Regenwetter trübt die Bilanz des Festwochenendes
Ludwigsburg.| Es ist das älteste Traditionsfest der Barockstadt – und so begeisterte die 254. Ausgabe des Ludwigsburger Pferdemarktes auch dieses Mal die Besucher von nah und fern. Trotz des regnerischen Wetters wussten sowohl altbewährte Highlights wie der historische Festumzug, das mittlerweile etablierte Dackelrennen und das traditionelle Showprogramm auf der Bärenwiese wie auch neuere Programmpunkte wie das Hobby Horse Turnier und das Mittelalterlager der „Camaeliter“ der Karlshöhe Ludwigsburg zu begeistern. Kam am Sonntagmittag bis in die frühen Nachmittagsstunden sogar die Sonne zum Vorschein, musste der Festumzug, der zunächst noch bei schönstem Sonnenschein gestartet war, bei stark einsetzendem Regen zu Ende gebracht werden. Der Krämermarkt wurde mit Ende des Festumzugs aufgrund der weiter zu erwartenden Gewitterschauern geschlossen.
Vor der beeindruckenden Kulisse des Riesenrads City Star gingen am Samstagnachmittag ca. 70 Dackel in der mittlerweile vierten Ausgabe des Ludwigsburger Dackelrennens an den Start. Der leichte Sommerregen machte dabei weder den kleinen Vierbeinern etwas aus noch trübte er die Stimmung der ca. 1.500 Zuschauern. Dabei machten sich auch Fanclubs lautstark bemerkbar, etwa von Dackel „Yoshi“. Mit ihren fliegenden Ohren und jederzeit unberechenbaren Laufrichtungen unterhielten die Dackel das Publikum bestens und sorgten an vielen Stellen für Lacher. Dahinter steckte trotz des hohen Unterhaltungscharakters ein ausgetüfteltes System aus Qualifying und Finalläufen in unterschiedlichen Startklassen, die sich aus den Junioren, der offenen Klasse und den Senioren zusammensetzten.
Bereits zum dritten Mal ging das Hobby Horse Turnier am Sonntag wetterbedingt im Bürgersaal des Forums statt auf der Bärenwiese über die Bühne. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich von dieser Location mehr als angetan“, freute sich Christoph Adels, Leiter der Abteilung Veranstaltungen bei Tourismus & Events über die positive Resonanz.
Hinter dem Hobby Horsing verbirgt sich eine Trendsportart, die von Finnland ausgehend einen wahren Siegeszug antrat und nun auch im Süden Deutschlands beim Ludwigsburger Pferdemarkt zu einer festen Größe geworden ist. In verschiedenen Disziplinen, wie Dressur oder Springreiten, gingen die Reiterinnen und Reiter mit speziellen Hobby-Horses – schlicht und einfach auch Steckenpferd genannt – an den Start. Bei hohem Spaßfaktor und Unterhaltungswert gewann dieser Trendsport in den vergangenen Jahren beim Ludwigsburger Pferdemarkt vom Stand weg viele neue Freunde. Insbesondere die Kleinsten entzückten mit ihren Darbietungen die Zuschauerinnen und Zuschauer.
Beim vielseitigen Showprogramm auf der Bärenwiese zeigten Pferde und Reiter ihr ganzes Können. Ganz im Zeichen der Tradition standen die Pferdeprämierungen, bei denen fachkundige Preisrichter die Pferde in zahlreichen Kategorien begutachteten und prämierten, vom Shetlandpony bis zum eindrucksvollen Kaltblut.
Bei schönstem Sonnenschein startete am Sonntag der historische Festumzug; wie gewohnt lockte er Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer an die Strecke durch die Innenstadt. Insgesamt wurden jedoch aufgrund der Wetterbedingungen deutlich weniger Besucher als in den Vorjahren verzeichnet. Prunkvolle Ehrenkutschen, aus denen u.a. Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz oder auch Bundestagsabgeordneter Steffen Bilger in die Menge winkten, und Pferdegespanne waren ebenso mit dabei wie lokale und regionale Akteure wie das Blühende Barock oder Winzergruppen; nicht zu vergessen Musik-, Tanz- und Trachtengruppen. Einige Gruppen mussten aufgrund der Unwetter- und Hochwasserlage in ihren Heimatgemeinden ihre Teilnahme am Sonntag kurzfristig absagen. Statt der 60 gemeldeten Zugnummern gingen jedoch immerhin 51 an den Start. Bei Starkregen gingen die letzten Umzugsteilnehmer ins Ziel. „Die Prognosen sahen eigentlich stabil aus, wir hatten uns bis kurz vor den Start des Festumzugs noch mit der Feuerwehr abgestimmt“, äußert Mario Kreh, Geschäftsführer von Tourismus & Events Ludwigsburg sein Bedauern über widrigen Umstände angesichts des plötzlichen Wetterumschwungs und fügt an: „Ein großes Dankeschön an alle beteiligten Akteure, die so tapfer und besonnen durchgehalten haben. Wir bedauern natürlich besonders auch, dass der Krämermarkt mit Ende des Festumzugs geschlossen werden musste, hier sahen die Wetterprognosen bis in die Abendstunden einfach zu schlecht und risikobehaftet aus.“
