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StartAktuellStadt Stuttgart analysiert Folgen des Unwetters im Sommer

Stadt Stuttgart analysiert Folgen des Unwetters im Sommer

AktuellStadt Stuttgart analysiert Folgen des Unwetters im Sommer
  • Planungen für Sirenennetz
  • Online-Karte zeigt Gefahren

Stuttgart.| Die Landeshauptstadt Stuttgart hat die Auswirkungen des Unwetters Ende Juni in Stuttgart sowie die Folgen der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz analysiert. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden am Dienstag, 28. September, vom Tiefbauamt im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik vorgestellt.

Bei dem Unwetterereignis vom 28. auf den 29. Juni 2021 handelte es sich um ein extremes Starkregenereignis mit Sturmböen um die 90 km/h. Es ist schlichtweg nicht möglich, die Stadt umfänglich vor solchen Ereignissen zu schützen. Die öffentliche Infrastruktur zur Abwasserableitung ist darauf ausgelegt Starkregenereignisse, wie sie alle 2-5 Jahre vorkommen, schadlos abzuführen. Eine immer weitere Vergrößerung der Kanäle und Regenrückhalteeinrichtungen ist technisch nicht umsetzbar: dies scheitert beispielsweise daran, dass nicht genügend Platz im Untergrund zur Verfügung steht. Zusätzlich würden neben höheren Investitionskosten auch höhere Betriebskosten entstehen.

Die Stadt ergreift selbstverständlich Maßnahmen für eine optimierte Unwettervorsorge. Damit die Bürgerinnen und Bürger für ihre Gebäude Vorsorge treffen können, bieten ihnen Starkregengefahrenkarten wichtige Informationen. Zu finden sind sie auf www.stuttgart.de im Geo-portal unter “Stadtplan Stuttgart”. Auch die Stadt selbst optimiert die Vorsorge vor Extremwettern. Das Tiefbauamt plant, langfristig bei den Bächen auf Stuttgarter Gemarkung den Wasserstand zu messen, um bei einem starken Anstieg die Bevölkerung warnen zu können. Auch der Wasserstand bei den Hochwasserrückhaltebecken ist ein Indikator für eine mögliche Warnmeldung. Zudem laufen Gespräche, ob die Sperrung von Straßenunterführungen künftig nicht nur über eine rote Ampel, sondern auch anderweitig kenntlich gemacht werden kann.

Warnung per Sirene

Die Branddirektion will prüfen, ob und wie ein Sirenennetz die Bevölkerungswarnung in Stuttgart verbessern kann. Aktuell erfolgt die Bevölkerungswarnung in Stuttgart über das Modulare Warnsystem (MoWaS) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Über MoWaS werden Warn-Apps wie „NINA“ ausgelöst und Warnungen an Radio- und Fernsehsender weitergegeben. Zudem kann die Feuerwehr Stuttgart vier mobile Sirenenanlagen nutzen, diese werden auf Feuerwehrfahrzeugen montiert und in den betroffenen Bereichen gezielt eingesetzt. Zuletzt wurde MoWaS in Stuttgart bei einem Brand am 17. Juli in Stuttgart-Feuerbach eingesetzt, um die Anwohner vor einer Rauchwolke zu warnen.

Ein stationäres Sirenennetz bietet den Vorteil einer flächendeckenden Warnmöglichkeit. Sirenen erreichen auch ältere Personen oder ausländische Gäste, welche die Warn-Apps nicht installiert haben. Zudem haben die Sirenen eine Weckfunktion, wohingegen die Smartphones mit den Warn-Apps nachts oftmals ausgeschaltet sind, oder nicht im Schlafzimmer liegen.

Die Branddirektion hat vorgeschlagen, ein spezialisiertes Ingenieurbüro für Sirenenwarntechnik mit der Planung für ein Sirenennetz zu beauftragen. Dabei sind Faktoren wie beispielsweise die Topografie, die Bebauung, Naturschutz- und Hochwassergebiete oder die Standorte von Industrie- und Störfallbetrieben zu beachten. Dies ist ein Thema der Haushaltsberatungen.


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