„Pack die Badehose ein…“

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Sommerzeit ist Badezeit

WZ. Bei Temperaturen oberhalb der Dreißig-Grad-Marke treiben Sommerhitze und Schwüle selbst eingeschworene Bürohelden hinaus ins Freie. Baggerseen und Freibäder versprechen Abkühlung und Spaß. Tipps, wie man um die typischen Freibadgefahren Hitzschlag, Sonnenbrand und Badeunfälle einen Bogen machen kann, gibt die Württembergische Krankenversicherung, Teil des Vorsorge-Spezialisten Wüstenrot und Württembergische (W&W). Um Tage am Badesee, im Freibad oder am Strand genießen zu können gilt es verschiedene Dinge zu beachten:

Schutz der Haut vor Sonnenstrahlung
Besonders wichtig ist der Hautschutz. Gerade in der Nähe von Wasser ist dieser unerlässlich, da Wasser die Sonnenstrahlung zusätzlich reflektiert, diese im Wasser zusätzlich bündelt und so die Gefahr eines Sonnenbrandes erhöht. Eine wasserfeste Sonnencreme, Sonnenbrille sowie Mütze oder Sonnenhut gehören in jede Badetasche. Beim Sonnenschutz gilt: Nach jedem Gang ins Wasser sollte der Hautschutz mit Sonnencreme erneuert werden. Treibt man in den Badepausen Sport sollte ebenfalls nachgecremt werden, da Schweiß die Sonnencreme abwäscht. Für die Mittagshitze gilt: Raus aus der Sonne und rein in den Schatten. Denn auch dort bekommt die Haut noch genug Strahlung ab um braun zu werden. Trotzdem ist der Körper vor Sonnenbrand und Hitzschlag weitgehend geschützt.

Hat das Sonnenbad zu lang gedauert und der Sonnenbrand ist bereits da, können mit Aftersun-Creme, kalten Umschlägen oder Quark die betroffenen Hautpartien gekühlt und Schmerzen gelindert werden. Bei großflächigem Sonnenbrand sollte der Haus- oder Hautarzt aufgesucht werden. Haben sich an den sonnenverbrannten Stellen Blasen gebildet, dürfen diese nicht aufgestochen werden – es herrscht akute Infektionsgefahr und es sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Treten nach längerem Aufenthalt in der Sonne Anzeichen eines Sonnenstichs auf – Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Nackensteife – ist es mit einem Platz im Schatten nicht getan. Der Betroffene muss in ärztliche Betreuung. Hinter dem Namen Sonnenstich verbirgt sich eine Reizung der Gehirnhaut. Gerade Kleinkinder und ältere Menschen mit wenig oder gar keinem Haar sind anfällig für einen Sonnenstich. Sonnenhüte, Basecaps, Bandanas oder ein Platz im Schatten schützen die Kopfhaut vor Überhitzung.

Mütter wissen „immer alles besser“. Dies trifft auch auf den Badeklamottenwechsel nach dem Schwimmen zu. Er schütz vor Erkältungen, die häufig ein Mitbringsel vom Tag am Badesee sind. Wind und Zugluft nach dem Schwimmen und nasse Badekleidung begünstigen Infektionen. Der Wechsel von nasser Schwimmkleidung auf trockene hat daher durchaus seine Berechtigung.

Tipps für die richtige Ernährung beim Schwimmen
Bewegung an der frischen Luft und gerade Toben und Planschen im Wasser macht Appetit. Doch große Fett- und Kohlehydratmengen braucht der Körper beim Schwimmen nicht. Sie sind eher hinderlich, da die Verdauung großer Portionen und fettiger Nahrungsmittel den Kreislauf zusätzlich zur Hitze belastet. Daher sollte von typischen Freibadgerichten wie Currywurst oder Pommes eher Abstand genommen werden, auch wenn es schwer fällt. Empfehlenswert sind kleinere Portionen Obst und Gemüse, Salat oder auch mal ein Eis. Springt man mit vollem Bauch ins kalte Wasser kann dies zu Erbrechen, Schwindel und Ohnmacht führen. Eine Stunde Pause sollte daher nach dem Essen eingehalten werden, bevor es wieder ins Wasser geht.

