Waffen müssen aus Privatwohnungen raus

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wz.| Nach den jüngsten Gewalttaten in Karlsruhe und Lehrensteinsfeld fordern die Grünen im Landtag von Baden-Württemberg Verschärfungen im Waffenrecht.

“Bereits im Sonderausschuss zum Amoklauf in Winnenden haben wir uns für gesetzliche Beschränkungen bei Waffen und Munitionsstückzahlen in Privatbesitz eingesetzt”, sagt Uli Sckerl, parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion.

Ebenso müsse es Beschränkungen bei Kaliber, Feuerkraft, Gefährlichkeit und Nachlade-Geschwindigkeit zum Beispiel von Großkaliberwaffen insgesamt geben. Klar sei, dass mit gesetzlichen Regelungen zwar solche Taten wie nun jüngst in Karlsruhe nicht vollständig verhindern werden können. Ohne den Zugang zu Waffen allerdings werde es zumindest unwahrscheinlicher, dass sich solche Taten wiederholen.

“Warum Waffen im Allgemeinen und Großkaliberwaffen im Besonderen unbedingt zuhause gelagert werden müssen, konnte mir noch niemand schlüssig erklären. Deswegen unterstützen wir das Aktionsbündnis Winnenden ganz ausdrücklich in ihren Forderungen”, sagte Sckerl weiter. Es gäbe vielleicht noch bei Jägern die Notwendigkeit von Ausnahmeregelungen, aber selbst bei Sportschützen gäbe es keine stichhaltigen Argumente für eine Lagerung in Privatwohnungen.

Sckerl, innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion,  bezeichnete es als bittere Erfahrung, dass eine entsprechende Bundesratsinitiative durch die bestehenden Mehrheitsverhältnisse dort im Moment keine Chance hätte:  “Anscheinend hat die Waffenlobby in manchen Bundesländern immer noch einen viel zu großen Einfluss.”