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Stadtwerke Stuttgart legen neue Strategie vor

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Kommunaler Energieversorger geht bei Klima-Fahrplan voran

Stuttgart.| Die baden-württembergische Landeshauptstadt will bis 2035 klimaneutral sein. Das hat der Gemeinderat auf Vorschlag des Oberbürgermeisters im Juli dieses Jahres beschlossen. Die Stadtwerke Stuttgart haben jetzt eine Strategie vorgelegt, wie sie einen großen Teil dazu beitragen können. Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper betont: „Unsere Stadtwerke sollen mit der städtischen Kapitaleinlage von 100 Millionen Euro mehr denn je zum Motor der Energiewende werden. Dies ermöglicht einen Quantensprung bei den Investitionen für Photovoltaik-Anlagen, in die Wärmewende und die Windkraft.“

„Mit ihrer Strategie wollen die Stadtwerke die Reduktion von bis zu einem Viertel der Emissionen in Angriff nehmen und damit einen relevanten Teil des städtischen Klima-Fahrplans umsetzen. Ich freue über diesen ebenso kompetenten wie verlässlichen Partner der Energiewende an der Seite der Landeshauptstadt. Über die Strategie wird im Dezember nun noch der Gemeinderat entscheiden“, so Bürgermeister Thomas Fuhrmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Stuttgart.

Peter Drausnigg, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke, erklärt: „Wir haben uns am Klima-Fahrplan der Stadt orientiert und ganz konkrete Umsetzungsschritte für uns abgeleitet. Wenn uns der Gemeinderat im Dezember grünes Licht gibt, legen wir los.“

Ganzheitlich wachsen

Die konkreten Umsetzungsschritte umfassen die Strom-, Wärme- und Verkehrswende. „Dabei behalten wir immer im Blick, was die Kundinnen und Kunden konkret brauchen und nachfragen“, erläutert Martin Rau, Kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke. Die Stadtwerke Stuttgart rechnen bis 2035 mit einer Investitionssumme von drei Milliarden Euro für alle drei Bereiche.

Konkret wollen die Stadtwerke Stuttgart den Ökostrom für ihre Kunden künftig selbst erzeugen: Angestrebt werden bis 2035 eine Erzeugungsmenge von etwa 1,7 Terrawattstunden pro Jahr. Zu diesem Zweck investieren sie in Windparks und großflächige Photovoltaik-Freiflächenanlagen. „Unsere Maxime lautet: so nah wie möglich. Doch klar ist, dass die Erzeugungsmöglichkeiten in und um die Stadt begrenzt sind. Dies gilt insbesondere für die Windkraft. Wir werden aber auch in Stuttgart nichts unversucht lassen”, erklärt Peter Drausnigg. Er ergänzt: „Der Vorteil eigener Erzeugung liegt auf der Hand: Wir werden unabhängiger und können den Kunden stabilere Preise anbieten.“

Allein bei der Wärmewende rechnen die Stadtwerke Stuttgart mit einer Investitionssumme von 700 Millionen Euro bis 2035. Das Unternehmen möchte zu diesem Zweck alle erneuerbaren Wärmequellen im Stadtgebiet erschließen, darunter insbesondere Abwasserwärme, außerdem Luft- und Erdwärme sowie, wenn möglich, auch Wärme aus dem Neckar. Je nach verfügbaren Quellen können die Wärmelösungen leitungsgebunden oder objektbezogen sein. „Unser Fokus liegt auf lokaler Erzeugung, nah am Verbraucher. Wichtig ist, dass die jeweils günstigste Technologie zum Einsatz kommt. Wir bleiben also immer technologieoffen und behalten Innovationen wie möglicherweise Wasserstoff ebenfalls im Auge und erproben diese“, betont Peter Drausnigg.

Um die Verkehrswende voranzubringen, bauen die Stadtwerke Stuttgart die Ladeinfrastruktur weiter konsequent aus. Schon heute betreibt der Energiedienstleister das größte Ladenetz in Stuttgart. Ziel bis 2035 sind 10.000 bis 15.000 Ladepunkte im Stadtgebiet – privat und öffentlich zugänglich. Mit dieser Vervielfachung der Lademöglichkeiten soll der Umstieg auf E-Mobilität für alle attraktiv werden – eine zentrale Voraussetzung für die Elektrifizierung des Individualverkehrs.

Peter Drausnigg fasst zusammen: „Wir hoffen, dass uns der Gemeinderat in die Lage versetzt, die Herausforderungen aus dem Klima-Fahrplan zu stemmen. Denn die Stadtwerke werden dafür kräftig wachsen müssen – auch personell.” Die jetzt vorgestellte Stadtwerke-Strategie sei von jedem Fachbereich erprobt und mit konkreten Projektvorhaben unterlegt. „Wir haben reale Investitionsmöglichkeiten geprüft. Jetzt fehlt nur noch der Startschuss durch den Gemeinderat“, schließt Martin Rau.

Im nächsten Schritt berät der Wirtschaftsausschuss am 8. Dezember die SWS-Strategie. Der Gemeinderat soll am 15. Dezember darüber abstimmen.

Stuttgart klimaneutral

Ihre Strategie haben die Stadtwerke auf Basis der Studie „Net Zero Stuttgart” erstellt. Diese Studie hat das Beratungsunternehmen McKinsey im Auftrag der Landeshauptstadt erarbeitet. Daraus geht hervor, dass in Stuttgart 3,6 Megatonnen CO2-Äquivalente jährlich reduziert werden müssen, um die Klimaneutralität im gesetzten Zeitraum zu schaffen. Wird die Stadtwerke-Strategie so umgesetzt, könnte der Umwelt bis zu einem Viertel der Emissionen erspart werden.


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