Ludwigsburg.| Der Landkreis Ludwigsburg muss das erfolgreiche On-Demand-Angebot „VVS-Rider“ zum 31. Dezember 2026 einstellen. Gründe dafür sind fehlende Zustimmungen der beteiligten Kommunen zur Fortführung sowie die aktuell angespannte Haushaltslage aller Beteiligten. Trotz intensiver Gespräche war es nicht möglich, eine gemeinsame Entscheidung zur Weiterführung des Projekts zu erreichen.
Seit dem Start am 4. August 2024 hat sich der VVS-Rider zu einer wichtigen Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs entwickelt. Mehr als 20.000 Fahrgäste nutzten das flexible Angebot in den vergangenen 14 Monaten. Besonders das Tagangebot in den vier beteiligten Kommunen stieß auf große Nachfrage.
Angesichts dieses Erfolgs beabsichtigte der Landkreis, das Pilotprojekt in einen dauerhaften Regelbetrieb zu überführen und stellte dafür einen Antrag auf Aufnahme in das Landesförderprogramm für On-Demand-Verkehre. Um die Fördervoraussetzungen zu erfüllen, sollten das Bediengebiet erweitert und die Betriebszeiten ausgeweitet werden. Die Gemeinden Löchgau, Freudental und Hessigheim signalisierten dafür grundsätzliches Interesse.
Im Oktober 2025 beschloss der Ausschuss für Umwelt und Technik, den On-Demand-Verkehr als Option in die laufende Ausschreibung des Linienbündels LB08 aufzunehmen. Die beteiligten Kommunen wurden gebeten, diese Option ebenfalls in ihren Gremien zu beraten. Eine endgültige Entscheidung über die Weiterführung sollte nach Vorliegen der Ausschreibungsergebnisse sowie einer Förderzusage des Landes erfolgen.
Rückzug mehrerer Kommunen führt zum Aus
„Der Landkreis bedauert die Einstellung des VVS-Riders ausdrücklich – besonders vor dem Hintergrund seiner vielen Nutzer, der positiven Entwicklung und hohen Akzeptanz in der Bevölkerung“, sagt Jürgen Vogt, Erster Landesbeamter und Dezernent für Recht, Ordnung und Verkehr.
Bereits im September hatten die Städte Bietigheim-Bissingen und Tamm entschieden, das Nachtangebot einzustellen. Im Oktober folgte auch die Stadt Besigheim mit ihrem Beschluss, Ende 2026 aus dem Projekt auszusteigen. Trotz weiterer Gespräche mit den verbliebenen Kommunen kamen letztlich zusätzliche ablehnende Rückmeldungen hinzu. Damit konnte keine einheitliche Grundlage für eine Fortführung geschaffen werden.
Bis zur Einstellung kann der VVS-Rider weiterhin genutzt werden: wochentags von 6 bis 19 Uhr sowie an Wochenenden von 8 bis 17 Uhr in Besigheim, Gemmrigheim, Kirchheim am Neckar und Walheim. In Bietigheim-Bissingen und Tamm stehen die Kleinbusse an Wochenenden zwischen 22 und 5 Uhr zur Verfügung.