Volksbank Ludwigsburg wird 150 Jahre jung

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Anderthalb Jahrhunderte im Dienste der Gemeinschaft
Volksbank erstellt Dokumentarfilm vor, der die spannende Geschichte erstmalig zusammenfasst

Karlheinz Unger hat Grund zur Freude

Ludwigsburg] „150 Jahre Volksbank Ludwigsburg – das ist ein enormer Zeitabschnitt. Er katapultiert uns aus Kaiserreich und Gründerzeit des 19. Jahrhunderts in das ‚Hier und Heute‘, das 21. Jahrhundert. Von der Ära der Postkutsche ins Internetzeitalter“, beschrieb Unger den Zeitraum, in dem sich Geschichte und Tradition der Volksbank Ludwigsburg formten. „Darauf sind wir stolz – denn hier zeigen sich eindrucksvoll unsere Stärken und Werte, die uns durch zahlreiche Regierungsformen, Wirtschaftskrisen, Kriege und Währungsreformen geleitet haben“, so Unger zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten.

Wurzeln im Gewerbe- und Handelsverein
Mit ihrer Gründung am 23. August 1862 gehört die Volksbank Ludwigsburg zu den ältesten Genossenschaftsbanken in Württemberg. Entstanden war sie als „Spar- und Vorschußbank Ludwigsburg“ auf Betreiben des Ludwigsburger Gewerbe- und Handelsvereins, der auch für die mittelständischen Wurzeln der Bank steht. Möglich wurde diese Gründung durch die Einführung der Gewerbefreiheit im Februar 1862. Zudem konnte mit der Einführung des Genossenschaftsrechts in Württemberg nun eine Bank geschaffen werden, die über eine direkte Mitgliedschaft allen Bürgern zur Verfügung stand.

So etwa hätte die Gründung 1862 aussehen können

165 Jahre Bankgeschäfte
Bereits 1847 hatte der Ludwigsburger Gewerbe- und Handelsverein ein Vorgängerinstitut gegründet: die Ludwigsburger „Localbank“, die schließlich in die neugegründete, genossenschaftliche „Spar- und Vorschußbank Ludwigsburg“ aufging. „Damit feiern wir 2012 nicht nur 150 Jahre Genossenschaftsbank, sondern auch 165 Jahre Bankgeschäfte – als älteste Genossenschaftsbank und zugleich als ältestes Kreditinstitut des Landkreises“, kann Unger stolz verkünden.

Die „Localbank“ war auf Basis des damals geltenden Vereinsrechts entstanden. Sie konnte bereits die Ersparnisse und Geschäftsgewinne der Vereinsmitglieder sicher verwalten und damit die benötigten Kreditzahlungen unabhängig von Privatbanken oder privaten Geldverleihern gewährleisten – ganz im Sinne genossenschaftlichen Gedankenguts. Die „Localbank“ war also trotz ihrer Vereinsform bereits als vollwertige Bank angelegt.

Bankzentrale in den 1950er Jahren

Mitbegründer des Württembergischen Genossenschaftsverbands
Erfolg und Zielstrebigkeit bestimmten die Anfangsjahre der „Spar- und Vorschußbank Ludwigsburg“. So war sie eines der elf genossenschaftlichen Institute aus Württemberg, deren Vertreter sich 1864 in Stuttgart trafen, um den Verband der „wirtschaftlichen Genossenschaften“, ein Verläuferinstitut des heutigen Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands, zu gründen. Nach einer ersten Namensänderung in den 1920er Jahren wurde aus der „Spar- und Vorschußbank Ludwigsburg“ zunächst die „Ludwigsburger Bank“ und 1942 schließlich die „Volksbank Ludwigsburg“.

Geschichte eng an die Region gebunden
Die regionale Verbundenheit und das breite Vertrauen der Bevölkerung waren und sind seither die Basis der Geschäftsentwicklung der Volksbank Ludwigsburg. In den zurückliegenden Jahrzehnten wuchs die Volksbank Ludwigsburg beständig – sowohl mit Blick auf das Geschäftsgebiet als auch bei ihrer Mitgliederzahl. Unter dem Dach der heutigen Volksbank Ludwigsburg sind 25 ehemals eigenständige Volksbanken vereinigt, darunter auch die Institute der Unterzentren Vaihingen, Marbach, Bietigheim und zuletzt Kornwestheim seit 1999.

Im Mittelpunkt steht aber vor allem das starke Bündnis von Mitglied und Bank – ganz im Sinne der Gründungsväter Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Für Unger der eigentliche Kern dieses Engagements von Bürgern für Bürger: „Die über 60.000 Mitglieder sind zuallererst unsere Existenzberechtigung. Sie sind aber auch unsere Garanten für ein nachhaltiges, am Menschen orientiertes Handeln.“ Gerade die Mitgliederentwicklung sei es, die eindrucksvoll die jüngste Erfolgsgeschichte der Bank aufzeige.

Bank und Stadt – historischer Schulterschluss
Seit der Gründung sind die Bank und die Stadt Ludwigsburg eng miteinander verwoben – weil die Mitglieder der Volksbank Ludwigsburg auch aktive Bürger in Ludwigsburg waren, und weil sich die Stadtoberen stets zu ihrer Volksbank Ludwigsburg bekannt haben. So wurde kein geringerer als der Stadtschultheis und spätere Oberbürgermeister Heinrich von Abel Mitglied Nummer 1 der jungen Genossenschaftsbank. Ganz in dieser Tradition trägt Oberbürgermeister Werner Spec seit 2008 die bedeutungsvolle Mitgliedsnummer „1“.

Die Volksbank Ludwigsburg heute - ein langer, erfolgreicher Weg

Dokumentarfilm zeigt 150 Jahre Bank- und Stadtgeschichte
Diese gemeinsame Historie wurde in den zurückliegenden Monaten in einer bis dato nicht vorhandenen Detailtiefe zusammengetragen und aufbereitet. Mit Unterstützung der Filmakademie Baden-Württemberg wurde ein Wettbewerb für den Jubiläumsfilm ausgeschrieben – und der richtige Partner für das Projekt gefunden: die Ludwigsburger Produktionsfirma Artus, die von Absolventen der Filmakademie geleitet wird. Um eine lückenlose filmische Dokumentation der 150jährigen Geschichte der Bank zu erreichen, wurden wesentliche Szenen nachgestellt – in der Barockstadt und an authentischen Originalschauplätzen, die sich nahtlos in die historischen Archivaufnahmen einfügen.

Jubiläumsfest im Blühenden Barock
Vom 12. bis zum 17. Juli sind verschiedene Kundengruppen, Freunde der Bank und Gäste aus der Region zu einer Veranstaltungsreihe ins Blühende Barock eingeladen. Den festlichen Auftakt bildet die heutige Jubiläumsgala, am Freitag feiert die Volksbank mit mehr als 400 Kindern die Gewinner ihrer diesjährigen Kindergartenaktion. Die Festtage enden am kommenden Dienstag mit einem Konzert für junge Kunden.