8.2 C
Stuttgart
Freitag, 29. März , 2024

Lehrfahrten als Leerfahrten

Ausbildung der Triebfahrzeugführer auf den neuen Fahrzeugen...

Umstellung auf Sommerzeit: Wie fahren Bus und Bahn?

Zeitumstellung in der Nacht von Samstag auf...

Die Mobilität der Zukunft gestalten

Die Stadt Ostfildern will die Mobilitätswende voran...
StartLokalesStuttgartGedenktafel am Rathaus wird erneut entfernt

Gedenktafel am Rathaus wird erneut entfernt

LokalesStuttgartGedenktafel am Rathaus wird erneut entfernt
Stadt will den Prozess zum Thema Erinnerungskultur auf andere Weise in Gang setzen

Stuttgart.| Die Landeshauptstadt Stuttgart wird das illegal am Rathaus angebrachte Schild zum Gedenken an die Opfer des Anschlags von Hanau zeitnah entfernen. Zur Anbringung des Schildes hatte sich wie schon im letzten Jahr die Initiative „Stuttgart gegen Rechts“ bekannt. Vor einem Jahr hatte die Stadtverwaltung die Tafel bereits ein erstes Mal entfernen lassen, unter anderem aus Gründen der Gleichbehandlung.

Das Thema Erinnerungskultur hat für die Landeshauptstadt Stuttgart einen hohen Stellenwert. Die illegale Anbringung eines Schildes, das großflächig fest mit dem Mauerwerk verbunden ist, ist aus Sicht der Verwaltung aber kein geeignetes Mittel, um einen Prozess zum Thema Erinnerungskultur in Gang zu setzen.

Seit Sommer 2021 ist beim Kulturamt eine neue Koordinierungsstelle für Erinnerungskultur angesiedelt. Sie soll u. a. den städtischen Diskurs zum Thema bündeln. In den vergangenen Monaten versuchte diese Koordinierungsstelle mehrmals, Kontakt zur Initiative “Stuttgart gegen Rechts” aufzunehmen. Bislang erhielt sie keine Rückmeldung zu einem möglichen Gesprächstermin.

Gemeinsam mit einer Stuttgarter Künstlerin hat die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur inzwischen einen Vorschlag entwickelt, wie ein Erinnerungsort an die Opfer des Anschlags von Hanau dauerhaft eingerichtet werden könnte. Eine Umsetzung sollte aus Sicht der Koordinierungsstelle jedoch in Abstimmung mit den zivilgesellschaftlichen Initiativen in Stuttgart und insbesondere mit den Angehörigen der Opfer von Hanau erfolgen. Die Verwaltung der Landeshauptstadt ist für einen Austausch und eine Zusammenarbeit mit der Initiative „Stuttgart gegen Rechts“ weiterhin offen.

Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper stellt die grundsätzliche Frage, ob es angemessen sei, nur an die Opfer eines einzelnen und in diesem konkreten Fall rassistisch motivierten Anschlags zu erinnern. Er regt an: „Wir sollten gemeinsam mit der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur eine geeignete Form des Gedenkens für alle Opfer extremistischer Gewalt finden – auch für die Opfer von Hanau.“


Weitere Artikel

Beliebte Artikel