Warum Raketenfans die Nacht zum Tag machen – und Nachbarn zum Wahnsinn treiben
(MiS) Silvester, die Nacht, in der sogar der Himmel denkt: „Jetzt ist aber mal gut!“ Während der durchschnittliche Normalbürger sich mit Wunderkerzen und Tischfeuerwerk begnügt, verwandeln manche Hobby-Pyrotechniker ihre Nachbarschaft in ein zweites Las Vegas. Da wird der Vorrat an Raketen, Böllern und Fontänen so groß eingekauft, dass man meinen könnte, sie bereiten sich auf die Weltherrschaft vor.
Schon weit vor Mitternacht beginnt das Spektakel: Aus allen Ecken krachen die Batterien, der Himmel leuchtet in tausend Farben und der Hund vom Nachbarn zieht sich freiwillig die Ohrenwärmer über. Wer braucht schon Ohropax, wenn das Trommelfell ohnehin permanent auf die Probe gestellt wird? Und während das Feuerwerk noch knallt, rechnet so mancher schon den CO₂-Ausstoß gegen die guten Vorsätze fürs neue Jahr auf.
Doch das wahre Drama spielt sich am nächsten Morgen ab: Die Überreste der Pyro-Olympiade erinnern an die römische Schlachtordnung – nur dass die Römer vermutlich weniger Müll hinterlassen haben. Und in dieser Szenerie suchen schlaflose Menschen nach ihren Restnerven, während Kinder begeistert glitzernde Papierschnipsel sammeln (und hoffen, dass noch irgendwo ein funkender Schatz zu finden ist).
Fazit: Das übermäßige Abbrennen von Silvesterfeuerwerk ist der inoffizielle Versuch, sich einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde zu sichern. Weniger wäre manchmal mehr – aber dann wäre Silvester eben nur halb so spektakulär (und die Hauskatze hätte weniger Therapiebedarf).