Stadtverwaltung legt Haushaltsentwurf vor
Freiberg a. N.| Die Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg stehen finanziell vor großen Herausforderungen, die stark von ihrer Größe, wirtschaftlichen Struktur und regionalen Lage abhängen. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass die kommunalen Haushalte in den letzten Jahren sowohl durch äußere Einflüsse als auch durch strukturelle Veränderungen stark belastet wurden.
In den vergangenen Jahren konnten viele Kommunen von einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung und wachsenden Steuereinnahmen profitieren. Insbesondere die Gewerbesteuer und die Anteile an der Einkommensteuer stellten wichtige Einnahmequellen dar. Dennoch führte schon die Corona-Pandemie zu erheblichen Einbrüchen, insbesondere bei den Gewerbesteuereinnahmen, wodurch die Finanzlage vieler Gemeinden angespannt blieb.
- Investitionsstau: Viele Kommunen stehen einem erheblichen Investitionsbedarf gegenüber, zum Beispiel bei Schulen, Digitalisierung und Infrastruktur.
- Soziale Ausgaben: Steigende Ausgaben im Bereich Soziales, etwa für Kinderbetreuung und Integration, belasten die Haushalte zusätzlich.
- Verschuldung: Während einige Städte und Gemeinden Überschüsse erwirtschaften, mussten andere in den letzten Jahren neue Schulden aufnehmen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können.
- Demographischer Wandel: Sinkende Einwohnerzahlen in ländlichen Regionen und wachsende Städte führen zu ungleichen finanziellen Belastungen.
Auch die Stadt Freiberg steht vor finanziellen Herausforderungen. Die allgemeine wirtschaftliche Lage bleibt schwierig. Trotzdem gibt es einige positive Entwicklungen und wichtige Investitionen für die Zukunft. In der Gemeinderatssitzung am vergangenen Mittwoch legte die Stadtverwaltung ihren Haushaltsentwurf für das kommende Jahr vor.
Wichtige Zahlen für 2026
- Gesamtes Haushaltsvolumen: ca. 61,7 Millionen Euro
- Ergebnis: Das geplante Ergebnis ist ein Minus von etwa 6,4 Millionen Euro. Das heißt, die Ausgaben sind höher als die Einnahmen.
Einnahmen und Ausgaben
- Steuereinnahmen: Die Prognosen für die kommenden Jahre sind leicht positiv, aber die Situation bleibt angespannt.
- Gebühren und Kostenerstattungen: Es gibt Veränderungen, zum Beispiel durch die Flüchtlingszuweisung und Erstattungen für bestimmte Kosten.
- Risiken: Die Stadt rechnet mit mehr Einwohnern, weil der Zensus 2022 noch angefochten wird. Außerdem könnten die geplanten Personalkosten zu niedrig angesetzt sein.
Investitionen
Die Stadt plant wichtige Investitionen, darunter:
- Neubau der Gründelbachschule und der Kasteneckhalle
- Sanierung von Brücken
- Ausbau von Breitband-Internet
- Erneuerung von Spielplätzen
- Erwerb von Grundstücken
Finanzierung
Die Investitionen werden vor allem durch Zuschüsse, Grundstücksverkäufe und andere Einnahmen finanziert. Trotzdem steigt die Verschuldung pro Einwohner von 2.781 Euro (2025) auf 3.543 Euro (2026).
Wie geht es weiter?
- Im Dezember 2025 werden die letzten Änderungen am Haushaltsplan vorgestellt und beschlossen.
- Bis Ende Januar 2026 soll der Haushaltsplan fertig sein.
Die Stadt Freiberg muss mit einer schwierigen wirtschaftlichen Lage umgehen, investiert aber gezielt in wichtige Projekte für die Zukunft. Die Verschuldung steigt, doch durch Konsolidierungsmaßnahmen und genaue Planung soll die finanzielle Situation verbessert werden. Bürgermeister Jan Hambach verweist aber auch darauf, dass es nicht nur auf die Verwaltung und den Gemeinderat ankommt, sondern auch die Bürger ihren Teil dazu beitragen müssen damit die Stadt finanziell in der Spur bleibt. Jetzt ist nicht die Zeit für Extrawürste und Geschenke, Sonderwünsche müssen derzeit hintenangestellt werden. Klappt das, dann kommt die Stadt Freiberg gut durch diese schwierige Zeit.