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Wenn Wald heilt

LebenFreizeit & ReiseWenn Wald heilt

Atemweg, Barfußpfad, Baumkronen-Yoga: In Thüringens waldreichen Kurorten wird Waldbaden zum ganzheitlichen Naturerlebnis. Vom Nationalpark Hainich bis zum Biosphärenreservat Thüringer Wald bietet das grüne Herz Deutschlands überraschende Gesundheitsimpulse im Grünen.

Bad Sulza, 28. Juli 2025 (tpr) – Die Blätter rauschen, der Boden federt, die Luft duftet nach Moos und Pilzen – und der Blutdruck sinkt: „Waldbaden“ nennen Japaner das bewusste Auftanken im Grünen. Die positive Wirkung der Gratisanwendung ist längst wissenschaftlich bewiesen. Auch deutsche Kurorte setzen mittlerweile gezielt auf die heilsame Kraft der Bäume. Vorreiter ist als eines der waldreichsten Bundesländer der Freistaat Thüringen. Nichtalltägliche Angebote ermöglichen hier nicht nur Kurgästen wohltuende Begegnungen mit der Natur. Sechs Ideen für eine kleine Auszeit.

1. Yoga im Urwald

Urwald soweit das Auge reicht: Im 75 Quadratkilometer großen Nationalpark Hainich bei Bad Langensalza steht der größte ursprüngliche Buchenwald Deutschlands. Erhebende Ausblicke aus der Vogelperspektive auf das UNESCO-Weltnaturerbe bietet der Baumkronenpfad. In etwa 20 bis 40 Metern Höhe schlängelt sich der Weg einen halben Kilometer lang durch die Wipfel der Baumriesen. Ein außergewöhnliches Gesundheitsangebot macht hier Yogalehrerin Christiane Schweizer-Luchtenberg mit „Yoga in den Baumkronen“ mit abschließendem Gongbad. Teilnehmer erleben hier, wie Bewegung, Meditation und tiefes Eintauchen in die Natur zu neuer Lebenskraft führen.

„Yoga in den Baumkronen“ bei Bad Langensalza:
– Ort: Baumkronenpfad des Nationalparks Hainich
– Dauer: zwei Stunden
– Kosten: 43 Euro pro Person
– Infos, Termine und weitere Angebote auf dem Baumkronenpfad: baumkronen-pfad.de/veranstaltungen

2. Atmen lernen

Kühle, sauerstoffreiche und schadstoffarme Luft, die noch dazu wunderbar duftet: Der Wald ist eine Einladung zum tiefen Einatmen. Doch wie atmet man eigentlich richtig? Welche Effekte verschiedene Atemtechniken auf Körper und Geist haben, ist Thema des „Atemwegs“ im kleinen Luftkurort Stützerbach im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald. Auf reichlich drei Kilometern bietet der Rundwanderweg durch die waldreiche Umgebung des für seine ausgezeichnete Luftqualität bekannten Bergdorfs elf Stationen zu Atemtechniken, Atementspannung und Atemmeditation. Auch ein Kneipp-Becken und ein Barfußpfad finden sich unterwegs.

„Atemweg“ im Luftkurort Stützerbach:
– Strecke: 3,3 Kilometer, Gehzeit: ca. 1 Stunde
– Eintritt frei
– Start: Kneippanlage Dr. Barthels im Luftkurort Stützerbach
– Infos: stuetzerbach.de/entdecken/atemweg

Atemweg-Wanderung mit Andrè Amelang:
– Dauer: 1,5 Stunden
– Kosten: 8 Euro pro Person oder 6 Euro mit Gästekarte oder ThüringerWaldCard
– Treffpunkt: Haus des Gastes Stützerbach
– Infos und Termine:ilmenau.de/de/tourismus/entdecken-und-erleben/fuehrungen/oeffentliche-fuehrungen-mai-oktober/gefuehrte-wanderung-auf-dem-atemweg-im-luftkurort-stuetzerbach/

3. Wandern im Heilklima

Nicht nur die Luftqualität im Wald ist eine Wohltat für den Körper. Auch Umweltreize wie Sonnenlicht, Temperaturwechsel und Wind wirken auf den Organismus. Das trainiert dessen Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft. Die Medizin spricht von „Heilklima“. Die Kurorte Friedrichroda und Finsterbergen am Nordrand des Thüringer Waldes laden ein, diese Wirkung bewusst zu erleben. Die beiden Waldkurorte, die ein gemeinsames Kurgebiet bilden, tragen das deutschlandweit seltene Siegel „Heilklimatischer Ort Premium Class“. Besucher können hier aus 12 zertifizierten Klimaterrainwegen wählen und individuell oder mit fachkundiger Begleitung auf Tour gehen. Highlights sind die geführten Gesundheitswanderungen mit Klimatherapeutin Sara Hoffmann.

