom Remseck lädt herzlich ein.
Die Frage, was eine Gesellschaft zusammenhält, beschäftigt viele Menschen seit Jahren, doch dies spitzt sich derzeit zu, denn die Gegensätze in unserer Gesellschaft wachsen stetig. Die Vielfalt nimmt aufgrund der wachsenden Migration zu, was zur Folge hat, dass die Gemeinsamkeiten vielfach abnehmen. Die Radikalisierungen nicht nur von rechtsextremer Seite werden stärker. Es geht zwar teilweise um Vorbehalte gegen Menschen mit muslimischem Hintergrund, aber auch beispielsweise darum, dass der israelbezogene Antisemitismus insbesondere von politisch linker Seite oder von Menschen des politischen Islam neue Dimensionen angenommen hat. Demonstrationen auf den Straßen, die für ein Kalifat plädieren, Besetzungen an den Universitäten und viele Übergriffe überschatten unsere pluralistische demokratische Gesellschaft. Während bis vor einigen Jahren der Pluralismus als Konsequenz aus Modernisierung und Individualisierung einer Gesellschaft gedeutet wurde, steht als Ursache des Pluralismus heute die kulturelle und religiöse Heterogenität im Vordergrund. Wie viele Unterschiedlichkeiten hält eine Demokratie aus? Wie können wir unsere heterogene Gesellschaft gestalten damit sie gelingt? Karin Schnebels Veröffentlichungen kreisen um die Frage, wie viele Gemeinsamkeiten in einem Staat notwendig sind, um langfristig einen maximalen Grad an Gerechtigkeit zu erlangen und Demokratie zu begünstigen.