wz.| Mit einer mehrheitlichen Empfehlung zum Erhalt der Gäubahn für Züge aus dem Süden zum Hauptbahnhof Stuttgart, ist der sogenannte Filder-Dialog S21 für eine optimale Anbindung des Bahnprojekts Stuttgart 21 an den Landesflughafen zu Ende gegangen. Beim dritten Treffen der Bürgerbeteiligung votierten am Samstag, 07. Juli 2012 auf der Landesmesse Stuttgart 63 Teilnehmer für die Gäubahnvariante und 44 Teilnehmer für die Variante, die einen Bahnhof unter der Flughafenstraße vorsieht. Zwei Teilnehmer enthielten sich.
Auch am dritten Treffen beteiligte sich eine große Zahl zufällig ausgewählter Bürger, Vertreter der Projektpartner, von Bürgerinitiativen und Verbänden sowie regionale, kommunale und politische Vertreter. Moderator Ludwig Weitz bezifferte die Zahl der Teilnehmer auf 120. Er kündigte an, dass die Empfehlungen nun den Projektpartnern von Stuttgart 21 zugeleitet würden. Die Deutsche Bahn, das Land Baden-Württemberg, die Landeshauptstadt, die Region Stuttgart und der Flughafen müssten nun beraten, wie sie mit dem Votum umgehen.
Weitz sagte:„Es gibt eine starke Präferenz, die Verkehrsarten zu entflechten, für Lärmschutz sowie für eine umwelt- und menschenverträgliche Lösung zu sorgen.“ Das Ergebnis der Beratungen der Projektpartner soll den Teilnehmern des Filder-Dialogs S21 bei einer weiteren Veranstaltung am 13. Juli mitgeteilt werden. Auch dies solle im intensiven Dialog mit den Bürgern geschehen. Weitz betonte: „Sie sind nicht die passiven Antwortempfänger.“
Die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Gisela Erler, sagte: „Wir haben einen Grundstein gelegt für ein neues Denken und für ein Verfahren, wie man zukunftsfähige Verkehrslösungen mit den Bürgern erarbeiten kann.“
Filder-Dialog S21
Die Projektpartner des Bahnprojekts Stuttgart 21, das den Umbau des Kopfbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation und den Anschluss an den Flughafen vorsieht, hatten sich am 24. Februar 2012 darauf verständigt, in die noch nicht abgeschlossene Planung auf den Fildern die Bürger stärker einzubeziehen. Dabei sollen neben der Antragstrasse weitere Hauptvarianten vertieft behandelt werden. „Als Ergebnis des Dialogverfahrens soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, …, die Möglichkeit geboten werden, Stellungnahmen zum Vorhaben abzugeben, die einer Empfehlung der Projektpartner entsprechen. Die Projektpartner werden nach Abschluss der Bürgerbeteiligung das Ergebnis gemeinsam bewerten und im Lenkungskreis beschließen, welche Überlegungen aus dem Dialogverfahren im laufenden Planfeststellungsverfahren berücksichtigt werden können“, heißt es in dem von allen Projektpartnern getragenen Beschluss.