Landrat Dr. Haas: Eine Einrichtung, die für Krebs-Patienten und ihre Familien segensreich ist und sich stets weiterentwickelt hat
Ludwigsburg.| „Der Onkologische Schwerpunkt, zunächst an den Krankenanstalten des Landkreises, dann erweitert an den Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim gGmbH, ist seit 20 Jahren für Krebs-Patienten und ihre Familien segensreich. Da die Onkologie in der Medizin immer wichtiger wird, kann man nicht genug hervorheben, dass sich die Einrichtung zum Wohl der Menschen stets weiterentwickelt hat“, sagte Landrat Dr. Rainer Haas bei einer Jubiläumsfeier für die Einrichtung am Samstag im Klinikum Ludwigsburg. Er dankte allen, die sich für den Onkologischen Schwerpunkt (OSP) Ludwigsburg-Bietigheim engagieren oder engagiert haben.
Der Chef der Kreisverwaltung, gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrats der Kliniken Ludwigsburg gGmbH und der Regionalen Klinken Holding RKH, erinnerte daran, dass in den 90er Jahren in Baden-Württemberg Onkologische Schwerpunkte eingerichtet wurden, um die onkologische Versorgung zu verbessern. „Mit der Aufnahme der Tätigkeit des OSP an den Krankenanstalten des Landkreises im Januar 1992 wurde eine umfassende und qualifizierte Versorgung aller Krebs-Patienten auf hohem Niveau gesichert“, so Haas. Er hob hervor, dass 1995 an allen Onkologischen Schwerpunkten in Baden-Württemberg die sogenannte Brückenpflege eingerichtet wurde, die Patienten durch organisatorische und beratende Unterstützung noch vor der Entlassung aus der Klinik eine „Brücke“ in den häuslichen Bereich bauen will. In diesem Zusammenhang lobte Haas auch die Einrichtung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) im Jahr 2011, mit der man durch das Einbinden von niedergelassenen Ärzten und ambulanten Pflegediensten das Angebot der Brückenpflege noch deutlich stärken konnte.
„Onkologische Schwerpunkte gehen von der richtigen Erkenntnis aus, dass eine gute Behandlungsqualität nur entstehen kann, wenn alle beteiligten Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte im stationären und ambulanten Bereich sehr eng zusammenarbeiten und die Behandlung gemeinsam abstimmen“, stellte Haas fest. Im Mittelpunkt stünden dabei die wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen, in denen alle behandelnden Ärzte aus Ludwigsburg und Bietigheim sowie die niedergelassenen onkologisch tätigen Ärzte die Therapie der Patienten gemeinsam festlegen. Überzeugende Angebote des OSP, so der Landrat weiter, seien das psychosoziale Patiententelefon, das Tumorpatienten bei seelischen Belastungen unterstützt, die regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene Ärzte und die Informationsveranstaltungen für Patienten, bei denen Selbsthilfegruppen mit einbezogen werden.
Die Arbeit des OSP ist mehrfach prämiert und zertifiziert worden: 2003 hat er den Förderpreis des Krebsverbands Baden-Württemberg erhalten; 2005 wurde innerhalb des OSP das Brustzentrum als erstes Organzentrum der Kliniken gGmbH nach den Kriterien der deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert, später folgten die Zentren für Darm- und Prostatakrebs; 2010 bestätigten Vertreter des Sozialministeriums und der DKG nach einer mehrtägigen Visitation die Anerkennung des OSP nach den aktuellen gemeinsamen Kriterien und sprachen die Anerkennung als Onkologisches Zentrum aus.