Ludwigsburg.| Die SVL Bundesliga-Wasserballer haben das Auswärtsspiel gegen den SSV Esslingen am Mittwochabend im Inselbad in Stuttgart mit 11:12 gewonnen. Dabei waren die Ludwigsburger super in die Partie gekommen, haben dann aber den Fokus verloren.
Was für ein Derby! Die Ludwigsburger Bundesliga-Wasserballer kommen nach dem Anpfiff der Partie gegen den Lokalrivalen SSV Esslingen super ins Spiel. Bereits nach elf Sekunden erzielt Marko Martinic das 0:1 für den SVL. Der SVL-Torwart Ivan Pisk zeigt ein paar schöne Paraden. Fünf-Meter für Ludwigs burg: Tor Martinic zum 0:2. Die Null steht. Dann ein unnötiger Ballverlust, 1:2. Der SVL-Nationalspieler Timo van der Bosch macht bald das 1:3 und dann das 1:4. Die Ludwigsburger Fans im Inselbad – viele schwarz-gelb bekleidet – sind zufrieden. Nino Blazevic erzielt das 1:5 und kurz vor dem Ende des ersten Viertels verwandelt Martinic noch einen Strafwurf zum Zwischenergebnis 1:6. Damit setzt sich der SVL vorentscheidend ab.
Im zweiten, dritten und auch im vierten Viertel kommen die SVL-Spieler zeitweise aus dem Konzept und lassen die Agilität aus den ersten acht Minuten vermissen. Zu oft dauert es zu lange, um aus der eigenen Hälfte vor das Esslingen Tor zu kommen, und sie fangen zu viele einfache Tore.
Im zweiten Viertel erzielen die Gegner fünf Treffer, der SVL nur noch drei durch Blazevic, Mattia Ruggeri und van der Bosch. Es steht 6:9 für Ludwigsburg. Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle sitzt auf der Zuschauertribüne und ist nicht zufrieden, sagt, die Ludwigsburger Spieler müssten viel schneller agieren, die Luft schein raus zu sein.
Auch im dritten Viertel erzielt der SSV mehr Tore als der SVL – Ballverluste, manchmal auch Pech beim Abschluss und gefällige Aktionen der Esslingen machen das Spiel nochmal unnötig spannend. Vor dem Anpfiff des letzten Viertels steht es nur noch 8:10 für Ludwigsburg. Kristian Lipar erzielt das 8:11, doch im Gegenzug gelingt Esslingen das 9:11. Noch ein Strafwurf für Ludwigsburg: auf Martinic ist Verlass, er macht das 9:12. Drei Tore Vorsprung und nur noch ein paar Minuten auf der Uhr, das sollte doch reichen für den SVL.
Der Ludwigsburger Torwart muss raus, die Ludwigsburger Spieler verhindern im Kollektiv ein weiteres Gegentor. Das Spiel des SVL wird fahriger. Der SSV Esslingen erzielt das 10:12 und wenig später auch noch das 11:12. Dann der Abpfiff. Und Betreuer Gscheidle sagt: „Das war heute gegen den SSVE zu wenig, trotz des Siegs.“ Aber gewonnen ist gewonnen – der SVL nimmt erneut die Derbypunkte mit nach Hause und sichert sich Platz vier in der Tabelle. Damit umgeht man die Abstiegsrunde, in der das Team des SSV Esslingen nun gegen ein Team aus der B-Gruppe um den Klassenverbleib spielen muss und setzt die Saison im Viertelfinale fort.
Jakovcev sagt nach der Partie: „Spiel gewonnen, Details sind jetzt nicht wichtig, wir sind Derby-Sieger, wir haben – seit wir in der Ersten Liga spielen – noch keinen Punkt an Esslingen abgegeben, sondern seit drei Jahren alle Spiele gewonnen.“
Der Kapitän Pisk sagt, „wir hätten das Spiel im gleichen Tempo beenden sollen, wie wir das erste Viertel gespielt haben, wir haben aber einen Gang zurückgeschalten und konnten dann nicht mehr beschleunigen.“ Er spricht auch von einem „leichten Beigeschmack wegen umstrittener Entscheidungen”, die aber lediglich den Spielverlauf und nicht das Endergebnis beeinflussten.
Van der Bosch sagt, nach der deutlichen Führung „haben wir die Konzentration verloren, wir haben Dinge gemacht, die man bei einem engen Spiel normalerweise nicht macht, zum Beispiel schießen, wenn man nicht schießen sollte.“ Aber beim 1:6-Zwischenstand hätten sich manche wohl gedacht: ok, experimentieren wir mal. Esslingen sei dann auf dem aufstrebenden Ast gewesen und „unser Spiel ist aus dem Ruder gelaufen“. Der Sieg sei aber nie gefährdet gewesen, auch wenn es am Ende knapp war. „Wir haben gewonnen, Punkt. Was anderes zählt nicht und interessiert letztlich auch nicht.“
Zum Abschluss der Hauptrunde emfängt das Team von Coach Maro Pulic den OSC Potsdam im Inselbad. Spielbeginn ist um 15.30 Uhr.