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StartLebenRatgeberRan ans Futterhaus: Meise, Fink und Spatz – alle haben Platz

Ran ans Futterhaus: Meise, Fink und Spatz – alle haben Platz

LebenRatgeberRan ans Futterhaus: Meise, Fink und Spatz – alle haben Platz
  • NABU-Tipps zur fachgerechten Winterfütterung
  • Auch Natur sollte Vögeln den Tisch decken

Stuttgart.| Mit dem ersten Frost füllen viele Vogelfreundinnen und -freunde wieder ihre Futterhäuschen und -säulen auf, hängen Meisenknödel in die Äste und legen Obststückchen aus. So füllen sich die Gärten, Vorgärten und Balkone wieder mit einer bunten Vogelschar auf der Suche nach Leckereien. „Mit attraktivem, gesundem Futter und mehreren, sauberen Futterplätzen locken wir eine Vielzahl an heimischen Vögeln in den Garten. Damit schaffen wir ein spannendes Naturerlebnis für Groß und Klein direkt vor unserer Haustüre. Vögel beobachten ist wie ein kleiner Rätselkrimi: Wer lässt sich heute blicken? Ist ein neuer Besucher dabei und was nascht welcher Vogel am liebsten? Insbesondere Kinder sind regelrecht begeistert, wenn sich neben Spatz, Blau- und Kohlmeise auch seltenere Gäste wie Erlenzeisige oder Gimpel bedienen – und sie diese auch erkennen“, sagt Dr. Stefan Bosch, NABU-Fachbeauftragter für Ornithologie. Dabei erleben Kinder und Jugendliche die flinken Flugkünstler aus nächster Nähe.

Angesichts des zunehmenden Vogelschwunds möchten viele Menschen Vögeln bei der Futtersuche helfen, damit sie gut durch den Winter kommen. „Allerdings erreicht die Fütterung am Vogelhaus weniger als zehn Prozent der heimischen Brutvogelarten. Vor allem Körnerfresser nutzen das Angebot. Optimal wäre es daher, für alle Vögel Natur- und Kulturräume zu schaffen und zu erhalten, in denen sie das ganze Jahr über satt werden. Einen solchen Beitrag liefern etwa Stoppeläcker, auf denen Restkörner liegen bleibe, oder Altgrasbestände und Wegränder, die nicht abgemäht wurden, sowie naturnahe Gärten.“

In vielfältigen Gärten finden Vögel schmackhafte Sämereien und Beeren. Zu den vogelfreundlichen Sträuchern gehören Haselnuss, Holunder, Liguster, Schneeball oder Weißdorn. Die Früchte des heimischen Weißdorns schmecken 32 Vogelarten, die des Schwarzen Holunder fressen sogar über 60 Vogelarten. „Wer im Hausgarten auf heimische, Beeren tragende Sträucher setzt, unterstützt die heimische Vogelwelt“, fasst Bosch zusammen. Einige Gräser, Blumen und Getreidesorten wie Distel, Vogelmiere und Mohn bieten kleine Samen- und Fruchtstände, die manchem Vogel schmecken. Wer Sonnenblumen nach dem Blühen stehen lässt, lockt Körnerfresser wie Buch- und Grünfink an.

Welches Futter schmeckt welchem Vogel?
Als Basisfutter eignen sich Sonnenblumenkerne. Freiland-Futtermischungen enthalten weitere Samen verschiedener Größe. „Reine Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Ammern sind mit einem kräftigen Schnabel ausgerüstet und lieben Sonnenblumenkerne, Hanf und andere Sämereien“, erklärt Bosch. Daneben überwintern bei uns Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel und Star. Sie bevorzugen tierische Kost oder sehr feine Sämereien wie Hirse oder Leinsamen. Hinzu kommen die flexiblen „Allesfresser“ wie Meisen, Spechte und Kleiber, die im Winter von Weichfutter auf Körnern umstellen. Wer eine Vielzahl an Vögeln beobachten möchte, kann mehrere Plätze mit unterschiedlicher Nahrung anbieten.

Sauberkeit ist sehr wichtig: Alle Futtergeräte sollten regelmäßig gereinigt und das Futter auf Schimmel überprüft werden. „Eine Großkantine für Vögel birgt stets das Risiko, dass sich Krankheitskeime ausbreiten können. Anstelle von großen Futterhäuschen sollten lieber Futterröhren mit nachrutschendem Futter, Fettblockhalter und andere, kleinere Futtergeräte genutzt werden“, sagt Bosch. Wer immer nur Tagesrationen anbietet, ist auf der sicheren Seite. Für Meisenknödel gibt es spezielle Metallhalter, damit kann auf die in Plastiknetze verpackten Knödel verzichtet werden. Spezielle Bodenfutterspender sind für Amseln, Drosseln und Rotkehlchen attraktiv, die gerne am Boden fressen. Wer Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie offen am Boden anbietet, sollte darauf achten, dass die Futterstelle trocken bleibt und sich Katzen nicht unbemerkt anschleichen können.

Mitmachen bei der „Stunde der Wintervögel“
Die NABU-Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel vom 10. bis 12. Januar 2020 bietet deutschlandweit eine tolle Gelegenheit, sich mit den heimischen Vögeln am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park vertraut zu machen. Wer die Vögel erkennt, kann sie dort eine Stunde lang zählen und das Ergebnis dem NABU melden. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und weit verbreitete Vogelarten des Siedlungsraums, wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Bei einer Exkursion mit dem NABU erhalten Interessierte Infos über Lebensweise, Gefährdungen und Schutz unserer heimischen Vogelwelt.

NABU: Vier goldene Regeln zur Winterfütterung:

  1. Keine Speisereste, kein Brot, verdorbenes Futter oder gesalzene Speisen wie Nüsse anbieten
  2. Kleine Futterspender sind besser als große und Futtersilos besser als offene Vogelhäuschen oder Futterbretter
  3. Geeignet sind energiereiche Samen und Nüsse, Hafer, Maisflocken, Sonnenblumenkerne, feinere Sämereien, Hirse, Fettfuttergemische, Obst und Rosinen
  4. Bodenfutterstellen trocken aufstellen oder extra Bodenfutterspender nutzen. An einem übersichtlichen Ort platzieren, damit sich Katzen nicht unbemerkt anschleichen können

Literaturtipp: Der NABU-BW-Shop hält die Broschüre „Vögel füttern im Winter“ bereit, bestellbar über www.NABU-BW-Shop.de.


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