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Marketing für Online-Poker

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Geschäftliche Information

Klappern gehört zum Handwerk. Selbst die erfolgreichsten Marken der Welt kommen ohne Werbung nicht aus. Von Videoclips auf sozialen Medien bis zu Zeitungsannoncen und Fernsehwerbespots oder Product Placement in Filmen reicht die Bandbreite an Möglichkeiten, neue Kunden zu gewinnen.

   Die einprägsamsten Werbespots und -Figuren gehören mittlerweile fast schon zum nationalen Kulturgut. Kaum jemand, der die lila Kuh von Milka oder Frau Antje mit ihrem Käse aus Holland nicht kennt.

   Relativ junge Branchen wie die erst Mitte der 1990er Jahre entstandenen Online-Casinos haben diese langen Werbetraditionen nicht, aber dafür sind sie auch im digitalen Zeitalter groß geworden. Obwohl die angebotenen Spiele durch Spielfilme wie Casablanca, die James-Bond-Reihe und Ocean’s 11 nie aus dem Gedächtnis des Publikums verschwunden waren, mussten sich die virtuellen Spielbanken einiges einfallen lassen, um in der Werbeflut nicht unterzugehen. Hinzu kam lange Zeit die Herausforderung, die Seriösität von in der Europäischen Union lizensierten und damit strikt kontrollierten Webseiten zu betonen.

   Mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags der Länder sind erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik seit dem 1. Juli 2021 Online-Casinos in ganz Deutschland erlaubt. Zwanzig der begehrten Lizenzen wurden für den Anfang an ausgewählte Anbieter verteilt. Da diese sich alle an die gleichen rechtlichen Voraussetzungen halten müssen, um ihren Kunden die höchstmögliche Sicherheit zu bieten, müssen die Online-Casinos ihr Marketing auf individuelle Unterschiede abstellen, damit sie sich in der Öffentlichkeit profilieren können.

   Eine beliebte Möglichkeit sind Markenbotschafter – moderne Nachfolger von lila Kuh und Frau Antje. Da Casinospiele seit der Blütezeit des Hochadels ununterbrochen beliebt sind, gibt es zahlreiche Prominente, die vor allem in ihrer Freizeit voller Begeisterung und vor allem öffentlich zu den Pokerkarten und mehr greifen. Dazu gehören neben zahlreichen Schauspielern auch etliche Profisportler, die beim Texas Hold‘ em und anderen Spielen ihre Konzentrationsfähigkeit und Nervenstärke unter Beweis stellen.

   Fußballstar Mario Basler, der auf dem grünen Rasen mit großer Zuverlässigkeit Ecken in Tore verwandelte, zeigte bei der World Series of Poker im Jahr 2017, wie vielversprechend er auch als Zocker war. Platz 789 von mehr als 7000 Turnierteilnehmern brachten ihm bei der alljährlichen Pokerweltmeisterschaft in Las Vegas rund 17.000 Dollar Preisgeld ein.

   Kickerlegenden wie Neymar und Cristiano Ronaldo machen ebenfalls kein Geheimnis daraus, dass sie sich gern bei ein paar Pokerhänden entspannen, und das mit großem Erfolg.

   Ist das allgemeine Interesse erst einmal geweckt, liegt der Marketingschwerpunkt bei den Besonderheiten der jeweiligen Online-Casinos. Da auch beim Zocken die Geschmäcker verschieden sind, ist eine gute Werbestrategie das Anbieten von Gratisspielen für Neukunden, die dann testen können, ob sie lieber Slotspiele zocken, beim Roulette setzen oder sich bei Kartenspielen erholen, bei denen außer etwas Glück auch kluge Strategien den Erfolg mit beeinflussen.

   Bonusguthaben, das fürs Zocken verwendet werden kann, ist ein weiteres Angebot, nach dem etliche Neukunden gezielt Ausschau halten. Treueprogramme, bei denen Belohnungen über Punktesysteme angeboten werden, helfen dabei, die Kundentreue zu vergrößern.

   Um allerdings den Bekanntheitsgrad und Wiedererkennenswert in einer Branche zu steigern, in der die Unterschiede weniger augenfällig sind als etwa zwischen Porsche und Mini, braucht jegliche Werbung einen gewissen Pfiff. Humor in Anzeigen und Werbespots ist seit jeher ein populäres Mittel, um dem Publikum im Gedächtnis zu bleiben. Ob nun tierische Kommentatoren wie in der Toyota-Werbung von 1993 („Nichts is unmöglich“), die Toilettepapier-Werbung von Le Trèfle mit Emma von 2013, oder Geschirrspülmittel Calgonit (Stichwort: Dann klappt’s auch mit dem Nachbarn) aus den 90er Jahren: Witzig ist ein Volltreffer.

