Durch die Inbetriebnahme der Abhitzekessel im neuen Gaskraftwerk Stuttgart-Münster kann es kurzfristig zu Lärmbeeinträchtigungen kommen. Der dabei entstehende Dampf kann durch ungefährlichen Flugrost rötlich gefärbt sein.
Stuttgart.| Am EnBW-Kraftwerksstandort in Stuttgart-Münster läuft die heiße Inbetriebnahme des ersten H2-ready-Gaskraftwerks auf Hochtouren. Die Dampferzeugung auf der bisherigen Basis von Kohle und die zur reinen Stromerzeugung vorhandenen heizölbetriebenen Turbinen werden dabei durch eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit zwei Gasturbinen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 124 Megawatt ersetzt. Gemeinsam mit der Müllverbrennung kann die Neuanlage zur Versorgung der Region Stuttgart bis zu 450 Megawatt Fernwärme erzeugen und somit einen wesentlichen Beitrag zur klimaschonenden Wärmeversorgung leisten.
Nach den Testläufen der Gasturbinen folgt in den kommenden Wochen das Ausblasen der Abhitzekessel. Diese Kessel nutzen die heißen Rauchgase der Gasturbinen zur Produktion von Dampf, um damit sowohl Strom als auch Fernwärme zu erzeugen.
An mehreren Tagen zwischen Ende Oktober und Ende November werden die Dampfleitungen ausgeblasen. Hierbei wird Dampf aus einer separaten Leitung entweichen, was mit einer eventuellen leichten Rotfärbung des Dampfes durch ungefährlichen Flugrost einhergehen kann und mit einer Geräuschentwicklung verbunden ist. Es sind Schalldämpfer installiert, um den Lärm zu minimieren. Trotzdem wird zeitweise zwischen 7:00 Uhr und 20:00 Uhr – und dann etwa dreimal täglich für zehn bis fünfzehn Minuten – das Entweichen dieses Dampfes in der näheren Umgebung wahrnehmbar sein.
„Dieser hörbare Vorgang ist notwendig, um einen sichereren Betrieb im Jahr 2025 aufnehmen zu können“, erläutert Michael Eckert, technischer Projektleiter der EnBW.