Touristische Entwicklung in Asperg positiv

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Asperg, 20.06.2012.| Die Stadtverwaltung hat dem Verwaltungsausschuss in seiner gestrigen Sitzung die Tourismusstatistik zum vergangenen Jahr vorgelegt. Besonders erfreut zeigt sich die Verwaltung über die guten Zahlen bei der Beherbergung im Reiseverkehr. Asperg kann Spitzenwerte vorweisen. Die Bettenauslastung beträgt 44,9 %, so gut wie seit vielen Jahren nicht mehr und auch im Vergleich zu anderen Kommunen überdurchschnittlich. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr knapp 26.000 Ankünfte und rd. 14.000 Übernachtungen in den vier Betrieben am Ort. Dabei ist Asperg mit 1,9 Tagen Aufenthaltsdauer keine klassische Tourismusdestination sondern vom Tages-/Ausflugstourismus bzw. von Geschäftsreisen geprägt.

Auch die weiteren touristischen Eckdaten für Asperg sind gut ausgefallen, erinnerte die Stadtverwaltung. Durch das Museum „Hohenasperg – Ein deutsches Gefängnis“ hat Asperg an touristischer Attraktivität gewonnen. Das Museum wurde im Jahr 2011 von 8.100 Gästen besucht. 3.700 Personen davon nahmen an den knapp 150 Führungen teil. Das deutlich ausgeweitete Angebot an Gästeführungen in der Außenanlage der Festung und die höhere Zahl an Gästeführern wirken sich ebenfalls positiv aus. Im Jahr 2011 fanden 85 Führungen mit über 2.000 Teilnehmern statt.

Das Gremium beschloss gestern auch, die Handlungsempfehlungen des Tourismuskonzeptes entsprechend der finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten Zug um Zug umzusetzen. Bereits im Jahr 2010 wurden im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit dem Studiengang Tourismusbetriebswirtschaft der Hochschule Heilbronn zwei Varianten eines Tourismuskonzeptes für die Stadt Asperg erarbeitet. Die Ausarbeitungen erfolgten unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Ottenbacher. Die Studentinnen der Hochschule Heilbronn haben in zwei Teams über einen Zeitraum von gut 4 Monaten ein zukunftorientiertes Tourismuskonzept für Asperg erarbeitet. Dazu wurden für die Ist-Analyse zunächst das touristische Angebot und der historische Hindergrund der Stadt ver- und ermittelt. Es folgten Interviews der Leistungsträger, der Parteien des Gemeinderates, mit Gästen und mit einigen touristischen Anbietern in der Nachbarschaft. Ergänzend wurden statistische Daten erhoben und verschiedene Analysen durchgeführt.

Die Stadträte entschieden nun, in der touristischen Entwicklung angemessene Zielvorstellungen und Maßnahmen zu Grunde zu legen und den Handlungsempfehlungen zu folgen. Als erste Maßnahme stimmte der Verwaltungsausschuss einem Informationscenter am Hohenasperg zu. Die Stadt wird auch als Bauherr fungieren.

Umliegende Kommunen, das ergaben die Erhebungen, sind teils Konkurrenten teils Partner.

Im Strohgäu verbindet das gemeinsame Keltenthema. Ludwigsburg und Stuttgart haben wegen Ihres Angebotes Magnetwirkung, was sich auch auf Asperg positiv auswirkt. Die Nachbarstadt ist aber auch Konkurrent. Auch Aktivitäten in anderen Kommunen der Umgebung wirken sich aus. Kooperationen, das ist ein Ergebnis der Analysen, sind wünschenswert vor allem, wenn daraus Win-Win Situationen entstehen.

Die touristischen Untersuchungen ergaben als Stärken Aspergs die Verkehrslage mit S-Bahnanschluss. Dieser ist vor allem für Wandergruppen wichtig. Besonders ist zudem der Hohenasperg, der ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Positiv bewertet werden die Gastronomie und Hotellerie mit gutem Ruf sowie ein gutes kulturelles Angebot, auch was örtliche Feste betrifft.

Als Schwächen werden zum Teil fehlende Beschilderungen angeführt. Ebenso eine bisher fehlende überregionale Vermarktung. Kritik in den Befragungen ergaben sich auch am zu geringen Angebot an Außengastronomie beispielsweise in der Stadtmitte vor allem abends.

Einiges der Vorschläge aus den Handlungsempfehlungen ist seit Vorstellung der Ergebnisse bereits auf den Weg gebracht worden, berichtete die Verwaltung. So hat die Stadt Initiativen ergriffen den  Keltenweg des Landkreises zu aktivieren und bietet geführte Touren auf dem am Hohenasperg startenden Rad- bzw. Wanderweg an. Das Tourismusmarketing wurde verstärkt und das Museum Hohenasperg beschildert. Anderes ist in Planung, wie z.B. die Überarbeitung der städt. Homepage speziell auch für touristisch Interessierte.

Als Zielgruppe ergeben sich für Asperg zum einen die sog. „best ager“ (Menschen über 50 Jahren). Diese waren noch nie so mobil, ideenreich und konsumfreudig wie heute. Gefragt sind bei ihnen landschaftsorientierte Erlebnisse und kulturell anspruchsvolle Events. Zum anderen kommen als Zielgruppe junge Familien mit Kind in Betracht. Sie legen großen Wert auf Qualität und sind sehr preisbewusst. Kinderfreundliche Leistungen, persönliches Ambiente, Sport und Erholung interessieren diese Gruppe besonders. Geografisch begrenzt ist die Zielgruppe primär in Baden-Württemberg zu sehen.

Der Tourismusetat lag in den letzten Jahren in der Regel bei rund 9.000 Euro. Für das Jahr 2012 wurde der Ansatz auf 15.000 Euro erhöht, um erste Maßnahmen der Handlungsempfehlungen vorbereiten zu können.