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SVL verliert das Bundesliga-Halbfinale gegen Spandau

SportSVL verliert das Bundesliga-Halbfinale gegen Spandau
Ludwigsburg spielt am Samstag gegen Duisburg um Platz drei

Es war klar: Siege sind beim Halbfinale gegen Berlin nicht zu holen. Die wegen Krankheit und aus beruflichen Gründen arg dezimierten SVL-Bundesliga-Wasserballer haben sich im Halbfinale gegen den deutschen Rekordmeister Spandaus 04 aber wacker geschlagen.

Die Ludwigsburger Wasserballer mussten beim Bundesliga-Halbfinale gegen die Über-Mannschaft Spandau 04 auch am Sonntag in der Schwimmhalle Schöneberg mit drei Ausfälle wegen Corona und zwei aus beruflichen Gründen klar kommen – die SVL-Spieler sind eben keine Profis wie die Berliner.

Bereits vor dem Anpfiff stand auch deshalb im Grunde längst fest: Ein Sieg ist auch in dieser Partie kaum zu holen. Am Ende steht es 17:6 für Spandau. Damit kann Ludwigsburg leben. Der SVL-Teammanager Adrijan Jakovcev, der auch wegen Corona nicht mitfahren konnte nach Berlin, sagt unmittelbar nach dem Abpfiff: „Wir mussten mit nur neun Spielern antreten, das darf uns nicht nochmal passieren. Wenn wir ganz vorne in der Bundesliga mitspielen wollen, dann dürfen solche Situationen nicht mehr vorkommen.“

Was wohl heißen soll: Ludwigsburg benötigt einen breiteren Kader. „Aber ein großes Lob an die Jungs, sie haben unter diesen Bedingungen ein wahnsinnig gutes Spiel gemacht“. Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle weist hin auf die frühe Anreise am Spieltag um 5.30 Uhr und sagt: „Das war eine ansprechende Leistung. Mit dem Ergebnis können wir absolut leben.“ Die Partie sei auch eine „super Trainingseinheit für das Spiel um Platz drei“ gewesen, das am kommenden Samstag im Freibad Ludwigsburg ausgetragen wird. „Wir können zufrieden sein. Jetzt volle Konzentration auf Duisburg, dann gewinnen wir hoffentlich unser Heimspiel.“

Gut eine Stunde vorher: das Halbfinale in Berlin wird um 14 Uhr angepfiffen und beginnt mit einem Strafwurf für Spandau. Verschossen. Nach knapp zwei Minuten das 1:0. Dritte Minute das 2:0. Die Zuschauer in der Schwimmhalle rufen „Spandau, Spandau.“ Im Hinspiel stand es um die Zeit allerdings schon 4:0. Angriff Ludwigsburg. Wieder kein Tor. Spandau im Gegenzug tut sich auch ein wenig schwer. Parade des SVL-Keepers Josip Katuša. Es geht hin und her, zunächst fallen keine weiteren Tore. Sechste Minute Distanzschuss Spandau, 3:0. Siebte Minute, 4:0. Spandau verteidigt clever, der SVL hat vorerst kaum Chancen. Die letzte Minute, 5:0. Kurz vor dem Ende des ersten Viertels, Nino Blazevic macht den Anschlusstreffer für den SV Ludwigsburg zum 5:1. Doch wenig später das 6:1 für Spandau. Pause.

Das Anschwimmen des zweiten Viertels geht wieder an Spandau. Nach einer Minute: Strafwurf für die Berliner. Wieder verschossen. Tore mäßig tut sich erstmal nichts weiter. Spandau muss nicht, Ludwigsburg hat Probleme beim Abschluss. In der Mitte des Viertels erhöht Spandau auf 7:1. Weiter gute Paraden des Ludwigsburger Torwart. Dann ein SVL-Distanzschuss auf das Berliner Tor. Daneben. Konter Spandau, das 8:1. Abspielfehler, Pfostenschuss, Pech – Ludwigsburg gelingt im Moment wenig. Doch dann ein Gewaltakt von Timo van der Bosch, er trifft aus ordentlich Entfernung zum 8:2 für den SVL. Im Gegenzug macht Spandau das 9:2. Halbzeit.

Dieses Spiel ist längst gelaufen. Die Ludwigsburger sind vermutlich in Gedanken gelegentlich schon bei der nächsten Partie, dem kleinen Finale gegen den ASC Duisburg, bei dem es am kommenden Samstagnachmittag im Freibad in Ludwigsburg-Hoheneck um Platz drei geht. Anpfiff der zweiten Hälfte. Das Anschwimmen geht schon wieder an die Spandauer, die es nun gemütlich angehen lassen könnten. Doch sofort fällt das 10:2. Überzahl SVL, diese Chance wird nicht genutzt. Konter Spandau, Pfostenschuss. Parade Katuša. Wenig später das 11:2 – bald das 11:3 für Ludwigsburg durch Tobias Bauer und das 12:3 sowie das 13:3 und das 14:3 für Spandau.

Das letzte Viertel – wieder zum Start ein Strafwurf, diesmal aber für Ludwigsburg. Blazevic macht das 14:4. Im Gegenzug auch ein Strafwurf für Spandau, Parade Katuša. Es bleibt beim 14:4. Dritte Minute dieses Viertels, 15:4. Kurz darauf das 15:5 durch Bauer. Ludwigsburg ist jetzt besser im Spiel. Kombinationen gelingen. Die Abwehr arbeitet gut. Blazevic legt nach zum 15:6. Konter, Parade Katuša. Zwei Minuten vor Schluss legt aber Spandau nach, zum 16:6 und wenig später zum 17:6. Die letzte Spielminute. Angriff Spandau ohne Tor. Aller letzter Angriff Ludwigsburg. Schuss aufs Spandauer Tor, ganz knapp vorbei am Kasten. Schlusspfiff.

Der Nationalspieler Timo van der Bosch aus Ludwigsburg, der auch schon für Spandau gespielt hat, sagt, „das Spiel war ganz gut.“ Das Ergebnis könne sich sehen lassen, „wir haben gegen Spandau schon mit mehr Spielern deutlich höher verloren – und wir haben nicht so viele Konter gekriegt wie zuhause beim Hinspiel“. Er sei stolz auf das Ergebnis, auf die Leistung – und auf diese Mannschaft. Auch mit Blick auf das „Grande Finale am Samstag“, für das Spiel um Platz drei sei er zuversichtlich.

Nach solchen Spielen wie am Sonntag, nach Partien gegen Spandau und gegen Waspo Hannover, die einzigen echten Profimannschaften in der Bundesliga, die bis dato für den SVL immer verloren gegangen sind, heißt es in den Medien oft: „deftige Niederlage“, so wie nach dem Hinspiel gegen Spandau (9:20) in einer Meldung der Deutschen Presseagentur. Das kann man so sehen. Die Verantwortlichen beim SV Ludwigsburg erklären aber, man müsse auch beachten „wo wir herkommen“. Noch vor kurzem hat dieses Team in der Zweiten Liga gespielt. Und jetzt ist der SVL unter den Top vier Team in Deutschland – was für eine Leistung! Das ehrgeizige, vor knapp einem Jahr gesetzte Saisonziel – Platz vier – ist längst erreicht. In den nächsten Spielen gegen Duisburg könnte Ludwigsburg das sogar noch toppen.


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