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Genossenschaftsbanken nehmen Fusion ins Visier

AktuellGenossenschaftsbanken nehmen Fusion ins Visier
VR-Bank-Asperg-Markgröningen eG, Volksbank Ludwigsburg eG und VR-Bank Neckar Enz eG fassen Beschluss für Verschmelzungsgespräche

Möglingen/Ludwigsburg/Besigheim.| Die VR-Bank Asperg- Markgröningen eG, die Volksbank Ludwigsburg eG und die VR-Bank Neckar-Enz eG nehmen Gespräche über einen Zusammenschluss der drei genossenschaftlichen Institute auf. Einen entsprechenden Beschluss fassten die jeweiligen Häuser gemeinsam mit ihren Aufsichtsratsgremien.

Die wesentlichen Gründe für die beabsichtigte Verschmelzung liegen in der anhaltenden Phase historisch niedriger Zinsen bzw. Negativzinsen und noch nicht absehbarer Folgen der COVID-19 Pandemie auf die Risikokostenentwicklung von Banken. Gleichzeitig steigen Verwaltungskosten und Aufwendungen für die Bewältigung der zunehmenden regulatorischen Erfordernisse. Rund 23% der Kosten in den Betriebsbereichen fallen allein für die Erfüllung dieser regulatorischen Anforderungen an. Kosten, für die letztlich Mitglieder und Kunden aufkommen müssen.

Im Sinne der Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter gibt es daher kaum eine Genossenschaft, die sich aktuell nicht mit der Frage des Erhalts eines nachhaltigen Geschäftsmodells und effizienter Organisationsstrukturen beschäftigt. Kooperationen und größere Unternehmensstrukturen sind geeignete Antworten auf diese Herausforderungen, mit denen sich viele Banken derzeit auseinandersetzen.

Verändert hat sich zudem das Kundenverhalten. Mitglieder und Kunden erwarten heutzutage zurecht qualifizierte digitale und persönliche Finanzdienstleistungen – jederzeit von jedem Ort und unabhängig von stationären Filialstellen und Servicezeiten zu einem guten Preis-/ Leistungs-Verhältnis. Dies ist nur mit hochqualifiziertem Personal und erheblichen Verwal- tungskosten zu bewerkstelligen. Größeren Banken gelingt es nachhaltig leichter, all das zu bieten.

Dieser Herausforderung wollen sich, den Beschluss der einzelnen Vertreterversammlungen 2021 vorausgesetzt, die o.g. Banken künftig gemeinsam stellen. Operativ bedeutet dies, Synergien zu nutzen, Kosten zu senken und die Effizienz im Sinne der Mitglieder zu steigern.

In kleineren Gruppen werden die Vertreter der zusammengehenden Banken im Frühjahr, wenn möglich persönlich, über die geplante Struktur und die gemeinsamen Ziele der neuenBank ausführlich informiert. Eine schriftliche Benachrichtigung aller Vertreter über das Vorhaben ist bereits erfolgt.

Die Verschmelzung im Landkreis Ludwigsburg erfolgt innerhalb eines idealen Marktgebietes zu einem Zeitpunkt, in dem die künftigen Partner wirtschaftlich auf gesunden Beinen stehen und keine der beteiligten Banken einen Partner suchen muss. Man begegnet sich auf Augenhöhe und jedes Haus bringt sich gleichermaßen ein, um gemeinsam etwas Neues zu schaffen. Wachstum also auf gutem Grund und aus vielen guten und notwendigen Gründen.

Die neue Bank wird ihren rund 750 MitarbeiterInnen Tätigkeitsbereiche, Spezialisierungen und Führungsstrukturen bieten, die völlig neue Aufstiegsmöglichkeiten und Betätigungsfelder eröffnen.

Dabei wird die Belegschaft künftig zu 1/3 im Aufsichtsrat vertreten sein und damit nicht nur mit gestalten, sondern auch mit verantworten.

Die geplante Verschmelzung wird begleitet von einer 3-jährigen Beschäftigungsgarantie. Eine Kostenreduzierung soll ausschließlich durch natürliche Fluktuation und Ruhestandsregelungen erfolgen. Rund 1/3 der Belegschaft ist älter als 55 Jahre.

Strategisch wird die neue, größere Bank vor Ort auch weiterhin eng verbunden sein mit ihren Mitgliedern. Die Vorstände werden den angestammten Standortgemeinden als Repräsentanten verbunden bleiben. Insgesamt soll die Organisation der neuen Bank dezentral ausgerichtet bleiben, damit Kunden ihre bekannten Ansprechpartner behalten.

Das geplante neue Geschäftsgebiet, das größtenteils dem Landkreis Ludwigsburg entspricht, verfügt über ca. 520.000 Einwohner.

Im Mittelpunkt des Handelns werden weiterhin die Interessen der Mitglieder stehen. Dabei sollen die Mitglieder am Erfolg der Bank finanziell stärker profitieren, wenn sie entsprechend mehr Geschäfte mit ihrer Bank betreiben.

Geplant ist, dass die Vertreter der Banken im Mai/Juni 2021 auf Grundlage der Prüfungs- ergebnisse der Jahresabschlüsse 2020 ein Zusammengehen der Banken rückwirkend zum 01.01.2021 beschließen und die technische Zusammenlegung der Häuser im November 2021 erfolgt. Das neue Institut soll unter dem Namen VR-Bank Ludwigsburg eG firmieren.

Unter dem Motto „Größer werden, um sich das Kleinsein weiterhin leisten zu können!“ entsteht eine Genossenschaftsbank mit einem gemeinsamen Eigenkapital von rund 500 Mio. Euro, das als starkes Bollwerk gegen externe Risiken und Einflüsse wirken wird. Mit einer Bilanzsumme von 5,4 Mrd. Euro ist die künftige Bank an 63 Standorten vertreten.

Die Verschmelzungspartner in Zahlen*

Grafik: Volksbank
Grafik: Volksbank

 

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