Zukunft wird mit Insolvenzverwalter geprüft
Die HB Ludwigsburg GmbH & Co. KG, unter deren Dach die Profiabteilung der mehrfachen Deutschen Meisterinnen im Frauenhandball betrieben wird, hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht gestellt. Der Spielbetrieb des Clubs läuft zunächst unverändert weiter.
Das Amtsgericht Ludwigsburg bestellte Dr. Holger Leichtle von der Kanzlei GÖRG zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Gemeinsam mit der Geschäftsführung prüft er derzeit Sanierungsoptionen für den traditionsreichen Bundesligisten. „Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, aber die Saisonvorbereitung läuft planmäßig. Unser Ziel ist es, Voraussetzungen für eine Fortführung des Handballstandorts Ludwigsburg zu schaffen“, sagt Dr. Leichtle.
Geschäftsführer Sebastian Götz nennt insbesondere das gesamtwirtschaftlich angespannte Umfeld sowie das Scheitern kurzfristig vielversprechender Sponsorenverhandlungen als Auslöser für den Insolvenzantrag: „In den letzten Wochen befanden wir uns in sehr aussichtsreichen Verhandlungen, deren plötzliche Absage uns die wirtschaftliche Grundlage nahm“, so Götz. „Mein Dank gilt dem Team und allen Wegbegleitern, die den Club über Jahre mitgetragen haben.“
Auch Vorstandsvorsitzender Christian Köhle äußert sich zur Lage: „Unser Team steht für sportliche Exzellenz und eine klare Wertehaltung – auf und neben dem Spielfeld. Wir hoffen sehr, dass dieses Engagement auch künftig seine Wirkung entfalten kann. Als Vorstand unterstützen wir den eingeschlagenen Weg und stehen bereit, gemeinsam mit allen Beteiligten an konstruktiven Lösungen mitzuwirken.“
HB Ludwigsburg kann auf eine erfolgreiche Historie verweisen: sechs Deutsche Meistertitel, vier Pokalsiege, den Gewinn der EHF European League 2022 sowie den Einzug ins Champions-League-Finale 2024. Derzeit laufen strukturierte Gespräche mit Gläubigern, Sponsoren und Verbänden, um gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter tragfähige Perspektiven für den Fortbestand des Clubs zu entwickeln.