von Bernhard Gaus
Optimaler Start der SG BBM in die 2. Liga. Die Bietigheimer Handballer stehen nach dem 31:25 (14:10)-Erfolg über die Eulen Ludwigshafen nach zwei Spieltagen mit 4:0 Punkten da.
Einen solchen Blitzstart haben die Handballfans in Bietigheim schon lange nicht mehr erlebt, genauer gesagt seit der letzten Aufstiegssaison nicht mehr. Ihre Mannschaft sichert sich nach dem Auftaktsieg bei Eintracht Hagen am Sonntag im Südwest-Derby auch die ersten beiden Heimpunkte. 1445 Zuschauer sehen in der EgeTrans Arena einen Start-Ziel-Sieg der Jungs von Iker Romero.
„Ich habe 60 Minuten lang nie das Gefühl gehabt, dass wir das Spiel gewinnen können“, gab Johannes Wohlrab zu Protokoll. Der neue Eulen-Coach vermisste insbesondere die Tore seiner Rückraum-Recken. Für ihn lieferten Raguse, Trost, Klein und Co. zu wenig. Das lag aber auch an der bärenstarken Defensive der Schwaben, die vor der Pause alles wegräumte. Zudem glänzte Fredrik Genz im ersten Anschnitt mit 9 abgewehrten Bällen, hielt also knapp die Hälfte der Würfe, die sein Tor erreichten.
Der Lohn für die Gastgeber: Eine 14:10-Halbzeitführung, die die Schwaben aus einem 8:7 in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte klarmachten. „Die Niederlage war mit Minus 6 noch im Rahmen und hätte noch deutlicher ausgefallen können, wenn Grupe nicht so gut hält“, betont Wohlrab. Die Bilanz des Eulen-Keepers vor der Pause: 7 von 21 Würfen. Die Chancenverwertung blieb vielleicht das einzige Manko der SG BBM im ersten Abschnitt.
„Wir haben 60 Minuten eine sehr gute Abwehr gespielt, die ganze Mannschaft hat wirklich toll gekämpft“, bestätigte Iker Romero. Und dennoch musste sich der Coach der SG BBM nach eigenen Aussagen verwundert die Augen reiben, als die Eulen nach dem Wechsel den 15:14-Anschluss erzielen. „Wir kämpfen und arbeiten in jeder Situation und dann schaust du auf die Anzeigetafel und es steht nur 15:14“, für Romero ein Beleg für die Qualität des Gegners.
Doch der Anschluss bleibt eine Momentaufnahme. Ludwigshafen spielt seine Angriffe im zweiten Abschnitt permanent mit der numerischen Überlegenheit des zusätzlichen Feldspielers und das zunächst auch erfolgreich. „Wir haben uns herangekämpft, aber auch im 7 zu 6 zu viele Chancen liegen lassen“, analysiert Wohlrab, sieht aber auch die Eingespieltheit des Bietigheimer Kollektivs im Vergleich zu seiner Truppe als großen Vorteil.
Und die Defensive der SG BBM stellt sich mit viel Engagement immer besser auf die Eulen-Taktik ein, hält auch noch in der 49. Minute eine 24:22-Führung und erobert so wieder das Momentum des Spiels. Schließlich strahlt die SG BBM am Sonntag von nahezu jeder Position Torgefahr aus und bleibt damit schwer ausrechenbar. Dominik Claus trifft am Ende achtmal, Kapitän Paco Barthe sechsmal, Fabian Wiederstein gedankenschnell zweimal ins verwaiste Eulen- Nest. Als der eingewechselte Maximilian Hejny mit einem Doppelschlag auf 27:22 (52.) stellt, allerspätestens da biegt die SG BBM auf die Gewinnerspur ein.
Was Coach Iker Romero besonders freuen dürfte: Zweimal gehört die Crunchtime der SG BBM. „Wir waren die letzten 10 Minuten am Ende beider Halbzeiten da“, unterstreicht sich der Spanier. Gerade Stehvermögen und Nervenstärke in der Schlussphase will sich die SG BBM in dieser Saison auf die Fahnen schreiben.
SG BBM Bietigheim: Baranasic, Genz; Vlahovic, Michalski, Claus (8), Öhler (1), Wolf (1), Schäfer (4/1), de la Peña (2), Wiederstein (5), Velz, Barthe (6), Hejny (2), Clarius, Pfeifer (2), Fischer.
Eulen Ludwigshafen: Grupe, Urbič; Schaller, Ilic, Raguse, Eisel, Meyer-Siebert, Haider (3), Falk (2), Schwarzer (9/4), Bergner (3), Trost (2), Leun, Manfeldt Hansen, Klein (6).
Zeitstrafen: Wiederstein (12.), Pfeifer (28.), Barthe (38.) – Ilic (21.), Raguse (35.) Siebenmeter: 1/1 – 4/4
Spielverlauf: 5:2 (11.), 8:7 (22.), 12:9 (27.), 14:10 (30.), 15:14 (36.), 19:15 (40.), 22:20 (47.), 27:22 (52.), 30:23 (55.), 31:25 (60.)
Schiedsrichter: Manuel Lier / Jan Lier (DHB Bundesligakader) Zuschauer: 1445 (EgeTrans Arena Bietigheim)