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StartLebenAutoAquaplaning: Plötzlich im Schleudergang

Aquaplaning: Plötzlich im Schleudergang

LebenAutoAquaplaning: Plötzlich im Schleudergang

Welche Reaktion richtig ist, um im Auto die Kontrolle zu behalten

Aquaplaning kann jeden Autofahrer treffen, unabhängig von Fahrerfahrung oder Fahrzeugtyp. Schon wenige Millimeter Wasser auf der Straße reichen aus, um das Auto ins „Schwimmen“ zu bringen. Das Gefährliche daran ist, dass der Kontrollverlust abrupt und ohne Vorwarnung eintreten kann. Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO, erklärt, was im Ernstfall zu tun ist.

Wie entsteht Aquaplaning?

Aquaplaning entsteht, wenn sich bei nasser Fahrbahn ein Wasserfilm zwischen den Reifen eines Fahrzeugs und der Straßenoberfläche bildet. Dies passiert, wenn die Reifen das Wasser nicht mehr schnell genug verdrängen können – entweder weil die Wassermenge zu groß, das Reifenprofil zu abgefahren, oder die Geschwindigkeit zu hoch ist. Der Kontakt zwischen Reifen und Straße geht dabei verloren, sodass das Fahrzeug “auf dem Wasser schwimmt” und der Fahrer nicht mehr richtig lenken oder bremsen kann.

Typische Warnsignale

Bei heftigem Regen steigt das Risiko für Aquaplaning deutlich. Damit das eigene Fahrzeug bei Nässe nicht ins „Schwimmen“ gerät, sollten Autofahrer besonders aufmerksam auf Warnsignale achten. „Großflächige Gischt oder Wasserfontänen an den Reifen vorausfahrender Autos deuten auf viel Wasser auf der Fahrbahn hin. Auch ein lautes, ungewohntes Rauschen des Wassers im Radkasten oder unter dem Auto weist darauf hin, dass die Reifen an ihre Grenzen stoßen“, so Schnitzler. Ein häufiges Alarmsignal für bevorstehendes Aquaplaning ist zudem, wenn sich das Lenkrad plötzlich leichter dreht als gewohnt oder die Motordrehzahl sprunghaft steigt, obwohl das Auto nicht schneller fährt.

Richtig reagieren

Kommt es zu Aquaplaning, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und besonnen zu reagieren. „Autofahrer sollten unverzüglich, aber behutsam den Fuß vom Gas nehmen, um weitere Beschleunigung zu vermeiden“, rät Schnitzler. Bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe die Kupplung treten, um den Motor vom Antrieb zu entkoppeln. Bei Automatik-Getrieben auf N stellen. „Unbedingt hektische Lenkbewegungen und abruptes Bremsen vermeiden, das erhöht das Schleuderrisiko massiv“, ergänzt der ERGO Experte. Stattdessen ist geboten, das Lenkrad gerade zu halten und das Fahrzeug möglichst ohne Eingriffe ausrollen zu lassen, bis die Reifen wieder sicheren Kontakt zur Fahrbahn haben. Erst wenn das Auto wieder festen Kontakt zur Straße hat, sind vorsichtige Lenk- oder Bremsmanöver wieder sinnvoll und sicher.

Kluges Vorbeugen

Vorbeugung ist der beste Schutz vor Aquaplaning. Autobesitzer und Fahrer sollten den Zustand ihrer Reifen regelmäßig prüfen. „Ausreichendes Reifenprofil und korrekter Luftdruck sind unabdingbar, um Wasser auf der Fahrbahn effektiv zu verdrängen“, so Schnitzler. Abgefahrene oder falsch befüllte Reifen erhöhen das Risiko für Aquaplaning deutlich. Darüber hinaus gilt: Bei Regen oder auf sichtbar nassen Straßen die Geschwindigkeit stets deutlich reduzieren und genügend Abstand halten. Bei starkem Regen Musik, Podcast oder Radio leiser stellen, um Fahrzeug- und Wassergeräusche nicht zu überhören. Besonders kritisch sind tiefstehende Wasserflächen und Spurrillen. Wer hier langsamer fährt und immer ausreichend Abstand zum Vorausfahrenden hält, gewinnt im Ernstfall wertvolle Reaktionszeit.

Kurz zusammengefasst: Aquaplaning vermeiden

  • Mit gutem Reifenmaterial unterwegs sein
  • Bei starkem Regen besonders vorausschauend und langsam fahren Abstand halten
  • Laute Musik oder Podcasts abschalten und auf die Fahrgeräusche achten
  • Gerät das Auto ins „Schwimmen“: Kupplung treten oder auf N schalten, nicht lenken, nicht bremsen, das Fahrzeug ohne Eingriffe ausrollen lassen.

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