In den Baumwipfeln ein Traum von Haus

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WZ, 28.06.2012.| Vielen Kindern von heute fehlt es an fast nichts. Spielkonsole, Netzanschluss,  Fernseher oder Mobiltelefon gehören häufig schon in sehr jungem Alter zur Ausstattung. Dabei wäre oft ein fantasievoller Rückzugsort angesagt. Ausgiebiges Spielen in einem Baumhaus zum Beispiel, meint die Wüstenrot Bausparkasse AG, eine Tochter des Vorsorge-Spezialisten Wüstenrot & Württembergische, gehört zum Schönsten, an das sich Jungs und Mädchen später erinnern werden.

Ein eigenes Baumhaus – ein Traum wohl fast aller Kinder. In der Vorstellungswelt unserer Jüngsten muss diese Idee, fast in den Baukronen ein eigenes Refugium ohne Elternzutritt zu haben, eine hinreißende Faszination ausüben. Dort wird die Fantasie angeregt – man wünscht sich, Freunde einzuladen, solange wachbleiben zu können, wie man will, solange spielen zu können, wie man Lust hat – kurz, losgelöst von Schule, Hausaufgaben und einem langweiligen Alltag ein eigenes Leben in einem eigenen Reich zu führen.

Planung ist notwendig
Auch ein Häuschen in den Ästen kommt, wenn es gut werden soll, nicht ohne Planung aus. Wenn man die Kinder bereits im Entwurfsstadium mit einbezieht, umso besser. Das macht Spaß und führt gleichzeitig spielerisch in die elementaren Zusammenhänge des Hausbaus ein. Überhaupt kann dem Nachwuchs die Gestaltung überlassen werden. Mag er es innen und außen bunt, sollten ihm einige Büchsen mit Farbe an die Hand gegeben werden. Fest steht nämlich, dass Kinder besonders reizvolle Ideen haben, weil sie viel unbefangener als Erwachsene an eine Aufgabe herangehen. Und außerdem: Warum sollen sie nicht ihr eigenes Reich selbst gestalten?

In vielen Baumärkten sind Anleitungen erhältlich, die helfen können, ein gelungenes Baumhaus zu bauen, das gleichzeitig sicher ist. Denn schließlich muss die Unfallgefahr auf ein Minimum begrenzt werden. Wenn Eltern großen Wert auf Individualität legen, kann ein Baumhaus auch selber gebaut werden. Doch gilt auch hier: Schief gehen darf nichts.

Für Baumhäuser sind große Bäume mit ausladenden Ästen besonders geeignet, denn sie bieten genug Halt und Platz, um eine Konstruktion zu tragen. Über die spätere Einrichtung muss rechtzeitig nachgedacht werden, damit sie nachher auch passt und es so richtig gemütlich wird.

Baumhäuser bestehen meistens aus Holz. Da es sich in der Regel um kein erdverbundenes „Gebäude“ handelt, ist das Fundament meist einzig ein Baum.

Für gewöhnlich ist die Basis eines Baumhauses die Plattform, also der Boden des Gebauten. Sie muss sehr stabil und fest verankert werden, damit das Haus auf einem soliden Untergrund steht. Wenn es an den Bau der Wände geht, sollten Aussparungen für Tür und Fenster vorgesehen werden. Gegen sämtliche Witterungseinflüsse hilft, wie anderswo auch, ein Dach. Vorteilhaft ist es außerdem, wenn rund um das Haus ein Balkon mit einer Balustrade oder Brüstung eingeplant wird. Auf diese Weise sind die Kinder vor dem Abstürzen geschützt und können sich in frischer Luft im grünen Blätterdach aufhalten.

An die passende „Möblierung“ denken
Damit das Baumhaus nicht zu sehr belastet wird, sollten leichte Möbel ausgewählt werden. An genügend Sitzmöglichkeiten zu denken, kann nicht schaden. Da nicht in jedem Garten ein Baumhausbau möglich ist, übt ein einzelnes Baumhaus in der Nachbarschaft eine große Anziehungskraft auf die Kinder aus. Dazu kommen Matratze, Kissen und Luftmatratze zum Übernachten. Außerdem sollten genügend Decken vor­handen sein, damit es den Kindern an ungemütlichen Tagen auch warm genug ist.

Den luftigen Unterschlupf erreicht man über eine Leiter oder – etwas abenteuerlicher – über eine wackelige Strickleiter. Bei Kindern ist besonders die Strickleiter beliebt, denn die kann man, wenn man oben „in Sicherheit“ ist, leicht zu sich hochziehen und einrollen. Das Gefühl von Freiheit und Abenteuer wird dadurch noch stärker.

Wenn der Baum wächst
Baumhäuser sind generationenübergreifende Bauwerke. Auch der später folgende Familiennachwuchs will sicher irgendwann vom blätterumgebenen Rückzugsort Besitz ergreifen. Doch auch der Baum wächst. Das muss bei der Planung mit einkalkuliert werden. Fachleute wissen anhand des Baumalters und der Baumart,  wie schnell er wächst und wie weit sich der Stamm und die Äste pro Jahr ausdehnen. Damit der Baum gesund bleibt und das fremdartige “Nest“ nicht sein Wachstum behindert, sollte von vornherein genügend Spielraum um Stamm, Äste und Zweige vorgesehen werden.

Und wenn weit und breit kein geeigneter Baum vorhanden sein sollte, um ein Haus in luftiger Höhe zu errichten, genügt auch ein Stelzenhaus, etwa zwischen einigen Büschen. Auch dazu gibt es Tipps im Baumarkt.

Etwas Pädagogik und Tipps von Wüstenrot zum Baumhausbau
– Kinder können ihr Lern- und Lebensumfeld beim Entstehen eines Baumhauses aktiv mitplanen und mitgestalten.
– Sie können organisatorische, handwerkliche und technische Abläufe über einen längeren Zeitraum kennenlernen und miterleben.
– Das Bauen ermöglicht die lebendige Beteiligung des Nachwuchses bei planerischen Tätigkeiten.
– Freude und Spaß am gemeinsamen Werken und Werkeln fördert die Solidarität untereinander.
– Ein Baumhaus ist ein attraktives, individuelles Spielangebot für Kinder, das  Abenteuerlust weckt und gleichzeitig die Möglichkeit zum Rückzug bietet.