Gerade bei hohen Temperaturen und beim Sport braucht der Körper viel Flüssigkeit. Dabei sind zimmerwarme Getränke wie Mineralwasser, Saftschorle oder Tee eisgekühlten Limonaden vorzuziehen. Ganz abzuraten ist von Kaffee, da dieser dem Körper zusätzlich Flüssigkeit entzieht. Vorsicht vor alkoholischen Getränken. So verführerisch ein kaltes Bier bei heißen Temperaturen auch sein mag: Hitze und Alkohol passen nicht zusammen. Denn Alkohol erweitert die durch die hohen Temperaturen bereits schon weit gestellten Gefäße noch mehr und belastet den Kreislauf. Gegen ein Weinschorle oder ein Radler abends nach dem Schwimmen ist nichts einzuwenden.

Besondere Vorsicht ist beim Schwimmen bei der Einnahme von Medikamenten geboten: Rufen diese Müdigkeit hervor oder setzen die Leistungsfähigkeit herab, ist vom Schwimmen abzuraten. In diesem Fall sollte man mit ein wenig Abkühlung im seichten Uferbereich des Badesees oder der Nichtschwimmerzone eines Freibads vorlieb nehmen.

Gefahren die im Wasser lauern
Neben dem Sonnenschutz und kleinen Stärkungen zwischendurch ist es wichtig, sich den richtigen Ort zum Baden auszusuchen. Besonders geeignet sind Seen und Flüsse, die von Rettungsschwimmern überwacht werden – im Freibad sollte dies ohnehin selbstverständlich sein.

Laut einer Umfrage der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft im Jahr 2012 können ein Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre nicht schwimmen. Ein Viertel der befragten Erwachsenen kann nur schlecht oder gar nicht schwimmen. Nichtschwimmer sollten sich daher an die „Bauchnabel-Grenze“ halten. und nicht tiefer als bis zum Bauchnabel ins Wasser gehen. Vorsicht auch beim Gebrauch von Luftmatratzen, Schlauchbooten und ähnlichen Badeutensilien, mit denen man leicht ins tiefere Wasser abdriftet. Denn fällt man von diesen ins Wasser und kann weder stehen noch schwimmen, kann es zu Panikattacken kommen. Daher empfiehlt sich auch für Erwachsene gegebenenfalls ein Schwimmkurs, in dem man seine Schwimmkenntnisse wieder auffrischen oder das Schwimmen neu erlernen kann. Auch geübte Schwimmer sollten die eigenen Kräfte kritisch einschätzen. Der Weg zum anderen Flussufer ist meist länger als gedacht. Verborgene Strömungen und Strudel können enorm Kraft kosten. Tritt die Erschöpfung auf halber Strecke ein kann dies lebensbedrohlich sein. Besondere Vorsicht gilt dem Bad im Fluss: Strömungen, Brückenpfeiler, Sogwirkungen, Unterwasserhindernisse und Schifffahrrinnen bilden unkalkulierbare Risiken – selbst für geübte Schwimmer.

Gerade unbekannte oder trübe Gewässer bergen Gefahren. Hier sollte der Sprung ins erfrischende Nass nicht mit dem Kopf voran erfolgen, da nicht abgeschätzt werden kann, wie tief das Wasser ist oder ob Gegenstände wie Steine oder Baumstümpfe am Grund liegen. Auch dies kann lebensgefährlich sein.

Nach einem ausgiebigen Sonnenbad ist der Körper stark aufgeheizt. Bevor das Wasser betreten oder mit einem Sprung erobert wird gilt: vorher abduschen. Duschen reguliert die Körpertemperatur sanft und belastet den Kreislauf weniger als ein Sprung ins kalte Wasser.

Für einen Badeausflug mit Kindern sind Gewässer mit einem flachen Ufer und ohne plötzlichen Abfall des Untergrundes am besten geeignet. Kinder sollten nie alleine ins Wasser gehen oder in Wassernähe unbeaufsichtigt spielen. Dies gilt auch für den heimatlichen Pool im Garten. Eltern sollten immer in Griffweite zum Kind bleiben auch wenn das Kind mit Schwimmflügeln oder Badetier ausgestattet ist. Aufblasbare Delphine, Orkas und Luftmatratzen, auf denen Kinder gerne im Wasser toben, sind nicht ungefährlich. Durch Wind und Strömung werden diese schnell abgetrieben.