Übermorgenmacher aus Kornwestheim ausgezeichnet

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WZ, 15.06.2012 (MiS).| Ernst Bärenstecher und Erhardt Wächter wurden von Jürgen Walter, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, in Kornwestheim für ihr innovatives Projekt „ThermoSplitter – Energiegewinnung aus Abwasser“ als Übermorgenmacher ausgezeichnet. Die beiden Preisträger setzten sich in dem Wettbewerb „Die Übermorgenmacher“, den das Land zusammen mit dem Südwestrundfunk durchgeführt hat, gegen rund 500 Konkurrenten durch.

Ziel des Projekts der Übermorgenmacher, die ihren Firmensitz in Kornwestheim haben, ist es, mit vergleichsweise geringem Aufwand aus warmem Abwasser Energie zurückzugewinnen. Im Ergebnis wird damit ein Energie-Rückgewinnungsgrad von 50 Prozent erzielt. Der ThermoSplitter ist so groß wie ein Koffer und wird im Keller direkt an das Abwasserrohr angeschlossen. Ein Temperaturfühler ermittelt, wann warmes Abwasser durch das Rohr fließt. Mittels einer Pumpe wird das warme Wasser zum Trinkwasserspei­cher geführt und gibt dort seine Ener­gie über einen Wärmetauscher an das kalte Wasser ab.

Staatssekretär Jürgen Walter: „Bezogen auf ganz Deutschland flie­ßen heute noch warme Abwässer aus Wohngebäuden in die Kanalisation, deren ungenutzte Energierückgewin­nung einer jährlichen Stromproduktion von sage und schreibe acht Atomkraftwerken oder 80.000 Windrädern entspricht. Mit Ih­rem ThermoSplitter möchten Sie aktiv zu einer besseren Energieeffizienz beitragen.“ Es seien Menschen wie Bärenstecher und Wächter, die mit ih­ren Ideen dazu beitrügen, dass Baden-Württemberg auf eine gute und er­folgreiche Zukunft vertrauen dürfe.

Als Dreingabe zur Auszeichnung habe die Bauverwaltung des Landes zugesagt, den Einsatz des ThermoSplitters in öffentlichen Gebäuden Baden-Württembergs zu prüfen.

Übermorgenmacher
Im Rahmen des von der Landesregierung aus Anlass des 60-jährigen Landesjubiläums lancierten Projekts „Die Übermorgenmacher“ konnten sich engagierte Bürgerinnen und Bürger mit innovativen Projekten und fortschrittlichen Ideen bewerben, die dazu beitragen, das Baden-Württemberg von übermorgen zu gestalten. Unter mehr als 500 Einsendungen hat eine hochkarätig besetzte Jury unter dem Vorsitz von Staatsrätin Gisela Erler 60 Gewinner ausgewählt. Diese erhalten die Gelegenheit im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung an ihrem Heimatort oder einem anderen geeigneten Ort, ihr Projekt öffentlich vorzustellen. Zudem dürfen sich alle Übermorgenmacher vom Land etwas wünschen. Voraussetzung ist, dass der Wunsch in Beziehung zu dem Projekt des Übermorgenmachers steht und nicht mehr als 1.000 Euro kostet.