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Ludwigsburger Wasserballer bleiben auf Kurs

SportLudwigsburger Wasserballer bleiben auf Kurs

Kein rundum gutes Spiel des SVL gegen die SG Neukölln, trotzdem gewonnen. Die Ludwigsburger Wasserballer hätten sich nicht auf die bekannt ruppige Spielweise der Berliner einlassen dürfen, so die Analyse des SVL-Trainers Marco Curic.

Erleichterung ist in den Gesichtern der Ludwigsburger Wasserballer nach dem Abpfiff der Partie zu erahnen. So richtig erklären kann keiner, warum dieses Spiel des Tabellen-Fünften SVL gegen den Tabellen-Siebten der Bundesliga, die SG Neukölln, zum Schluss nochmal so eng geworden ist. Ein paar Minuten vor dem Ende der Part ie im Sportbad Stuttgart lag der SVL mit nur noch einem Tor vorne, der zwischenzeitlich recht komfortable Sechs-Tore-Vorsprung war dahin geschmolzen wie Schnee in der Sonne. Der letzte Torschuss des Spiels ging über das Ludwigsburger Tor. Es blieb beim 13:12.

„Wir haben uns auf das Spiel des Gegners eingelassen“, sagt der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle, auf das ruppige Spiel mit vielen Fouls und Nicklichkeiten. „Wir haben uns schwer getan, zu sehr ausgeruht“, sagt der deutsche Jugendnationalspieler Ivo Dzaja. Der Ludwigsburger Trainer Marko Curic kann zwar wieder lachen, erzählt aber, er sei „kurz vor einer Herzattacke“ gestanden. „Wir haben uns nicht auf unser Spiel konzentriert“, kritisiert er. Das Team hätte mehr Ruhe bewahren sollen.

Und der SVL-Kapitän Nino Blazevic spricht sogar von einem „mental breakdown“, einem mentalen Zusammenbruch. Aber, sagt er, „wir lernen“. Der Goalgetter Sergio Prieto Hernandez sagt, fast alles sei Kopfsache. Fehlendes Training sei nicht der Grund für die Schwächephase am Schluss gewesen.

Gut eine Stunde vorher. 18 Uhr im Sportbad. Das erste Anschwimmen geht an Neukölln. Ein starker Schuss kommt abgefälscht aufs SVL-Tor. Aber der Keeper Josip Katusa ist blitzschnell und pariert den Ball. Nächster Angriff SG, die nächste Parade. Schrecksekunden für Ludwigsburg. Angriff SVL, auch eine top Parade des SG-Torwarts. Nächster Angriff SVL, Pfosten.

Das erste Tor macht Neukölln. 0:1. Wenig später auch noch das 0:2. So hatte sich Ludwigsburg den Start in die wichtige Partie nicht vorgestellt. Nur wenn Ludwigsburg gewinnt, bleibt die Chance auf Platz vier in der Vorrunde gewahrt. Sind die SVL-Spieler ein bisschen müde nach dem Sieg gegen Cannstatt im Pokalspiel am Donnerstagabend? Später werden die Wasserballer unisono erklären: nein, das sei nicht der Fall gewesen.

Unterzahl SVL, Angriff der SG, wieder eine starke Parade von Josip Katusa. Auf den Mann im Ludwigsburger Tor ist Verlass. Und auf Sergio Prieto Hernandez auch, er macht das 1:2 und wenig später den Ausgleich zum 2:2. Der SVL kommt nun besser ins Spiel, verteidigt toll, spielt gute Pässe. Dann ein schöner Spielzug der SG, und knapp zwei Minuten vor dem Ende des Viertels fällt das 2:3. Doch auf Sergio Prieto Hernandez ist weiter Verlass, er macht seinen dritten Treffer zum 3:3. Man könnte sagen: zurück auf Anfang.

