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StartAktuellEin Abenteuer im Glühweindunst: Mein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt

Ein Abenteuer im Glühweindunst: Mein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt

AktuellEin Abenteuer im Glühweindunst: Mein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt

Wie ich zwischen Bratwurst, Lametta und dem Duft von verbrannten Mandeln fast das Fest der Liebe fand – ein nicht ganz ernst gemeinter Erfahrungsbericht 🙂

Vorfreude ist die schönste Freude (angeblich)

(MiS) Es ist wieder so weit: Die besinnlichste Zeit des Jahres ist angebrochen – und mit ihr der unaufhaltsame Drang, sich dem traditionellen Weihnachtsmarktbesuch hinzugeben. Schon beim Gedanken an funkelnde Lichter, den Klang von „Last Christmas“ in Endlosschleife und zahlreiche, unbezahlbare Handwerksstände wächst die Vorfreude. Bewaffnet mit Schal, Mütze und einer Kreditkarte wage ich mich in die frostige Wildnis des lokalen Weihnachtsmarktes – denn was wäre der Dezember ohne einen Glühweinkater und eine gewisse Portion Zuckerschock?

Betreten auf eigene Gefahr: Das Gedränge

Kaum habe ich das Eingangstor passiert, werde ich Teil einer amorphen Menschenmasse, die scheinbar nur ein Ziel kennt: möglichst planlos von Stand zu Stand zu strömen. Kinderwagen rasen mir über die Füße, während Omas mit Nordic Walking-Stöcken eine Schneise durch die ahnungslose Menge schlagen. Die Luft riecht nach einer raffinierten Mischung aus gebrannten Mandeln, Bratwurst und dem subtilen Hauch von Angstschweiß.

Die Kunst der Verhandlung: Der Glühweinstand

Ein Weihnachtsmarkt ohne Glühwein ist wie der Sommer ohne Regen – also quasi undenkbar. Die Schlange am Glühweinstand erinnert dabei an die Warteschlange beim Bürgeramt, nur dass hier wenigstens Weihnachtsmusik spielt. Der Preis für einen Becher: ein kleiner finanzieller Ruin. Aber was tut man nicht alles für den Geschmack von heißem Zuckerwasser mit einem Hauch von Industriealkohol und der Illusion von Weihnachtsstimmung? Mit klammen Fingern halte ich das Plastikpfandmarken-Relikt fest, denn nach der dritten Tasse ist jede Koordination ein kleines Wunder.

Handgemacht? Vielleicht…

An den Ständen gibt es allerlei Kunsthandwerk zu bestaunen: Holzengel, Filzsterne und „handgemachte“ Tassen, die verdächtig an die Massenware aus dem letzten Sommerurlaub erinnern. Ein Verkäufer preist mir eine „original bayrische Schneekugel“ an, made in China – authentischer geht’s kaum!

Kulinarische Auswüchse und Zuckerflash

Selbstverständlich gehört auch die kulinarische Seite zelebriert: Bratwurst im Brötchen, Crêpes mit Nutella, Kartoffelpuffer, die mehr Fett als Kartoffel enthalten, und gebrannte Mandeln, deren Zuckerkruste mich an meine Zahnarztrechnungen erinnert. Am Ende des Abends fühle ich mich wie ein wandelnder Adventskalender – gefüllt bis zum Rand mit allem, was das Herz (und die Bauchspeicheldrüse) begehrt.

Magie oder Massenwahnsinn?

Und während ein letztes Mal „Stille Nacht“ aus übersteuerter Lautsprecherbox plärrt und ein Nikolaus mit LED-Bart mir zuwinkt, frage ich mich: Ist das die vielbeschworene Magie von Weihnachten – oder einfach nur kollektiver Massenwahnsinn auf Glühweinbasis? Egal! Ich komme nächstes Jahr bestimmt wieder. Denn Tradition ist Tradition, und irgendwo zwischen Bratwurst und blinkender Schneekugel spüre auch ich ein kleines, weihnachtliches Kribbeln.


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