Klima- und Gesundheitswandern mit Sara Hoffmann:
– Freitags 10 Uhr mit Voranmeldung bis Mittwoch, 11 Uhr
– Kosten: 10 Euro pro Person oder 8 Euro für Gäste mit Kurkarte
– Mindestteilnehmerzahl: 8 Personen
– Treffpunkt: Kurzone Finsterbergen (Dauer: 2 Stunden) oder zentraler Wandertreff im Kurpark Friedrichroda (Dauer: 1,5 Stunden)
– Infos: friedrichroda.info/natur-erkunden/wandern

4. Genießen nach Kneipp

Wie wichtig regelmäßige Bewegung in der Natur für die Gesundheit ist, hat im 19. Jahrhundert schon der Pfarrer und Hydrotherapeut Sebastian Kneipp in seiner berühmten Gesundheitslehre betont. Das Draußensein ist neben der bekannten Wassertherapie eine der fünf Säulen seiner bis heute einflussreichen Doktrin. Auch gesunde Ernährung und die Nutzung von Heilpflanzen gehören dazu. Bei einem Waldspaziergang Kneipps Lehre entdecken und dabei heimische Wildkräuter sammeln und probieren: Dazu lädt die Heilpraktikerin und Kräuterkundlerin Silke Grieger im thüringischen Heilbad Bad Liebenstein bei ihrer Tour „Kneipp genießen“ durch den Burgberg-Wald. Wassertreten, Achtsamkeitsübungen und ein gesundes Picknick runden das Erlebnis ab.

„Kneipp genießen“ mit Silke Grieger:
– Treffpunkt: Kneipp-Anlage am Kulturhotel in Bad Liebenstein
– Dauer: ca. drei Stunden
– Kosten: 46 Euro pro Person
– Infos und Termine: silkegrieger.de/waldbaden/kurs/kneipp-geniessen

5. Barfuß gehen

Ein besonders intensives Walderlebnis mit vielfältigen positiven gesundheitlichen Effekten verspricht das Barfußgehen. Der direkte Kontakt mit dem Waldboden stärkt den Bewegungsapparat, beruhigt das Nervensystem und aktiviert die Sinne. Es ist eine sanfte, kostenfreie und tief wirksame Naturtherapie. In Thüringen gibt es mehrere spezielle Barfußwege, die mit vielfältigen Untergründen Naturgenuss und Gesundheitsförderung verbinden. Einige bieten als Krönung ein Wassertretbecken. So zum Beispiel der Barfußweg in Bad Liebenstein. Der 600 Meter lange Weg lässt sich in einer Viertelstunde absolvieren. Auch in Masserberg lädt ein Naturpfad zum Barfußgehen ein. Unterschiedlich strukturierte Naturmaterialien wie Rindenmulch, Kies, Moos oder Holz regen auf 400 Metern die Fußreflexzonen an.

Barfußweg in Bad Liebenstein:
– Strecke: 600 Meter, Gehzeit: ca. 15 Minuten
– Eintritt: kostenfrei
– Start: Kneipp-Anlage im historischen Kurpark von Bad Liebenstein
– Infos: bad-liebenstein.de/wandern/barfussweg

Barfußweg in Masserberg:
– Strecke: 400 Meter, Gehzeit: ca. 30 Minuten
– Eintritt: kostenfrei
– Start: Kurpark in der Herrenhausstraße in Masserberg
– Infos: masserberg.de/kur-wellness/tretbecken-barfussweg

6. Baden im Wald

Auch das klassische Waldbaden wird in Thüringen zelebriert. Im Kurort Masserberg, am Südhang des Thüringer Waldes, begleitet die erfahrene Yin Yoga-Trainerin Patricia Ernst Gäste beim bewussten Eintauchen in die Waldatmosphäre. Ihre Angebote verbinden Naturerleben mit Atem- und Entspannungsübungen. Waldbaden und Yoga kombiniert die zertifizierte Yogalehrerin Michaela Simon in Bad Colberg, einem Ortsteil von Heldburg. Die idyllische Kulisse für das meditative Erlebnis bietet das Nationale Naturmonument „Grünes Band Thüringen“, ein außergewöhnlich artenreiches Biotop auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

Waldbaden mit Patricia Ernst in Masserberg:
– Dauer: 60 bis 90 Minuten, Kosten: 25 Euro pro Person
– Infos: masserberg.de/kur-wellness/angebote/auszeit-im-wald

Meditatives Waldbaden in Bad Colberg:
– Dauer: ca. 1 Stunde, Kosten: 15 Euro pro Person
– Infos: stadt-heldburg.de/article/waldbaden-shinrin-yoku-gesund-am-gruenen-band

Weitere Ausflugsideen, Gesundheitstipps und Angebote in den Thüringer Waldkurorten liefert der Thüringer Heilbäderverband unter natur-kur-thueringen.de.


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