   Auch Quizideen haben gute Chancen als Werbeträger, vor allem, wenn sie durch positive Resultate und clevere Bilder oder Lösungen die Stimmung heben. Dabei lohnt es sich genau wie in den Werbespots, weit über das eigentlich beworbene Thema hinauszugehen, und wenn nur Baslers sportliche Höhepunkte in den Mittelpunkt gestellt werden.

   Die Popularität von Glücksspiel aller Art, vom Fußballtoto übers Zahlenlotto bis zu den schnellen  Online-Slots hat die Gamblingbranche in Deutschland zu einem immer bedeutsameren Geschäft gemacht. Schon vor dem neuen Glücksspielstaatsvertrag lag der Umsatz in der Bundesrepublik Deutschland im regulierten Glücksspielmarkt, von dem Online-Casinos zu dem Zeitpunkt noch ausgenommen waren, bei rund 10 Milliarden Euro. Allein die Lotteriesteuer brachte dem Staatssäckel alljährlich rund 1,5 Milliarden Euro ein. Die Bruttospielerträge im nichtregulierten Markt wurden für 2020 auf rund 2,21 Milliarden Euro geschätzt.

   Dank der Legalisierung der Online-Casinos in Deutschland ist das Interesse am Zocken weiter gestiegen. Bis 2024 wird ein Bruttospielertrag von rund 3,3 Milliarden Euro in den virtuellen Spielbanken prognostiziert, was für den Fiskus ansehnliche Finanzspritzen bedeutet.

   Bis zum Sommer 2021 waren Online-Casinos lediglich in Schleswig-Holstein erlaubt, und das auch nur für Bewohner des nördlichen Bundeslands. Die Kieler Regierung hatte erst nach dem Erteilen von lukrativen Lizenzen den alten Staatsvertrag unterschrieben.

   Innerhalb der Europäischen Union war das Zocken in Online-Casinos allerdings erlaubt, sofern die jeweiligen Anbieter ihre Zulassung aus einem der Mitgliedstaaten erhalten hatten. Lizenzgeberland und Allgemeine Geschäftsbestimmungen sollten jeweils leicht auf den Webseiten zu finden sein, so dass sich potenzielle Kunden vor der Anmeldung informieren können. Eine überschaubare, leicht verständlich aufgebaute Webseite ist deshalb ein wichtiges Marketinginstrument, um Kundenzufriedenheit zu etablieren.

   Da die Steuern und Abgaben im Online-Glücksspiel jeweils an das Land des Lizenzgebers fließen, kann Deutschland künftig auf erkleckliche Beträge hoffen. Dabei stehen jedoch weiterhin der Verbraucher- und der Jugendschutz im Vordergrund. Eine eigens dafür geschaffene Aufsichtsbehörde, die derzeit aufgebaut wird, übernimmt künftig die Kontrolle der deutschen Online-Casinos. Konten werden erst nach Überprüfung von Identität und Volljährigkeit genehmigt. Zocker, die durch allzu häufiges Spielen oder übermäßig viele riskante Wetten auffallen, werden geflaggt und in eine deutschlandweit geltende Sperrdatei eingetragen, die ihnen den Besuch in sämtlichen Casinos der Bundesrepublik unmöglich macht. In die Datei können sich suchtgefährdete Zocker zudem freiwillig eintragen lassen.

   Das Verspielen von Haus und Hof, das den Gesetzgebern lange Zeit als potenzielle Gefahr schwer im Magen lag, soll durch strikte Limits verhindert werden. Pro Nase dürfen Zocker in jedem Kalendermonat maximal 1000 Euro aufs Spiel setzen. Diese Höchstsumme hilft für sämtliches Online-Glücksspiel, inklusive Lotto und Sportwetten. Dabei ist es gleichgültig, ob die Zocker nur ein einziges Kundenkonto im Casino besitzen oder ob sie sich von erfolgreicher Werbung haben überzeugen lassen und diverse Online-Casinos ausprobiert haben.

   Einprägsam, humorvoll, und vor allem zuverlässig, was Angebote und Versprechungen betrifft, ist dabei stets die beste Werbung, um das Interesse nicht nur zu wecken, sondern auch zu halten. Schließlich ist auch das Glücksspiel eine Vertrauensfrage. Wer nicht hält, was er verspricht, kann noch so viel klappern.


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