Polizei startet gemeinsam mit dem Landratsamt Rems-Murr-Kreis und den Kommunen das Aktionskonzept „Jugendschutz aktiv“ – Jüngste Kontrollaktion bestätigt Notwendigkeit
Waiblingen, 01.06.2012.| Im Mai 2008 wurde für den Rems-Murr-Kreis in Kooperation mit den Kommunen und dem Landratsamt ein gemeinsamer Maßnahmenkatalog gegen auffälliges Verhalten junger Menschen in der Öffentlichkeit umgesetzt. Damit verbunden ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Landratsamt, den Kommunen und der Polizeidirektion Waiblingen, sowie einheitliche Sanktionen gegen Verstöße nach dem Jugendschutzgesetz. Ab dem Jahr 2010 wurde das Konzept um das Aktionsfeld „Testeinkäufe“ erweitert. Ziel der Kontrollen war es, festzustellen, ob die Jugendlichen bei solchen Einkäufen auf ihr Mindestalter hin überprüft und inwieweit Genussmittel an diese ausgegeben werden.
Zwischenzeitlich wurde die Konzeption nochmals, um das Projekt „Jugendschutz aktiv“ ergänzt. Hierzu wurde in den vergangenen Monaten ein Handlungsleitfaden für dieses Projekt erstellt. Darüber hinaus wurden bei der Polizeidirektion Waiblingen insgesamt 60 Polizeibeamte speziell über die wesentlichen Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes im Zusammenhang mit der Abgabe von Alkohol und Tabakwaren an Kinder und Jugendliche, sowie über die Folgemaßnahmen bei Verstößen gegen Jugendschutzbestimmungen, geschult.
Durch dieses erweiterte Aktionskonzept werden künftig vermehrt Kontrollen von Jugendlichen an bestimmten Örtlichkeiten im gesamten Rems-Murr-Kreis durchgeführt.
Dabei richten sich die verstärkten Überprüfungen in erster Linie nicht gegen die Jugendlichen, sondern gegen Erwachsene, Gewerbetreibende und das Verkaufspersonal, die an die Minderjährigen entgegen den Vorschriften des Jugendschutzgesetzes Alkohol und Tabakwaren abgeben.
Erst eine am vergangenen Freitag durchgeführte Jugendschutzkontrolle in Schorndorf hat gezeigt, wie notwendig solche Überwachungen an öffentlichen Plätzen im Rems-Murr-Kreis sind.
Der zum Teil exzessive und gesundheitsgefährdende Alkoholkonsum junger Menschen ist häufig von negativen Begleiterscheinungen geprägt. Sowohl die damit verbundenen Ordnungsstörungen und Straftaten, als auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wird dadurch nachhaltig beeinträchtigt.
Bei der Kontrolle in Schorndorf wurden innerhalb von vier Stunden insgesamt 124 Jugendliche überprüft. Hierbei stellten die 14 Beamten eine große Menge Tabakwaren und Alkoholika bei unter 18-jährigen Personen sicher und führten zahlreiche belehrende Gespräche mit den Jugendlichen. Im Schlosspark und dem nahegelegen Gymnasium wurden etwa 60 Platzverweise ausgesprochen. Des Weiteren wurden neun Personen, einige in ihrer Eigenschaft als Verkaufspersonal als auch andere Personen über 18 Jahre wegen der Abgabe von Alkohol bzw. Tabakwaren an Jugendlichen zur Anzeige gebracht. Bei der Überprüfung eines Festes auf einem öffentlichen Grillplatz bei Leutenbach-Nellmersbach stellte die Polizei mehrere stark alkoholisierte Jugendliche unter 18 Jahren fest, die nach ihrer Personalienfeststellung in die Obhut ihrer Eltern übergeben wurden.
Zuspruch für die Jugendschutzkontrollen erfuhren die Beamten in vielen Gesprächen mit Passanten, welche die Kontrollmaßnahmen begrüßten.