Stuttgart.| Bei der Verkehrssicherheitskampagne „Miteinander läufts besser“ geht es dieses Jahr um das richtige Parken. Die „Stuttgarter Ecke“ soll für mehr Sicherheit an Kreuzungen und Einmündungen sorgen.
In der Straßenverkehrsordnung ist geregelt, dass beim Parken vor Kreuzungen und Einmündungen mindestens fünf Meter Abstand zu den Schnittpunkten der Fahrbahnkanten eingehalten werden muss. Freie Sicht gewährleistet, dass Personen, die die Fahrbahn überqueren, rechtzeitig gesehen und so Unfälle verhindert werden. Dennoch kommt es in dicht bebauten Gebieten vor, dass diese Vorschrift missachtet wird. Um diesem gefährlichen Fehlverhalten der Autofahrenden entgegenzuwirken, richtet die Stadt sogenannte „Stuttgarter Ecken“ ein.
Die „Stuttgarter Ecken“ bestehen aus Markierungen und Pollern, die gezielt in Kreuzungs‐ und Einmündungsbereichen installiert werden, um das unerlaubte Parken zu verhindern. Diese baulichen Maßnahmen sorgen dafür, dass Fußgängerinnen und Fußgänger besser sichtbar sind und die Fahrbahn sicherer queren können.
Daher steht die „Stuttgarter Ecke“ auch im Mittelpunkt der diesjährigen Verkehrssicherheitskampagne. Seit Mitte September werden Postkarten in Gastronomiebetrieben, Sportstätten und öffentlichen Einrichtungen verteilt, Plakate in Bürgerbüros aufgehängt und Beiträge in sozialen Medien veröffentlicht. Ziel ist es, die Bevölkerung über die „Stuttgarter Ecke“ zu informieren und das Bewusstsein für die Gefahren des Falschparkens und der damit verbundenen Sichtbehinderungen zu schärfen.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Sicherheit von Kindern. Gerade durch Falschparker wird die Sicht auf querende Kinder eingeschränkt. Die „Stuttgarter Ecke“ trägt auch zu einem sicheren Schulweg bei. So wurde beispielsweise im aktuellen Schulweg‐Check des Aktionsbündnisses Kidical Mass das Parken in Einmündungsbereichen als ein Hauptproblem auf dem Schulweg identifiziert.
„Das Zuparken von Kreuzungs‐ und Einmündungsbereichen ist kein Kavaliersdelikt. Ob mit oder ohne Stuttgarter Ecke – wer richtig parkt, verhindert Unfälle“, so Susanne Scherz, Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung. „Die Stuttgarter Ecke ist ein Instrument, um besonders kritische Stellen baulich abzusichern. Die guten Erfahrungen mit den ersten Stuttgarter Ecken bestätigen uns, dass wir diese Idee vorangebracht haben.“
Zusätzlich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit werden bei den „Stuttgarter Ecken“ je nach Platzverhältnissen auch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, E‐Scooter und künftig auch für Lastenräder und Krafträder eingeplant. Diese Maßnahmen sollen den Anreiz erhöhen, auch alternative Fortbewegungsmittel zu nutzen.
Die Stadt Stuttgart setzt mit der „Stuttgarter Ecke“ ein klares Zeichen für mehr Sicherheit und Lebensqualität in der Stadt. An folgenden Örtlichkeiten sind nach dem Prototyp in der Fahrradstraße Wiesbadener Straße weitere Stuttgarter Ecken umgesetzt oder stehen kurz vor der Umsetzung:
- Lerchenstraße/Silberburgstraße
- Forststraße/Senefelderstraße
- Forststraße/Hasenbergstraße
- Breitscheidstraße/Senefelderstraße
- Ludwigstraße/Senefelderstraße
- Seyfferstraße/Paulusstraße
- Liststraße/Römerstraße
- Liststraße/Strohberg
- Schloßstraße/Weimarstraße (kommt bald)
- Gutenbergstraße / Reuchlinstraße (kommt bald)
Weitere „Stuttgarter Ecken“ werden von der Stadtverwaltung vorzugsweise in den dichtbesiedelten Innenstadtbezirken geplant.