Wieder holt Neukölln beim Anschwimmen den Ball. Parade Katusa. Dann Ivo Dzaja, das 4:3. Erstmals geht der SVL in Führung. Aber die SG bleibt dran, macht den erneuten Ausgleich zum 4:4. Ludwigsburg kommt nicht richtig ins Spiel, tut sich weiter ein bisschen schwer gegen den Tabellen-Siebten. Foul SG, Freiwurf SVL, Treffer zum 5:4 durch Nino Blazevic. Und die nächste Parade von Josip Katusa, er hält die Führung fest.

Nächster Treffer SVL, das 6:4 durch Mikael Metodiev. Überzahl SVL, Auszeit SVL. Treffer SVL, Jakov Skiljic. 7:4. Treffer SVL, 8:4, Mikael Metodiev. Jetzt läuft das Ludwigsburger Spiel richtig gut. Parade Josip Katusa. Unterzahl SVL, Treffer SG. 8:5. Kurz vor dem Halbzeitpfiff macht Jakov Skiljic das 9:5. Mit dem Ergebnis dürfte der SVL-Trainer Marko Curic ganz zufrieden sein: vier Tore Vorsprung. Mit dem Spiel seines Teams, speziell zu Beginn der Partie, nicht.

Die zweite Hälfte. Ludwigsburg holt den ersten Ball – und der vierte Treffer von Sergio Prieto Hernandez zum 10:5 und dann wieder Jakov Skiljic, das 11:5. Die Sechs-Tore-Führung. Unterzahl SVL, der Gegentreffer zum 11:6. Ein munteres Spiel, mit Chancen auf beiden Seiten, schnellen Sprints, tollen Paraden – und bald mit dem nächsten Treffer für Neukölln zum 11:7. Ende eines ausgeglichenen Viertels.

Die letzten acht Minuten, jene Minuten, über die nach dem Abpfiff länger diskutiert wird. Neukölln ist am Ball, der erste Torschuss geht aber an die Latte. Überzahl und Auszeit SVL. Guter Angriff SVL, aber auch gut verteidigt. Im Gegenzug der nächste Treffer für die Gäste. Nur noch 11:8. Wird diese Partie nochmal spannend? Foul SVL, Strafwurf SG. Treffer zum 11:9.

Der Hallensprecher ruft die Fans auf: helft dem Team. Foul SG, Freiwurf SVL, Treffer zum 12:9 durch Nino Blazevic. Überzahl SVL, aber die SG verteidigt gut. Das Spiel wird jetzt immer ruppiger. 13:9 durch Jure Bozan. Vier Tore vorne, das sollte doch reichen für Ludwigsburg! Unterzahl SVL, Treffer SG zum 13:10. Nächster Angriff SG, nächster Treffer zum 13:11. Noch knapp zwei Minuten. Einfache Fehler beim SVL, und schon wieder ein Treffer der SG zum 13:12. Der letzte Angriff der SG, noch wenig Sekunden bis zum Abpfiff. Der Schuss geht über das SVL-Tor. Dann ist Schluss.

Matthias Nagel, der SVL-Vizepräsident, spricht nach dem Abpfiff von einem spannenden Spiel. Das kann man wohl sagen, aus der Sicht der Ludwigsburger Fans vielleicht ein bisschen zu spannend. „Wir waren nicht immer souverän“, sagt Nagel. Er hätte sich weniger risikoreiche Pässe gewünscht, mehr Ruhe im Spiel. Aber schlussendlich sei „der Arbeitssieg“ verdient für den SVL.

Jetzt gehe der Blick nach vorne, auf das nächste Heimspiel, die letzte Partie der Vorrunde am kommenden Samstag, 18. März. Dann sind die White Sharks Hannover zu Gast im Sportbad Stuttgart, und es geht um Platz vier, der laut Nagel nun „greifbar“ ist. Ivo Dzaja sagt, gegen die Sharks, die aktuell auf Platz vier stehen „dürfen wir nicht so viele Konter bekommen“. Für Tobias Bauer steht fest: „Gegen die Sharks müssen wir gewinnen.“


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