Kirchheim unter Teck.| Am letzten Dienstag, 8. Juli fand der Auftaktworkshop zur Entwicklung eines Hitzeaktionsplans für Kirchheim unter Teck statt. Rund 15 Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung, darunter Stadtplanung, Bildung, Soziales, Grünflächenmanagement, Sicherheit und Gewerbe, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Öffentlichkeitsarbeit sowie eine Vertreterin des Gesundheitsamts Esslingen und ein Vertreter des Kreisseniorenrates, arbeiteten gemeinsam mit zwei externen Fachreferenten der Ökonsult GbR Stuttgart an den Grundlagen für ein kommunales Vorgehen gegen gesundheitliche Belastungen durch Hitze.
Auf der Agenda stehen zentrale Fragen wie: Wo und bei wem treten in Kirchheim besonders hohe Hitzebelastungen auf? Welche kurz- und langfristigen Maßnahmen braucht es, um besonders gefährdete Gruppen zu schützen? Wie können diese Menschen erreicht werden? Deutlich wurde im Verlauf des Vormittags, dass insbesondere im Umfeld von Schulen und Kindertageseinrichtungen sowie bei älteren Menschen dringender Handlungsbedarf besteht. Einigkeit herrscht darüber, dass sowohl gezielte bauliche und organisatorische Maßnahmen als auch Aufklärung und Fürsorge wichtige Bestandteile eines wirkungsvollen Hitzeaktionsplans sein müssen.
„In den letzten Jahrzehnten hat die Zahl der heißen Tage in Kirchheim unter Teck schon deutlich zugenommen von durchschnittlich sieben Tagen im Jahr im Zeitraum von 1961-1990 auf 14 Tage im Zeitraum 1991-2020. Im vergangenen Jahr gab es 22 Hitzetage mit Temperaturen über 30°C und diese Entwicklung wird weitergehen. Deshalb müssen wir als Kommune und als Gesellschaft mit den gesundheitlichen Belastungen die damit einhergehen auseinandersetzen und was wir im Akutfall und.“ „Vorbeugend dagegen tun können. Studien zeigen, dass die meisten Menschen das persönliche Risiko durch Hitze unterschätzen.“
Mit dem Workshop ist der Startschuss für die Entwicklung eines strategischen Plans mit der Definition von konkreten Maßnahmen gefallen. Kommunale Hitzeaktionspläne gelten bundesweit zunehmend als zentrales Instrument, um Städte und Gemeinden auf die Folgen extremer Temperaturen und der steigenden Anzahl an Hitzetagen vorzubereiten. Sie zielen darauf ab, besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen, dazu gehören Kinder, ältere oder gesundheitlich vorbelastete Menschen sowie Menschen, die im Freien arbeiten oder Sport treiben, rechtzeitig zu schützen und Vorsorgemaßnahmen zu etablieren.
Der Gemeinderat hatte im Vorfeld den politischen Rahmen für die Entwicklung eines Hitzeaktionsplans geschaffen und den Prozess damit angestoßen. Aufbauend auf dem Auftaktworkshop wird in einem weiteren Treffen der fachliche Austausch fortgesetzt und überlegt, wie die Bevölkerung und Interessenvertreter mit einbezogen werden können. Ziel ist es, auf lokaler Ebene konkrete und umsetzbare Maßnahmen zu entwickeln, um die Bevölkerung in Zeiten zunehmender Hitzewellen wirksam zu schützen.