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Kommunale Gesundheitskonferenz im Kreis

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Versorgung, Prävention und neue Gesundheitsprojekte im Landkreis diskutiert

Ludwigsburg.| Von ambulanter ärztlicher Versorgung über Hebammenförderung bis hin zu Adipositas bei Kindern und Jugendlichen: Bei der elften Vollversammlung der Kommunalen Gesundheitskonferenz (KGK) im Landkreis Ludwigsburg diskutierten knapp 40 Teilnehmende aus Ärzteschaft, Kommunalpolitik, Kliniken, Bildungseinrichtungen, sozialer Dienste sowie Krankenkassen über aktuelle Gesundheitsfragen und Projekte im Landkreis.

„Dass die Vernetzung relevanter Akteurinnen und Akteure im Gesundheitsbereich wichtig ist, war auch eine zentrale Erkenntnis aus dem Gesundheitsbericht von 2024 – die Kommunale Gesundheitskonferenz bietet hierfür eine entscheidende Plattform“, betonte Landrat Dietmar Allgaier bei seiner Begrüßung.

Arbeitsgruppe soll demographischem Wandel begegnen

Nach dem ersten Basisgesundheitsbericht 2024 rückte bei der diesjährigen KGK die ambulante medizinische Versorgung in den Fokus. Marius Gäßler, Mitarbeiter des Gesundheitsamts des Landkreises Ludwigsburg, stellte wesentliche Ergebnisse der ersten allgemeinen Befragung zur hausärztlichen Versorgung unter den Hausarztpraxen und Kommunen im Landkreis vor – darunter der spürbare demographische Wandel in der Ärzteschaft. Die Ergebnisse fließen in einen Schwerpunktbericht ein, der im Sommer auf der Homepage des Landratsamts veröffentlicht wird. Die Mitglieder der KGK haben außerdem die Gründung einer Arbeitsgruppe (AG) zur ambulanten ärztlichen Versorgung beschlossen.

Prävention gegen Adipositas bei Kindern und Jugendlichen nimmt Fahrt auf

Aus der 2024 gegründeten AG „Adipositas bei Kindern und Jugendlichen“ berichtete Dr. Stephan Döring, stellvertretender Fachbereichsleiter des Fachbereichs Gesundheitsförderung und Gesundheitsplanung des Gesundheitsamts, über die aktuellen Entwicklungen. Die AG erzielte gute Fortschritte beim Aufbau von kostenlosen Bewegungs- und Präventionsangeboten für Kinder und Jugendliche mit Übergewicht und Adipositas. Die Homepage-Unterseite „Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen im Landkreis Ludwigsburg“ ist vergangene Woche online gegangen. Diese enthält, neben zahlreichen Infos und hilfreichen Tipps, Hinweise auf verschiedene kostenlose Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche mit Übergewicht und Adipositas.

Erfolgreiches Modell zur Hebammenversorgung im Landkreis

Alessa Polziehn, Mitarbeiterin des Gesundheitsamts, stellte den aktuellen Stand zur Hebammenförderung als Erfolgsprojekt im Landkreis vor, das als Vorbild für andere Landkreise dienen kann. Seit 2021 sind sechs dezentrale Hebammenpraxen im Landkreis entstanden, die laut aktuellen Zahlen von 2021 bis 2024 insgesamt 4.458 Familien beziehungsweise Frauen versorgen konnten. Durch den Wegfall der Wegstrecken zu den Familien und die festen Sprechstunden vor Ort können die Hebammen in den Praxen deutlich mehr Familien betreuen. Im Mai steht der Antrag zur Verlängerung der Förderung der Hebammenstruktur im Sozialausschuss des Kreistags zur Entscheidung.

Versorgung für Menschen ohne Krankenversicherung im Blick

Als neuen Impuls brachte Dr. Gebhard Altenburger das Thema ärztliche und zahnärztliche Versorgung für Menschen ohne Krankenversicherung ein und berichtete über die Praxis der Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherungen (MMM) in Stuttgart. Dort können Menschen ohne Krankenversicherung seit 2008, auf Wunsch anonym, eine kostenlose ärztliche und seit 2024 auch eine zahnärztliche Behandlung bekommen. Ehrenamtliche Ärztinnen und Ärzte sowie medizinische Fachkräfte leisten hierbei einen wertvollen Beitrag zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Dr. Gebhard Altenburger und die Kooperationspartner der Projektgruppe prüfen, ob und wie eine Umsetzung im Landkreis Ludwigsburg gelingen kann.

Die Kommunale Gesundheitskonferenz (KGK) im Landkreis Ludwigsburg stimmt seit 2011 gesundheitliche Fragestellungen auf Landkreisebene ab und entwickelt Ziele in den Bereichen Gesundheitsförderung, Prävention, medizinischer Versorgung und Pflege. Sie stellt eine wichtige Plattform dar, um lokale Akteure zu vernetzen und gemeinsame Veränderungsprozesse anzustoßen. Im Jahr 2015 wurde im Landesgesundheitsgesetz eine rechtliche Grundlage geschaffen, die alle Land- und Stadtkreise mit einem Gesundheitsamt dazu verpflichtet, eine Kommunale Gesundheitskonferenz einzurichten. Die KGK setzt sich aus Vertretern der verschiedenen Bereiche wie der Ärzteschaft, Kliniken, Bildungseinrichtungen, soziale Dienste, Krankenkassen sowie der Kommunalpolitik zusammen.


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