„Ludwigsburg gründungsfreundlich“ wird an zwei Standorten gefördert
Ludwigsburg.| Der Verband Region Stuttgart unterstützt innovative Projekte mit Fördermitteln, um die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit vor Ort zu stärken. Dazu zählt jetzt auch das Konzept „Ludwigsburg gründungsfreundlich“ der städtischen Wirtschaftsförderung, für das die Stadt bereits 2024 vom Land Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde. Das insgesamt 530.000 Euro umfassende Projekt wird nun mit 240.000 Euro unterstützt.
„Ludwigsburg gründungsfreundlich“ schafft zwei neue Orte für Innovation in der Stadt: Auf dem Franck-Areal am Bahnhof wird ein öffentlich zugänglicher Kreativ- und Innovationsraum für technologische Ideen und Produktentwicklung entstehen, ein sogenannter „Co-Making-Space“. Und das „Ludwigsburg Industriezentrum LIZ“ in der Weststadt bekommt eine Fläche für leichte Produktion „LIZZY“, wo künftig Start-Up-Unternehmen in ihrer Wachstumsphase gefördert werden. Diese beiden Maßnahmen werden miteinander verknüpft und ergänzen die schon bestehenden Angebote der Stadt wie das Film- und Medienzentrum und das „Kokolores Collective“ zu einem dezentralen Gründungsverbund in Ludwigsburg.
Die Stadt will damit Lücken in der regionalen Gründungs- und Innovationsstruktur schließen und neue Raumangebote mit bedarfsgerechter Ausstattung schaffen – zum Beispiel mit Maschinen für das Ausprobieren von Produktideen. Zudem ist ein „XR Hub“ in Ludwigsburg geplant, in dem Anwendungen und Technologien der sogenannten Erweiterten Realitäten wie Virtual Reality, Augmented Reality, Mixed Reality oder Metaverse von verschiedenen Zielgruppen niedrigschwellig ausprobiert werden können.
„Wir freuen uns sehr, dass die Jury der Region Stuttgart sich für unser Konzept entschieden hat“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. „Aktuell ist die Förderung von Gründung und Innovation wichtiger denn je, damit Ludwigsburg und die Region als Standort bestehen. Ludwigsburg zeigt bei diesem Projekt wieder einmal seine Stärken: kreativ, freundlich, zielgruppenorientiert und bürgernah.“
Franck-Areal mit neuem „Co-Making-Space“
Der „Co-Making-Space“ wird in Räumen des Franck-Areals eingerichtet, die der Stadt gehören. Das Kreativlabor Tinkertank, eine Initiative der Interactive Media Foundation gGmbH, besteht seit 2013 und wurde hierfür als Kooperationspartner gewonnen. Tinkertank hat dort aktuell Flächen angemietet und stellt seine Infrastruktur und Expertise für die Umsetzung zur Verfügung.
Zielsetzung der Stadt ist eine erweiterte Bespielung des Ortes durch unterschiedliche Nutzergruppen aus Bürgerschaft, Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen und eine Ergänzung der explorativen, kreativen Angebote von Tinkertank durch eine unternehmerische und marktorientierte Komponente. Der Schwerpunkt im „Co-Making-Space“ am Bahnhof soll auf der Frühphase der prototypischen Ideenentwicklung und Vernetzung der Gründungsszene mit etablierten Unternehmen liegen. Der Makerspace will Gründerinnen den Zugang zu Handwerk und Technik leichter machen. Die Stadt strebt eine Zusammenarbeit mit dem Innovationsnetzwerk der Wirtschaftsförderung, dem Kokolores Creative Collective e. V., der Filmakademie Baden-Württemberg und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg an. Auch der Landkreis Ludwigsburg und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart unterstützen das Projekt.
Ludwigsburg Industriezentrum bekommt „LIZZY“
Am Standort des Ludwigsburg Industriezentrum (LIZ) soll eine Produktionsfläche auf dem ehemaligen MANN+HUMMEL-Areal jungen Unternehmen die Möglichkeit bieten, sich bis zu entwickeln und wirtschaftlich zu bestehen. Das Angebot „LIZZY“ bedient dort Anforderungen, die über Büroräume hinausgehen wie für Produktion, Labor, Werkstatt oder Lager und bietet Wachstumsmöglichkeiten.
Die Unternehmen für den Standort im „LIZZY“ werden 2026 in einem Wettbewerb ausgewählt und durch eine landesweite Kampagne begleitet. Hauptgewinn im Wettbewerb ist ein Mietkostenzuschuss, um gut in Ludwigsburg Fuß zu fassen. Das Projekt will so gezielt die Transformation der Region Stuttgart durch wirtschaftliche Innovationsfähigkeit, Wissenstransfer und Vernetzung stärken.
Ludwigsburg als Stadt mit dynamischem Gründungsgeschehen kann Impulse für andere Kommunen setzen und den frischen Geist von Start-ups und Kreativen an umliegende Unternehmen weitergeben. Wichtiger Nebeneffekt ist die Förderung von bürgerschaftlichem und ehrenamtlichem Engagement sowie die Partizipation der Zielgruppen im niedrigschwelligen Angebot des Co-Making-Spaces.