Infoveranstaltung des BdS Kornwestheim

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Steffen Bilger MdB spricht über E-Mobilität

von Michael Schau

Steffen Bilger (MdB) links neben Marie-Luise Scholl (BdS) und Mark Wegst, Geschäftsführer Autohaus Wegst

Kornwestheim.| Zu einem Informationsabend mit dem Thema Elektkro-Mobilität hatte der BdS Kornwestheim am Dienstag (10.07.12) ins Autohaus Wegst geladen. Extra für diesen Abend hatte Geschäftsführer Mark Wegst einige Elektrofahrzeuge von befreundeten Händlern ausgestellt, so gab es von Renault den Kangoo Z.E. und den Stadtflitzer Twizy zu sehen, ebenso ein Fahrzeug von Mitsubishi und Nissan. Als einziger Vertreter der Hybrid-Fahrzeuge hatte Wegst extra einen Opel Ampera vom Autohaus Weller ausgeliehen.

Daneben konnte man sich auch über ein großes Angebot an E-Bikes informieren. Zweiradsport Luithardt hatte eine große Anzahl zur Begutachtung bereitgestellt.

Etwa 50 Interessierte waren gekommen, um den Vortrag von Bundestagsabgeordnetem Steffen Bilger zu folgen. Als Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestages fungiert er auch als Berichterstatter für alternative Antriebe freute sich Bilger über das große Interesse.

In seinen Ausführungen wies er darauf hin, dass in seinem Wahlkreis jeder 4. Arbeitsplatz mit der Automobilproduktion zusammenhängt. Derzeit ist die Mobilität noch sehr stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Aber die Forschung arbeitet mit Hochdruck an alternativen Brennstoffen und Antriebssystemen. Viele innovative Ideen werden dabei verfolgt. Fatalerweise hatte man in Deutschland vor längerer Zeit die Batterieproduktion vernachlässigt, der asiatische Markt kam dadurch in den Fokus und produziert auf diesem Gebiet preiswerte Produkte. In China wurde man dabei führend. Allerdings, so berichtete Bilger, liegt Deutschland nach einer 2012 veröffentlichten internationalen Studie mittlerweile wirtschaftlich wieder vor China.

Das ehrgeizige Ziel der Regierung lautet: Bis 2020 sollen 1 Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Das ist sicher eine hochgesteckte Anforderung. Doch so ganz ohne Vision kommt ein solches Projekt nicht aus, sagte Steffen Bilger. Es müssen hohe Sicherheitsstandards geschaffen werden. Bilder von brennenden E-Fahrzeugen, wie man sie aus China und Indien in den Nachrichten sah, wird es aus Deutschland nicht geben.

Als wichtiges Element gilt bei den E-Mobility-Planern auch der Stromanschluss. Allein durch einen Schuko-Stecker fließt zu wenig Strom, die Ladezeiten sind zu lang. Man muss sich weltweit auf ein System einigen, als beste Entwicklung wurde hier international ein deutsches Produkt anerkannt.

Steffen Bilger räumte auch mit einem Vorurteil bezüglich der Reichweiten von E-Fahrzeugen auf. Im Durchschnitt steht heutzutage ein Fahrzeug 22 Stunden still und wird am Tag etwa 35 km weit bewegt. Also mehr als ausreichend für eine Batterieladung. Fährt man ein Elektrofahrzeug, muss man sich nur etwas anders vorbereiten und die Ladezyklen einplanen. Ein modernes E-Fahrzeug benötigt mit dem entsprechenden Stromanschluss nicht mehr so lange Ladezeiten wie noch vor einigen Jahren.

Letztendlich, so endete Steffen Bilger, liegt es an der Politik, wie man die Anschaffung von Elektrofahrzeugen fördert. Noch sind solche Gefährte teuer in der Anschaffung, aber steuerliche Anreize sollten die Nachfrage ankurbeln.

Nach dem Vortrag machten die BdS-Mitglieder und Interessenten noch ausreichend davon Gebrauch, den Bundestagsabgeordneten zu diversen Fragen zu hören. Diese Informationsveranstaltung des BdS hat viele Fragen zum Thema E-Mobilität beantwortet. Man darf gespannt sein, wie sich diese Form der alternativen Fortbewegung weiterentwickelt.