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StartRegionKreis BöblingenPläne rund um ambulante Notfallversorgung

Pläne rund um ambulante Notfallversorgung

RegionKreis BöblingenPläne rund um ambulante Notfallversorgung

Landräte aus Böblingen und Calw fordern Überarbeitung – Klinikverbund Südwest warnt vor Überlastung der Notaufnahmen

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat angekündigt, die Struktur des ärztlichen Bereitschaftsdienstes komplett neu aufzustellen, was eine Schließung weiterer Notfallpraxen vor Ort zur Folge haben wird. Das wollen die Landräte aus Böblingen und Calw, Roland Bernhard und Helmut Riegger so nicht hinnehmen.

„Die geplante Neuordnung der ambulanten Notfallversorgung bedeutet in ihrer aktuellen Form eine gravierende Verschlechterung für die Menschen. Dafür muss es andere Lösungen geben“, so die Botschaft der beiden Landräte.

Der Böblinger Landrat Roland Bernhard, gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikverbund Südwest (KVSW), fordert die KVBW auf, hier andere Wege zu prüfen. „Die Notfallversorgung ist eine zentrale Aufgabe der Daseinsvorsorge. Es ist nicht akzeptabel, dass dieser Sicherstellungsauftrag der KV jetzt auf die Kliniken abgewälzt wird. Wir brauchen dringend eine andere Lösung, bei der ambulante und stationäre Versorgung enger verzahnt wird, um den Bürgerinnen und Bürgern zumutbare Wege und eine gute Notfallversorgung bieten zu können.“

Der Calwer Landrat Helmut Riegger, stellvertretender Vorsitzender des KVSW, beklagt die erheblichen Auswirkungen der geplanten Strukturanpassungen auf den Landkreis Calw: „Die geplanten Änderungen in der ambulanten Notfallversorgung haben erhebliche Auswirkungen für die Gesundheitsversorgung der Menschen im Landkreis Calw. Gerade in einem ländlich geprägten Flächenlandkreis brauchen wir weiterhin zwei funktionierende Notfallstandorte. Damit eine umfassende ambulante sowie stationäre Versorgung sichergestellt bleibt“, so Landrat Riegger.

Aber auch der KVSW sieht die Entwicklung kritisch, denn die geplante Reform werde zu einer Überlastung der Notfallaufnahmen führen, so der Geschäftsführer des KVSW, Alexander Schmidtke. Und diese habe auch finanzielle Folgen. „Die Schließung weiterer KV-Notfallpraxen wird zu einem deutlichen Anstieg der Patienten in unseren Notaufnahmen führen, die heute bereits über 160.000 Notfälle, mehr als 60 Prozent davon ambulant, pro Jahr versorgen. Die ambulante Notfallversorgung in deutschen Krankenhäusern ist massiv unterfinanziert. Laut einer Studie der Deutschen Krankenhausgesellschaft beträgt das durchschnittliche Defizit pro ambulantem Behandlungsfall etwa 88 Euro, was allein für den KVSW einen Verlust von knapp 10 Mio. Euro jährlich bedeutet.“

In den Landkreisen Böblingen und Calw betreibt die KV aktuell fünf Notfallpraxen, die jeweils direkt in die Kliniken in Sindelfingen-Böblingen, Calw, Nagold, Herrenberg und Leonberg integriert sind.


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