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StartSportBronze, dass sich wie Gold anfühlt

Bronze, dass sich wie Gold anfühlt

SportBronze, dass sich wie Gold anfühlt

Das Nationalteam Karla Borger/Julia Sude hat sich nach dem enttäuschenden Abschneiden bei den Olympischen Spielen in Tokio auf einen bunten Ausflug zu den Europameisterschaften nach Wien begeben. Der Spaß am Beachvolleyball sollte im Sand des herrlichen CenterCourts am Heumarkt wieder gefunden werden. Das Projekt gelang: Am Ende baumelte die Bronzemedaille um den Hals.

Wien (tob).| Riesenrad, statt Hamsterrad mit extra Trainingseinheiten – mit diesem Ansatz sind Karla Borger und Julia Sude an das Projekt Europameisterschaften gegangen. Der Spaß am Beachvolleyball, der irgendwo im Sand des Shiokaze Parks in Tokio verbuddelt wurde, sollte wieder gefunden werden. Durch freies „Zocken“, durch das Einbringen ihrer langjährigen Erfahrungen und nicht im Rahmen von taktischen Strategien oder einengenden Anweisungen.

Ein Besuch des Praters, ein handwerkliches Erlebnis in einer Porzellanmanufaktur, oder ein gemütliches Abendessen gemeinsam mit Mentalcoach Nadine Volkmer waren wichtiger, als Trainingseinheiten zu absolvieren.

Aus dem fernen Kroatien unterstützte der ehemalige Ball-Trainer Josip Pribanic per Video-Schalte mit den offensichtlich richtigen Analysen der jeweiligen Gegnerinnen.

„Wir hatten hier viel Spaß, auf dem Court und auch abseits des Spielfelds. Unser eigenes Konzept ging auf, wir können stolz auf uns sein. Und sind es“, sagte Karla Borger gleich nach dem am Ende doch überzeugenden Tiebreak-Sieg (14:21, 21:17, 15:8) im kleinen Finale über die Lettinnen Tina Graudina/Anastasija Kravcenoka.

Der Einzug ins Finale wurde nur äußerst knapp verpasst, nachdem sich die Schweizerinnen Nina Betschart und Tanja Hüberli mit 2:1 (21:9, 22:24, 16:14) im Tiebreak durchsetzten.
fLogisch, dass dann drei Stunden später für ein kleines Finale unheimlich viel Energie aufgebracht werden musste. Doch dies gelang.

„Oh, wie haben wir die Zuschauer vermisst. Und hier in Wien mit seinem speziellen Publikum war so eine Riesenstimmung. Das hat uns sehr gut getan“, sagte Julia Sude und Karla Borger ergänzte: „Das ist echt überwältigend, dieser Grundpegel an Lautstärke. Man muss plötzlich wieder schreien. Megageil, wieder vor Zuschauern zu spielen. Und wie sie jeden langen Ballwechsel feiern.“

Nicht nur unbändige Freude bringt diese Medaille, die um den Hals baumelt, sondern auch eine große emotionale Ladung, denn natürlich waren beide mit ihrem Auftritt bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht zufrieden. „Aber wir haben uns wenige Tage später gemeinsam hingesetzt und gesagt, das bringt jetzt auch nichts, länger Trübsal zu blasen. Wien ist immer ein geiles Turnier, da fahren wir jetzt hin und werden unseren Spaß am Beachvolleyball wieder finden“, sagte Julia Sude.

„Ich war schon lange nicht mehr so sehr down nach einem verlorenen Halbfinale“, meinte Karla Borger. „Deshalb bedeutet uns die Medaille sehr sehr viel, auch emotional. Schließlich ist uns unser Trainer vor Ende der internationalen Saison abgesprungen. Aber wir sind beide so erfahren, dass dies offensichtlich kein Hindernis für uns war. Und jetzt sind wir einfach nur erleichtert.“


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